Fraport-Aktie hebt ab: Gewinn im 3. Quartal stärker als erwartet gesteigert
Der im MDAX notierte Konzern bestätigte die Finanzprognose und präzisierte die Erwartung für die Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt: Bis Jahresende dürften etwa 63 Millionen Fluggäste über das Rhein-Main-Drehkreuz gereist sein. Bisher hatte Fraport hier bis zu 64 Millionen Passagieren erwartet, nach 61,6 Millionen im Vorjahr.
"Getragen von einer positiven Verkehrsentwicklung liegen wir wirtschaftlich gut im Plan", sagte Konzernchef Stefan Schulte laut der Mitteilung, kritisierte aber erneut die hohen Standortkosten in Deutschland.
Im Zeitraum Juli bis September lag der Umsatz mit 1,350 Milliarden Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau von 1,354 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg dagegen um knapp 23 Prozent auf 593,1 Millionen Euro. Der Konzerngewinn nach Steuern legte um 25,5 Prozent auf 342,9 Millionen Euro zu, und je Aktie verdiente Fraport mit 3,28 Euro 79 Cent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Analysten hatten beim Umsatz einen Anstieg auf 1,414 Milliarden Euro erwartet, das EBITDA sahen sie bei 532 Millionen Euro, unter dem Strich hatten sie 276 Millionen Euro bzw 2,44 Euro je Aktie erwartet.
Für das Konzern-EBITDA wird ein moderater Anstieg prognostiziert und ein Konzernergebnis in einer Spanne erwartet, die von einer stabilen bis leicht sinkenden Entwicklung reicht.
Fraport-Aktien klettern nach Zahlen auf höchsten Stand seit 2018
Die Aktien von Fraport haben haben am Dienstag nach Geschäftszahlen mit 79,65 Euro den höchsten Stand seit dem Jahr 2018 erreicht. Damit kosten sie erstmals wieder mehr als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie mit ihrer heftigen Kurskorrektur. Zuletzt kosteten sie via XETRA bei 79,30 Euro 10,52 Prozent mehr als tags zuvor.
Auch ein etwas geringeres Jahresziel für die Passagierzahlen als bisher störte die Anleger damit nicht. Denn dies entspräche den Schätzungen, erklärte Ashish Khetan von der Citigroup. Elodie Rall von JPMorgan stimmte zu und hob zudem eine ermutigende Barmittelentwicklung (FCF) positiv hervor.
Die operativen Resultate des dritten Quartals wurden einhellig gelobt. Selbst wenn man einen positiven Sondereffekt herausrechne, liege das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) noch gut 2 Prozent darüber, rechnete ein Experte vor. Das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken findet er auf dem aktuellen Kursniveau allerdings unattraktiv.
DOW JONES / dpa-AFX
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