SFC Energy-Aktie zweistellig tiefer: Prognose noch verhaltener

18.11.2025 12:04:39

Der Brennstoffzellenspezialist SFC Energy blickt wegen Verzögerungen bei Rüstungsaufträgen noch etwas pessimistischer auf das Gesamtjahr als bisher.

Beim Umsatz dürfte es nur das untere Ende der im Juli bereits gesenkten Prognosespanne werden, beim operativen Ergebnis die untere Hälfte der Zielbandbreite, hieß es am Dienstag vom SDAX-Unternehmen in Brunnthal. Laut Unternehmenschef Peter Podesser belasteten vorübergehend schwächere Geschäfte mit Rüstungsgütern in Indien sowie eine Kaufzurückhaltung von Kunden insbesondere in den USA. Auch Wechselkurseffekte spielten eine Rolle. Zwar sah der Auftragseingang im dritten Quartal wieder besser aus.

Der Umsatz in diesem Jahr dürfte das untere Ende der zuletzt anvisierten 146,5 bis 161 Millionen Euro erreichen. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) stellte der Vorstand die Anleger auf die untere Hälfte von 13 bis 19 Millionen Euro ein.

Zwar erwartet das Unternehmen im Rest des Jahres dank eines hohen Auftragseingangs im dritten Quartal eine spürbare Verbesserung gegenüber den vergangenen beiden Quartalen und will wieder auf den Wachstumskurs einschwenken. Allerdings berücksichtige die Prognose auch die anhaltenden Unsicherheiten in wesentlichen Märkten und Verzögerungen bei internationalen Vergaben im Rüstungsbereich. Ende Juli hatte SFC Energy bereits die ursprüngliche Prognose gesenkt.

SFC zufolge wirken die im Sommer eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung. Nach hohen Ausgaben für IT- und Softwaresysteme im ersten Halbjahr normalisierten sich die Betriebs- und Funktionskosten nach und nach, hieß es. Das bilde zusammen mit einer sich stabilisierenden Nachfrage eine solide Grundlage für eine erwartete nächste Wachstumsphase ab 2026.

In den ersten neun Monaten ging der Umsatz im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf 102,7 Millionen Euro zurück, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um knapp 41 Prozent auf 10,8 Millionen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,2 Millionen Euro nach einem Gewinn von 8,2 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

SFC Energy-Aktie nach noch vorsichtigerem Ausblick stark unter Druck

Eine noch verhaltenere Jahresprognose von SFC Energy hat die Aktien des Brennstoffzellenspezialisten am Dienstag heftig belastet. Sie brachen via XETRA zeitweise um bis zu 16,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juni 2020 ein und standen am Vormittag als einer der schwächsten Titel im Kleinwerte-Index SDAX noch 9,5 Prozent im Minus bei 12,26 Euro. Seit Jahresbeginn hat SFC damit knapp 29 Prozent an Wert verloren.

Der Brennstoffzellenspezialist peilt wegen Verzögerungen bei Rüstungsaufträgen im laufenden Jahr nur noch das untere Ende der Prognosespanne beim Umsatz an. Beim bereinigten operativen Gewinn dürfte die untere Hälfte der Bandbreite erreicht werden. Bereits Ende Juli hatte SFC die ursprüngliche Prognose wegen des anhaltend herausfordernden Marktumfelds gesenkt.

Im dritten Quartal habe SFC seine Umsatzerwartungen verfehlt, schrieb Warburg-Analyst Malte Schaumann in einer ersten Reaktion. Das operative Ergebnis liege zwar über seinen Schätzungen, das sei aber allein einem positiven Einmaleffekt infolge eines Bewertungsertrags zu verdanken. Die Bruttomarge von rund 35 Prozent im Quartal spiegele die eher niedrige Kapazitätsauslastung wider, so der Experte.

Schaumann bezeichnete den noch zurückhaltenderen Ausblick angesichts des schleppenden Jahresverlaufs als vernünftig. Der Warburg-Analyst geht davon aus, dass seine Kollegen anderer Häuser nun neben den Erwartungen fürs laufende Jahr auch ihre Prognosen für 2026 kappen. Er selbst liegt bereits unter dem Konsens.

/men/err/stk

BRUNNTHAL (dpa-AFX)

Bildquelle: SFC Energy AG

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