D-Wave Quantum-Aktie gerät zunehmend unter die Räder - trotz erfolgreichen Kooperationen
• D-Wave Quantum mit tiefroter 1-Monats-Performance
• Erfolgreiche Kooperationen lieferten keinen Schwung
• Analysten bleiben zuversichtlich
Die Aktie von D-Wave Quantum befindet sich seit einigen Wochen in einem Abwärtstrend. Die 1-Monats-Performance des Anteilsscheins liegt aktuell bei minus 39,25 Prozent, zuletzt hatte die D-Wave Quantum-Aktie an der NYSE um 6,94 Prozent auf 6,44 US-Dollar nachgegeben (Stand: Schlusskurs vom 16. April 2025). Der Anteilsschein hat sich damit wieder weit von seinem Allzeithoch von 11,95 US-Dollar entfernt, das er erst am 17. März erreicht hatte.
Dabei konnte der Quantencomputer-Konzern zuletzt durchaus einige Erfolge vorweisen. So hat D-Wave Quantum, bekannt für seine Quanten-Annealing-Tools, die Unternehmen bei der Optimierung ihrer Zeitpläne, Arbeitsabläufe, Lieferketten und Logistiknetzwerke unterstützen sollen, zuletzt mit bedeutenden Partnern zusammengearbeitet. Dennoch konnte dies den jüngsten Kursverfall der Aktie bislang nicht stoppen.
Kooperationen mit Ford Otosan und Japan Tobacco zeigen Potenzial von D-Wave Quantum
Ende März informierte D-Wave Quantum die Anleger per Unternehmensmitteilung etwa über eine erfolgreiche Kooperation mit Ford Otosan, dem größten Nutzfahrzeug-Produktionszentrum von Ford Europa. Die türkische Ford-Tochter stellt Fahrzeuge der Ford Transit-Reihe her, die für ihre umfangreichen Individualisierungsmöglichkeiten mit rund 1.500 Varianten bekannt sind. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts setzte Ford Otosan nun eine hybride Quantenanwendung in der Produktion ein, die die Annealing-Quantencomputertechnologie von D-Wave nutzt, und konnte dadurch einen Teil seiner Fertigungsprozesse vereinfachen und die Produktionsreihenfolge optimieren. "Durch den Einsatz der Hybrid-Solver von D-Wave, die über den Quanten-Cloud-Service Leap verfügbar sind, reduzierte Ford Otosan die Planungszeit für 1.000 Fahrzeuge pro Durchlauf von 30 Minuten auf weniger als fünf Minuten", erklärte D-Wave in der Pressemitteilung. Diese Effizienzsteigerung belege eindrucksvoll die praktischen Vorteile von Quantencomputing im Automobilbau.
Auch im Bereich der medizinischen Forschung hat D-Wave Quantum einen Kooperationserfolg verbucht. So wurde ebenfalls Ende März ein gemeinsames Proof-of-Concept-Projekt mit der pharmazeutischen Abteilung von Japan Tobacco abgeschlossen. Dabei wurden Quantencomputertechnologie und künstliche Intelligenz (KI) im Arzneimittelentdeckungsprozess eingesetzt. Japan Tobacco und D-Wave hätten große Sprachmodelle (LLMs) mit einem quantenhybriden Workflow verbessert, um ihre generativen Fähigkeiten zu steigern und Japan Tobacco in die Lage zu versetzen, neuartige, "medikamentenähnlichere" Molekülstrukturen zu produzieren, die über jene hinausgehen, die in den Trainingsdatensätzen für das quantenhybride generative KI-System zu finden seien, heißt es in der Pressemitteilung.
Analysten bleiben für D-Wave Quantum-Aktie optimistisch
Trotz der zuletzt negativen Performance zeigen sich Analysten für D-Wave Quantum weiterhin positiv gestimmt. So empfehlen alle fünf auf dem Finanzportal "TipRanks" erfassten Experten die Aktie zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 9,50 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von rund 47,5 Prozent zum letzten Schlusskurs entspricht.
Im NYSE-Handel am Donnerstag zeigt sich die D-Wave-Aktie zeitweise 1,01 Prozent schwächer bei 6,37 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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