Jungheinrich-Aktie dennoch stark: Umsetzung des Sparprogramms drückt in die Verlustzone
Hinzu kamen die verlustreiche Veräußerung der russischen Tochtergesellschaft, sowie ein Verlust aus dem Abgang aktivierter Entwicklungsausgaben für eine nicht fortgeführte Technologie. Nach einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von fast 106 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, fiel nun ein Verlust von knapp über 50 Millionen Euro an, wie Jungheinrich am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Analysten hatten ein kleineres Minus erwartet. Ein kleines Umsatzwachstum auf knapp 1,4 Milliarden Euro übertraf derweil die Schätzungen leicht. Die Jahresziele bestätigten die Hamburger, nachdem sie im Juli zweimal korrigiert worden waren.
Jungheinrich: Russland-OK für Verkauf russischer Tochter steht noch aus
Jungheinrich wartet beim angestoßenen Verkauf der russischen Tochtergesellschaft an einen russischen Finanzinvestor und Manager weiterhin auf die Zustimmung aus Russland. "Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt des Eintrittes marktüblicher Vollzugsbedingungen, von denen die Zustimmung der russischen Regierungskommission noch aussteht", teilte der Hamburger Gabelstaplerhersteller im Zuge der Ergebnisse für das dritte Quartal mit.
Am 21. Juli hatte der MDAX-Konzern die Vertragsunterzeichnung kommuniziert sowie die Erwartung, dass die Zustimmung aus Russland im vierten Quartal 2025 zu erwarten sei.
Im Zuge dessen hatte Jungheinrich einige Stellschrauben des Ausblicks 2025 gesenkt, da der Verkaufspreis für Jungheinrich Lift Truck OOO an einen russischen Finanzinvestor deutlich unter dem Buchwert der Beteiligung zum Jahresende 2024 liege, so der Konzern. Die Zustimmung der russischen Regierungskommission über die Kontrolle ausländischer Investitionen setze voraus, dass der Verkaufspreis maximal 40 Prozent des durch einen russischen Bewertungsgutachter ermittelten Marktwertes der betroffenen russischen Gesellschaft betragen darf.
Jungheinrich-Aktie mit Bodenbildung nach besseren Zahlen
Via XETRA gewinnen Jungheinrich-Papiere zur Wochenmitte zeitweise starke 7,42 Prozent auf 31,56 Euro.
"Q3-Test bestanden", kommentierte der DZ-Bank-Experte Alexander Hauenstein den Quartalsbericht. "Wir erwarten leicht bessere Analystenschätzungen aufgrund des stärker als gedachten Auftragseingangs."
Jungheinrich-Aktien liegen 2025 nun wieder gut ein Viertel im Plus. Im Juli waren es aber bereits 67 Prozent, bevor eine Gewinnwarnung eine scharfe Kurskorrektur einleitete. Sie endete Mitte Oktober. Inzwischen zeichnet sich eine Bodenbildung ab.
HAMBURG (dpa-AFX) / Dow Jones
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