Broadcom-Aktie nach heftiger Korrektur nur mit Mini-Erholung: Analysten sehen dennoch neue Rekordhöhen

17.12.2025 12:14:00

Die Broadcom-Aktie erlitt jüngst deutliche Rückschlage. Für Anleger stellt sich nun die Frage, ob es sich um eine gesunde Korrektur oder den Beginn eines tieferen Falls handelt.

• Broadcom-Aktie korrigiert nach starken Erwartungen
• CEO-Kommentare zu KI und Margen belasten kurzfristig
• Analysten geben weiterhin positive Kursziele

Die Broadcom-Aktie hat an der NASDAQ in den vergangenen drei Handelstagen kräftig korrigiert. Auch wenn am Dienstag eine leichte Erholung um 0,44 Prozent zu sehen war: Seit Freitag hat der Anteilsschein in Summe rund 16 Prozent an Wert eingebüßt - den größten Teil davon direkt nach Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen. Vorbörslich zeichnet sich mit einem Plus von 0,94 Prozent bei 344,50 US-Dollar jedoch ein positiver Handelstag ab.

Zahlenwerk eigentlich solide

Dabei war die Bilanz für das abgelaufene vierte Quartal solide ausgefallen: Operativ lieferte der Konzern, was viele Investoren sich erhofft hatten. Umsatz und Gewinn übertrafen die Markterwartungen, das KI-Geschäft legte deutlich zu und der Auftragsbestand im Bereich spezialisierter Chips für Rechenzentren erreichte beeindruckende Größenordnungen. Normalerweise wäre dies ein idealer Nährboden für weitere Kursgewinne.

Doch der Markt blickte weniger auf die Vergangenheit als auf die Perspektiven der kommenden Quartale. Entscheidend war, dass der Ton des Managements vorsichtiger ausfiel, als viele Anleger nach der vorangegangenen Kursrally erwartet hatten, sodass die positiven Zahlen hinter den enormen Vorschusslorbeeren zurückblieben.

Auslöser des Kursrutsches

Im Zentrum der Enttäuschung standen Aussagen von CEO Hock Tan zur mittelfristigen Entwicklung des KI-Geschäfts. Zwar verwies er auf einen hohen Auftragsbestand im zweistelligen Milliardenbereich über die nächsten sechs Quartale, vermied jedoch eine konkrete und aggressive Wachstumsprognose für 2026.

Besonders kritisch nahmen Investoren Hinweise auf, dass die steigende Bedeutung von KI-Produkten die Margen belasten könnte. In einem Marktumfeld, das auf möglichst steile Gewinnkurven und einen "KI-Superzyklus" setzt, wirkten Formulierungen zu "beweglichen Zielen" und Margendruck wie ein Dämpfer - und lösten Gewinnmitnahmen in großem Stil aus.

Analysten bleiben optimistisch

Obwohl am Markt immer häufiger Stimmen laut werden, die vor einer möglichen Blasenbildung im KI-Segment warnen und zudem die milliardenschweren Investitionen der Techriesen mit Blick auf ihren möglichen Output kritisch sehen, bleiben Analysten zumindest für Broadcom mehrheitlich positiv gestimmt. Experten auf TipRanks verpassen dem Anteilsschein ein durchschnittliches Kursziel von 462,30 US-Dollar und bescheinigen ihm damit ein Aufwärtspotenzial von 35,45 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Dienstag. Damit wären sogar deutliche neue Rekordhöhen denkbar: Das bisherige Allzeithoch liegt bei 414,61 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Ken Wolter / Shutterstock.com

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