US-Bonität gekappt: US-Börsen letztlich in Grün -- DAX schließt mit Rekord -- Analyst sieht Potenzial für Rheinmetall -- NVIDIA mit KI-Offensive -- Tesla, VW, RENK, E.ON, Ford, Symrise im Fokus
Gerresheimer bestätigt Langfristziele. Bitcoin bleibt nur wenig unter seinem bisherigen Höchststand. JPMorgan dämpft Erwartungen an Investmentbanking-Geschäft. secunet-CEO tritt überraschend schon früher ab. Rio Tinto und Codelco bündeln Kräfte für Lithium-Joint-Venture. Deutsche Post und Deutsche Telekom haben noch Tausende Beamte.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex zeigte sich zum Wochenstart schlussendlich mit einem neuen Allzeithoch.
Der DAX verlor zum Sitzungsstart und verblieb bis zum Nachmittag in der Verlustzone. Später konnte er sich jedoch in die Gewinnzone vorkämpfen, wo er eine neue Bestmarke bei 23.935,09 Punkten erreichte. Er beendete den Handelstag mit einem Aufschlag von 0,70 Prozent bei 23.934,38 Punkten - ein neuer Schlussrekord.
Der TecDAX notierte zur Startglocke ebenso schwächer, konnte im Verlauf jedoch die Nulllinie überschreiten. Er beendete die Sitzung 0,10 Prozent höher bei 3.846,45 Einheiten.
Laut dem Analysehaus Index Radar basierte der jüngste Aufschwung an den Märkten auf einer Kombination aus nachlassenden geopolitischen Spannungen - insbesondere im Hinblick auf Handelszölle -, soliden Unternehmensbilanzen und ersten Anzeichen einer Entspannung bei den Inflationsdaten. Auch von konjunktureller Seite gebe es weiterhin stabile Impulse. Doch trotz des positiven äußeren Bildes herrsche unter der Oberfläche weiterhin Zurückhaltung. Vor diesem Hintergrund könnte der Markt nun in eine Phase der Seitwärtsbewegung übergehen, so die Analysten. Erst vor einer Woche hatte der DAX mit einem Rekordhoch von 23.911 Punkten sein Jahresplus auf 20 Prozent ausgebaut.
Aus den USA kamen am Montag belastende Impulse. Grund war der Verlust der Spitzenbonität durch die USA: Mit Moody’s hat nun auch die letzte der drei großen Ratingagenturen das Top-Rating "Aaa" gestrichen und die Bonität auf "Aa1" gesenkt. Als Begründung nannte Moody’s die hohe Staatsverschuldung. Die Herabstufung könnte die Finanzierungskosten für die US-Regierung an den Anleihemärkten erhöhen.
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Der Börsenindex der Eurozone verzeichnete zum Wocheneinstieg marginale Abgaben.
So ließ sich beim EURO STOXX 50 ein Handel nahe der Nulllinie beobachten, nachdem er zur Eröffnung schrumpfte. Er schloss 0,15 Prozent im Minus bei 5.419,53 Punkten.
Da die Berichtssaison ihren Höhepunkt überschritten hat, fehlten frische Impulse von Unternehmensseite. Die Nachrichtenlage blieb insgesamt ruhig - abgesehen von der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s auf Aa1.
Am Vormittag rückten die Verbraucherpreise für die Eurozone im April in den Fokus. Am Nachmittag standen zudem außenpolitische Gespräche an: US-Präsident Donald Trump telefonierte zunächst mit Russlands Präsident Wladimir Putin, gefolgt von einem separaten Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
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Die US-Börsen beendeten den Montagshandel mit - teils knapp - positivem Vorzeichen.
So ging der Dow Jones bei 42.792,07 Punkten um 0,32 Prozent höher aus der Sitzung. Zum Handelsbeginn hatte er noch leicht nachgegeben, konnte dann jedoch im Verlauf ins Plus drehen.
Daneben schloss der Techwerteindex NASDAQ Composite mit einem Mini-Gewinn von 0,02 Prozent bei 19.215,46 Zählern. Zum Börsenstart hatte er noch weit im Minus gelegen, dann wurde der Abschlag über die Handelszeit hinweg jedoch zunehmend kleiner.
Grund für die anfänglichen Abgaben war, dass nun auch Moody's als letzte der drei großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonitätsnote "AAA" entzogen hat. Die Analysten begründeten dies mit dem wachsenden Haushaltsdefizit. Dies bedeute, dass die Kreditaufnahme der US-Regierung immer schneller steigen werde, was langfristig die Zinsen nach oben treiben werde.
Dessen ungeachtet genehmigte der Haushaltsausschuss des US-Repräsentantenhauses eine Gesetzesvorlage des US-Präsidenten, die umfangreiche Steuersenkungen und höhere Ausgaben vorsieht, die das Haushaltsloch drastisch vergrößern dürften. Die Gesetzesvorlage muss allerdings noch durch das Repräsentantenhaus und den Senat. US-Finanzminister Scott Bessent bezeichnete die Abstufung durch Moody's derweil als "nachlaufenden Indikator".
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An den Märkten Asiens ging es zum Wochenbeginn kaum vom Fleck.
In Tokio notierte der Nikkei 225 schlussendlich minimale Prozent 0,05 tiefer bei 23.332,72 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland hielten sich Anleger ebenfalls zurück, für den Shanghai Composite ging es quasi unverändert bei 3.367,58 Punkte in den Feierabend.
In Hongkong zeigt sich die Börse unentschlossen. So notiert der Hang Seng nach mehrfachen Vorzeichenwechseln unverändert bei 23.345,82 Zählern (MEZ: 09:35).
Die ostasiatischen Börsen zeigten sich am Montag im späten Handel uneinheitlich, folgten jedoch dem deutlich rückläufigen US-Aktienterminmarkt. Hintergrund war der Verlust der Top-Bonitätsnote der USA: Die Ratingagentur Moody's hat das Kreditrating des Landes wegen hoher Haushaltsdefizite und steigender Zinskosten von Aaa auf Aa1 gesenkt. Dies belastete auch den US-Dollar.
Zudem trübten schwächere Wirtschaftsdaten aus China die Stimmung. Die von den USA angekündigten Importzölle haben im April Spuren hinterlassen: Das Wachstum der Industrieproduktion hat sich verlangsamt - wenn auch weniger stark als erwartet. Die Einzelhandelsumsätze legten dagegen deutlich schwächer zu als prognostiziert, und auch die Investitionen in städtische Infrastruktur entwickelten sich unter den Erwartungen der Ökonomen.
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