Ausverkauf im Technologiesektor: Asiatische Indizes mit herben Verlusten
Händler sprechen von Ausverkaufsstimmung - vor allem im Technologiesektor. Denn die Indizes der Region präsentieren sich tiefrot, sie folgen damit den herben Verlusten der Wall Street - liegen aber zum Teil deutlich darüber. Auch eine verbesserte Wachstumsprognose aus Singapur stützt das Sentiment an den Börsen nicht. Die Sorgen einer Überbewertung des Technologie- und KI-Sektors trotz des NVIDIA-Quartalsberichts greifen wieder um sich. Dazu liefert der US-Arbeitsmarktbericht reichlich Stoff für Diskussionen sowohl für geldpolitische Falken als auch für Tauben. Denn der Bericht liefert Argumente für und gegen eine Zinssenkung in den USA im Dezember - die Sorge über eine ausbleibende Zinssenkung aber überwiegt.
In Asien zählen wie schon zuvor an den US-Börsen Technologiewerte zu den größten Verlierern - technologielastige Indizes wie der südkoreanische KOSPI werden daher besonders hart vom Abwärtstrend getroffen.
In Japan sinkt der Nikkei-225 um 2,3 Prozent auf 48.668 Punkte - belastet von Technologie- und Bankaktien. Am Markt machen Zinserhöhungsspekulationen die Runde und belasten zusätzlich, denn Daten zeigen eine steigende Inflation im Oktober. Der zugrundeliegende Trend bewegt sich stärker über dem Inflationsziel der japanischen Notenbank. Das Kabinett von Premierministerin Sanae Takaichi hat indes ein weiteres Ausgabenpaket genehmigt, wodurch die Inflation weiter angeheizt werden dürfte. Die Daten zeigen laut ING einen deutlichen Inflationsdruck und sprechen für eine Zinserhöhung. Untermauert werde dieser Gedanke durch gute Exportdaten. Die Bank geht davon aus, dass mehr Mitglieder des Boards eine Zinserhöhung im Dezember befürworten werden.
In China fällt der Schanghai-Composite um 1,6 Prozent und der HSI in Hongkong um 1,9 Prozent. Hier belasten auch die wachsenden Spannungen zwischen Japan und China in der Taiwan-Frage nach den jüngsten Kommentaren von Takaichi. In Taipeh verlieren die Technologietitel Taiwan Semiconductor Manufacturing und Hon Hai Precision Industry (Foxconn) deutlich.
Der Kospi in Südkorea büßt 3,7 Prozent ein. Die Bank of Korea dürfte in der kommenden Woche ihre Wachstumsprognosen anheben und ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge stabil halten, heißt es im Handel. Im Technologiebereich verlieren Samsung Electronics und SK hynix 5,8 bzw. 8,4 Prozent.
In Australien hat der Leitindex mit einem Abschlag von 1,6 Prozent geschlossen. Die australische Wirtschaft zeige sich zwar stärker, weise aber eine Schwachstelle auf, heißt es mit Verweis auf die Abschwächung des Lohnwachstums. Die Aktie des Schuheinzelhändlers Accent ist um 14 Prozent auf den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Jahren eingebrochen. Das Unternehmen hat signalisiert, dass die Gewinnerwartungen des Marktes deutlich verfehlt würden.
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DOW JONES
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