Novo Nordisk-Aktie vor neuem Schub? Ozempic als Hoffnung für Demenz-Kranke
• Novo Nordisk-Aktie erholt sich binnen eines Monats um +26 %
• Studien deuten darauf hin, dass GLP-1-Medikamente wie Ozempic das Demenzrisiko senken könnten
• Analysten der UBS sehen bei Erfolg Potenzial für zusätzlichen Milliardenumsatz
Knapp 26 Prozent Kursgewinn innerhalb des letzten Handelsmonats: Die Novo Nordisk-Aktie hat zuletzt einen deutlichen Erholungskurs aufs Parkett gelegt. Zuvor war der Anteilsschein allerdings diverse Male massiv abgestraft worden, so dass das Minus seit Jahresstart zwar in den letzten Wochen deutlich reduziert werden konnte, in Summe aber immer noch bei deutlichen 60 Prozent liegt. Die Hoffnung auf ein weiteres Einsatzgebiet des Blockbuster-Medikamentes Ozempic könnte aber dazu beitragen, das Anlegervertrauen weiter zu stärken.
Novo Nordisk hofft auf Einsatz bei Demenzkranken
Wie Bloomberg berichtet, beruhen die Hoffnungen des dänischen Pharmakonzerns dabei auf einer Analyse von Daten des dänischen Gesundheitsregisters durch ein Wissenschaftlerteam. Dieses hatte vor einigen Jahren festgestellt, dass Diabetespatienten, die das Diabetesmedikament Victoza der letzten Generation von Novo Nordisk oder ähnliche GLP-1-Medikamente eingenommen hatten, deutlich seltener an Demenz erkrankten als Patienten, die ihre Diabetes auf andere Weise behandelten. Insbesondere Erwachsene, die das Injektionsmittel zwei Jahre lang eingenommen hatten, hätten ein um etwa 20 Prozent geringeres Risiko für eine Demenzdiagnose gehabt. "Das allein ist noch kein Beweis", zitiert Bloomberg Martin Holst Lange, den wissenschaftlichen Leiter des Arzneimittelherstellers. "Aber es hat unsere Aufmerksamkeit erregt."
Novo begann daraufhin Tests, um die Wirkung der Medikamente auf Alzheimer zu ermitteln. Im Herbst sollen entsprechende Studienergebnisse veröffentlicht werden. Erwartet werden Neuigkeiten diesbezüglich spätestens Anfang Dezember auf der Konferenz in San Diego, heißt es weiter.
Erfolg könnte Novo Nordisk-Aktie beflügeln
Noch ist unklar, ob die Erwartungen des Unternehmens durch die Studienergebnisse untermauert werden können. Sollte sich die Hoffnung aber bestätigen, könnte dies das Geschäft von Novo Nordisk deutlich ankurbeln. Wie es bei Bloomberg weiter heißt, sehen Analysten der UBS die Chance, dass das Unternehmen zusätzliche 15 Milliarden Dollar Jahresumsatz für die Alzheimer-Behandlung generieren kann bei 1:10.
Am Donnerstag notierte die Novo Nordisk-Aktie in Kopenhagen letztlich 1,13 Prozent tiefer bei 360,50 DKK.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: Novo Nordisk Pharma GmbH, JHVEPhoto / Shutterstock.com