Autokauf: Die Probefahrt ist ein entscheidendes Kaufkriterium
Probefahrt entscheidend für Kaufentscheidung
Die Probefahrt ist ein unverzichtbarer Schritt im Autokaufprozess. Sie ermöglicht es dem potenziellen Käufer, das Fahrzeug unter realen Bedingungen zu testen und sicherzustellen, dass es den persönlichen Anforderungen entspricht. Dabei können Aspekte wie Sitzkomfort, Ausstattung oder Fahrgefühl eine Rolle spielen. Außerdem ist die Probefahrt entscheidend, um das Fahrverhalten zu prüfen und mögliche Mängel zu erkennen. Letztlich dient sie dazu, ein umfassendes Bild vom Fahrzeug zu gewinnen. Selbst beim Kauf eines Neuwagens empfiehlt der ADAC eine Probefahrt, um "Fehlkäufe durch reine Katalogentscheidungen" zu vermeiden.
Darauf sollten Käufer achten
Bevor die Probefahrt angetreten wird, ist es ratsam, eine schriftliche Vereinbarung mit dem Verkäufer zu treffen, in der Details wie Datum, Uhrzeit, Kilometerstand und Verantwortlichkeiten festgehalten werden. Auf der Webseite des ADAC lässt sich eine Probefahrtvereinbarung finden, sollte es sich um einen potenziellen Kauf eines privaten Verkäufers handeln.
Während der Probefahrt sollten unterschiedliche Punkte beachtet werden. Die AutoScout25 Probefahrt-Checkliste empfiehlt, beim Testen des Fahrzeugs systematisch vorzugehen. Dabei sollte nicht nur der erste Eindruck zählen, sondern eine analytische Herangehensweise gewählt werden. Zum einen sollte beim Motorstart auf ungewöhnliche Geräusche oder Vibrationen des Motors geachtet werden. Auch die Kontrollleuchten sollten im Blick behalten werden. Bei der Fahrt sollte das Fahrverhalten in unterschiedlichen Situationen getestet werden, beispielsweise im Stadtverkehr, auf der Landstraße oder der Autobahn. Dabei sollte auch auf die Bremsleistung und das Ansprechverhalten der Bremsen geachtet werden, idealerweise kann mittels eines Bremstests zusätzlich die Wirkung des ABS getestet werden. Wichtig ist zudem die Präzision und Leichtgängigkeit der Lenkung. Um die Funktionstüchtigkeit des Fahrzeugs zu prüfen, sollten auch alle elektronischen Funktionen, einschließlich der Klimaanlage, Infotainment- und der Assistenzsystemen ausprobiert werden. Wird diese Checkliste befolgt, können mögliche Mängel frühzeitig erkannt und ein Fehlkauf vermieden werden.
Versicherungsschutz im Schadensfall
Sollte es während der Probefahrt zu einem Unfall kommen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Ist man selbstständig in der Lage, sollte die Unfallstelle abgesichert werden, indem die Warnblinkanlage eingeschaltet, eine Warnweste angezogen und ein Warndreieck aufgestellt wird. Es sollte zumindest die Polizei verständigt werden. Anschließend sollte man den Verkäufer oder Händler in Kenntnis setzen.
Wird die Probefahrt über einen Händler abgewickelt, sind die Fahrzeuge meist vollkaskoversichert. Dennoch wird meist eine Selbstbeteiligung gefordert. Vereinbarungen sollten im Vorhinein geklärt werden.
Die Situation ändert sich jedoch bei einem privaten Autokauf, denn hier ist der Verkäufer nicht verpflichtet, für Schäden aufzukommen, die während der Probefahrt entstanden sind. In der Regel greift die Vollkaskoversicherung des Verkäufers, es sei denn, der Unfall wurde grob fahrlässig verursacht. Bei abgemeldeten Fahrzeugen haftet der Fahrer vollständig für entstandene Schäden. Der Versicherungsstatus des Fahrzeugs sollte also unbedingt im Vorhinein geklärt werden. Verkehrswidrigkeiten werden auch immer dem verursachenden Fahrer zugeordnet.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: Andrey Chmelyov / Shutterstock.com, DuxX / shutterstock.com