Ölpreise legen leicht zu - die Gründe
Am Vortag waren sie nach anfänglichen Gewinnen in die Verlustzone gedreht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar stieg am Mittwochmorgen um 12 Cent auf 62,57 US-Dollar. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 58,80 Dollar, das waren 16 Cent mehr als am Vortag.
Marktteilnehmer analysieren die neuesten Entwicklungen bei den Ukraine-Gesprächen. Russland und die USA sind einem Kriegsende in der Ukraine bei einem längeren Treffen im Kreml anscheinend nicht näher gekommen, doch der Dialog soll nach Moskauer Angaben fortgesetzt werden. Präsident Wladimir Putin sprach mehr als fünf Stunden mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner. Während ein Durchbruch in Moskau ausblieb, einigten sich die EU-Staaten auf einen Importstopp für russisches Erdgas bis Ende 2027.
Unterdessen spiegeln sich nach Expertenmeinung die Angriffe der Ukraine auf die russische Ölindustrie kaum im allgemeinen Ölpreis wider. Er sei etwas überrascht, dass der Preis für Brent-Öl nicht ein bisschen höher ist, meint etwa Rohstoffexperte Robert Rennie von Westpac Banking Corp. Das übergreifende Thema für den Ölmarkt bleibe somit das Überangebot an Öl und der Lageraufbau.
Aktuell wird der Ölpreis auch noch gestützt durch die Spannungen zwischen den USA und Venezuela, das zu den Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zählt.
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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)
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