Dow Jones und NASDAQ wenig beeindruckt: Verlust der Spitzenbonität belastet Aktien nur zeitweise

19.05.2025 22:15:00

Die US-Börsen konnten ihre Anfangsverluste im Montagshandel abbauen und teilweise sogar ins Plus drehen, obwohl nun auch die letzte der drei großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonitätsnote entzogen hat.

Der US-Leitindex Dow Jones schloss bei 42.792,07 Punkten um 0,32 Prozent höher, während der Techwerteindex NASDAQ Composite zum Handelsende bei 19.215,46 Zählern um minimale 0,02 Prozent höher stand. Der marktbreitere S&P 500 ging bei 5.963,60 Punkten (+0,09 Prozent) ebenfalls knapp höher aus der Sitzung.

Gestartet waren der Dow Jones noch mit minus 0,26 Prozent auf 42.542,81 Punkte, der S&P 500 mit einem Abschlag von 0,93 Prozent auf 5.902,88 Zähler sowie der Techwerteindex NASDAQ Composite mit einem Verlust von 1,42 Prozent auf 18.937,42 Punkte. Im Handelsverlauf hellte sich die Stimmung dann jedoch zunehmend auf und die Verluste wurden wieder vollständig abgebaut.

Moody's senkt Kreditrating der USA

Mit Moody's hat nun auch die letzte der drei großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonitätsnote "AAA" entzogen. Die Analysten begründeten dies mit dem wachsenden Haushaltsdefizit. Dies bedeute, dass die Kreditaufnahme der US-Regierung immer schneller steigen werde, was langfristig die Zinsen nach oben treiben werde. Insgesamt zeigte sich der US-Aktienmarkt aber wenig beeindruckt von der Abstufung. Am Anleihemarkt fiel die Reaktion ebenfalls verhalten aus, die Renditen zogen eher moderat an.

Herabstufung "längst überfällig"

"Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten war längst überfällig", schrieb Dirk Chlench, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Die Vereinigten Staaten verzeichneten trotz guter Konjunktur Jahr für Jahr hohe Finanzierungsdefizite. Die Staatsschulden (Gesamtstaat) seien mittlerweile auf rund 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geklettert und Besserung sei nicht in Sicht. S&P Ratings zog seine Bestnote bereits 2011 zurück, Fitch 2023.

Die Abstufung komme als rechtzeitige Erinnerung, dass die steigende US-Verschuldung und die Defizite nicht unbemerkt geblieben sind, sagte auch Marktkenner Christopher Wong von OCBC. Der Mangel an fiskalischer Disziplin und die unsichere Politik stellen den Status des US-Dollars als sicherer Hafen und primäre Reservewährung weiter in Frage.

Trumps Steuergesetz dürfte Schulden weiter hochtreiben

Dessen ungeachtet genehmigte der Haushaltsausschuss des US-Repräsentantenhauses eine Gesetzesvorlage des US-Präsidenten, die umfangreiche Steuersenkungen und höhere Ausgaben vorsieht. Die Gesetzesvorlage muss allerdings noch durch das Repräsentantenhaus und den Senat.

Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

Bildquelle: onairda / Shutterstock.com, Patrick Poend / Shutterstock.com

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