Expedia-Aktie springt zweistellig hoch: Starkes Quartal sorgt für Begeisterung
• Expedia verbucht Zuwächse bei Gewinn und Umsatz
• Prognose für Gesamtjahr angehoben
• Neuausrichtung erfolgreich
Trotz eines volatilen Marktumfelds und anhaltender konjunktureller Unsicherheiten gelang es dem Online-Reisegiganten Expedia, Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahresviertel deutlich zu steigern - die Aktie reagiert mit einem kräftigen Kurssprung.
Deutliches Umsatzplus und steigende Profitabilität
Wie Expedia am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte, legte der Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 4,412 Milliarden US-Dollar zu. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) belief sich auf 7,57 US-Dollar, womit das Unternehmen die Konsensschätzungen der Analysten klar übertraf. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als das bereinigte EPS noch bei 6,13 US-Dollar lag, hat sich diese Kennzahl um satte 23 Prozent verbessert. Das bereinigte EBITDA stieg daneben im Berichtszeitraum um rund 16 Prozent auf 1,449 Milliarden US-Dollar, die operative Marge verbesserte sich um mehr als 200 Basispunkte. Auch im B2B-Geschäft, das Expedia in den vergangenen Jahren gezielt ausgebaut hat, legten die Umsätze weiter zu.
Das starke Ergebnis ist in erster Linie auf ein anhaltendes Wachstum bei den Reisebuchungen zurückzuführen. So meldete Expedia ein Plus von etwa 11 Prozent bei den "booked room nights", also den gebuchten Übernachtungen über die verschiedenen Marken und Plattformen des Konzerns, darunter Expedia.com, Hotels.com und Vrbo.
"Bemerkenswert ist, dass wir die Übernachtungszahlen in den USA so schnell wie seit über drei Jahren nicht mehr gesteigert haben, im B2B-Bereich das 17. Quartal in Folge ein zweistelliges Wachstum - ein Plus von 26 Prozent - erzielt und die Buchungen von Privatkunden um 7 Prozent erhöht haben. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Strategie und die verstärkende Wirkung unseres zweiseitigen Marktplatzes weiterhin einen höheren Mehrwert für Reisende und Partner sowie Wachstum für unser Unternehmen generieren werden", wird Expedia-CEO Ariane Gorin in der Pressemitteilung zitiert.
Aktienrückkäufe, Dividende und angehobene Prognose
Expedia nutzte die gute Ertragslage, um im dritten Quartal eigene Aktien im Wert von rund 451 Millionen US-Dollar zurückzukaufen. Nach einer Quartalsdividende von 0,40 US-Dollar im vorangegangenen Quartal sollen außerdem auch nun wieder 0,40 US-Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Zudem hob das Management die Jahresprognose für Umsatz und Gewinn an und zeigte sich optimistisch, auch im Schlussquartal von der weiterhin hohen Reiselust der Verbraucher zu profitieren. So soll der Umsatz im Gesamtjahr nun um sechs bis sieben Prozent steigen, nachdem zuvor nur eine Spanne von drei bis fünf Prozent anvisiert worden war. Die Bruttobuchungen sollen um sieben Prozent zunehmen (zuvor: drei bis fünf Prozent) und die Ausweitung der bereinigten EBITDA-Marge soll statt einem Prozent nun zwei Prozent betragen.
Deutliche Kursreaktion an der Börse
Die Börse honorierte die starken Zahlen umgehend: Im US-Handel an der NASDAQ legt die Expedia-Aktie am Freitag zeitweise um 15,36 Prozent auf 253,44 US-Dollar zu.
Auch Analysten zeigten sich beeindruckt von den starken Quartalszahlen und sehen darin ein Zeichen, dass Expedia seine strategische Neuausrichtung erfolgreich umgesetzt hat. Die Kombination aus effizienteren Buchungsplattformen, einer verbesserten Angebotsstruktur und einer höheren Kundenzufriedenheit trage Früchte, kommentierte etwa das Analysehaus Alphaspread.
Ausblick: Rückenwind für die Winter-Reisesaison
Mit dem Rückenwind eines starken Quartals und einer angehobenen Prognose blickt Expedia zuversichtlich auf das anstehende Winter- und Frühjahrsquartal. Branchenexperten erwarten, dass die Nachfrage nach Reisen trotz konjunktureller Unsicherheiten robust bleibt, auch wenn geopolitische Spannungen und hohe Lebenshaltungskosten das Konsumverhalten weiterhin beeinflussen könnten.
Sollte Expedia den aktuellen Wachstumspfad beibehalten, dürfte das Unternehmen zu den Hauptprofiteuren einer nachhaltig erholten Tourismusbranche zählen. Für Investoren, die auf den globalen Reisesektor setzen, könnte die Aktie damit wieder an Attraktivität gewinnen.
Redaktion finanzen.net
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