Roche-Aktie dennoch leichter: Weitere Erfolge in Brustkrebsstudie mit Giredestrant - FDA gibt Gazyva frei
In einer klinischen Spätphase hat die Behandlung der Patientinnen mit Giredestrant das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung oder des Todes im Vergleich zur Standardtherapie um 44 Prozent gesenkt, wie der Schweizer Pharmakonzern mitteilte. Bei Patientinnen, deren Tumoren Mutationen des Östrogenrezeptors 1 aufwiesen - eine Form, die gegen Standard-Hormonpräparate resistent ist -, sank das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung oder des Todes im Vergleich zur Standardtherapie um 62 Prozent.
Auch bei der Verträglichkeit sei der Befund ermutigend: die Abbruchrate der Therapie lag im mittleren einstelligen Prozentbereich, was unter der Abbruchrate bei der Standardtherapie liege. Die Studienergebnisse zeigten auch, dass Giredestrant nicht zu den für die Standardtherapie typischen Nebenwirkungen führte, insbesondere nicht zu sogenannter Augentoxizität, also einer Schädigung des Auges, von der Patienten, die sich einer Standardtherapie unterziehen, häufig betroffen sind.
Roche hatte bereits im September bekanntgegeben, dass die Studie ihre Hauptziele erreicht hat. Nun präsentierte der Konzern die detaillierten Ergebnisse auf dem Jahreskongress der European Society for Medical Oncology (ESMO). In der Studie wurde Giredestrant in Kombination mit Everolimus bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs getestet, die zuvor eine Klasse von Medikamenten mit der Bezeichnung CDK 4/6-Inhibitoren erhalten hatten, die auf bestimmte Proteine im Körper abzielen.
Girestrant könne einen neuen Standard in der Brustkrebsbehandlung setzen, sagte Charlie Fuchs, globaler Leiter der Produktentwicklung für Onkologie und Hämatologie bei Roche. Die Ergebnisse der experimentellen Behandlung spiegelten die zunehmend vielfältige Pipeline des Krebstherapiesegments wider.
FDA gibt Gazyva von Roche für Behandlung von Lupusnephritis frei
Roche hat für sein Medikament Gazyva von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassung für die Behandlung von Lupusnephritis bei Erwachsenen bekommen, die bisher eine Standardtherapie für diese gegen die Nieren gerichtete Autoimmunkrankheit erhalten.
Der Schweizer Pharmakonzern teilte am Montag mit, die FDA habe überdies eine auf 90 Minuten verkürzte Wartezeit zwischen den Infusionen für geeignete Patienten genehmigt. Nach der Einnahme von vier Dosen im ersten Jahr der Behandlung könne das Medikament zweimal jährlich verabreicht werden, womit die Behandlung im Vergleich zur Standardtherapie möglicherweise bequemer werde, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die Zulassung sei aufgrund von Studienergebnissen in einer späten Phase erfolgt und habe auf der verbesserten Wirksamkeit des Medikaments im Vergleich zur alleinigen Standardbehandlung basiert, so Roche. Das Medikament - das in der Europäischen Union und der Schweiz unter dem Namen Gazyvaro und in den USA und dem Rest der Welt unter dem Namen Gazyva vertrieben wird - sei das einzige Medikament seiner Art, das Patienten mit Lupusnephritis nachweislich hilft, die volle Nierenfunktion wiederzuerlangen, so das Unternehmen weiter.
Fast die Hälfte der Patienten in der klinischen Studie, die das Medikament in Kombination mit der Standardbehandlung einnahmen, zeigten Roche zufolge ein vollständiges Ansprechen der Nieren, verglichen mit 33,1 Prozent unter den Patienten, die nur die Standardbehandlung erhielten.
Die Roche-Aktie notiert an der SIX zeitweise 1,45 Prozent im Minus bei 279,60 Franken.
DOW JONES
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