Anhaltende Unsicherheit

Nach Zollerleichterungen: Gold rutscht nach unten ab - Zeit zu verkaufen?

14.05.25 20:14 Uhr

Annäherung im sino-amerikanischen Handelsstreit - ist jetzt der richtige Verkaufszeitpunkt für Gold? | finanzen.net

Nach der Entspannung im Handelskonflikt zwischen USA und China ging der Goldpreis auf Talfahrt. Bedeutet das, dass die Rally damit zu Ende und der Zeitpunkt zum Verkaufen gekommen ist?

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Rohstoffe

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• Erleichterung nach Entspannung im Handelsstreit
• Sichere Anlagehäfen weniger gesucht
• Mehrere Analysten raten dennoch zu einem Gold-Investment

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Bei dem Treffen vom Wochenende in der Schweiz haben sich die USA und China einem Handelsabkommen genähert. Um Raum für weitere Verhandlungen zu schaffen wurde vereinbart, dass die USA vorübergehend für 90 Tage ihre Zölle auf chinesische Importe von 145 auf 30 Prozent senken. Die Aufschläge Pekings gegen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen gleichzeitig von 125 Prozent auf 10 Prozent zurück.

Dies sorgte weitgehend für Erleichterung an den Märkten. Jedoch dämpfte die nachlassende Risikoaversion die Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen wie beispielsweise Gold. Dementsprechend fiel der Preis für das gelbe Edelmetall - der zuvor von Donald Trumps aggressiver Handelspolitik auf Rekordhöhen gehievt worden war - bereits am Montag auf ein Vierwochentief zurück. Auch im weiteren Wochenverlauf bleiben die jüngsten Rekordhöhen deutlich außer Reichweite.

Experten raten weiterhin zu Gold

Dennoch raten verschiedene Experten davon ab, sich jetzt eilig von Gold zu trennen. "Die Fortschritte, die in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China am Wochenende erzielt wurden, haben die Handelsspannungen deutlich reduziert, die Risikobereitschaft angeheizt und den Goldpreis in die Schranken verwiesen", räumte etwa Peter Grant gegenüber "MarketWatch" ein. Jedoch werde der Markt weitere Fortschritte bei den Handelsabkommen mit China und anderen wichtigen Handelspartnern sehen wollen, so dass die Abwärtsrisiken für Gold zumindest anfänglich "begrenzt" sind, glaubt der Vizepräsident und leitender Metallstratege bei Zaner Metals, dessen Einschätzung nach es "immer noch eine Menge wirtschaftlicher Unsicherheit" sowie erhöhte geopolitische Spannungen gibt.

Zudem würden Notenbanken den Goldpreis gleich in doppelter Hinsicht stützen. Zum einen sei da die direkte Goldnachfrage der Zentralbanken. Zum anderen bleibe die Geldpolitik "im Allgemeinen auf eine Lockerung ausgerichtet". Niedrigere Zinsen machen das zinslose Edelmetall attraktiver.

Angesichts dessen ist Grant überzeugt, dass der "zugrunde liegende Trend positiv bleibt". Deshalb sehe sein bevorzugtes Szenario für Gold eine weitere Konsolidierung innerhalb der Spanne von 3.500 bis 3.200 US-Dollar vor, mit einem bescheidenen Risiko für eine Ausweitung nach unten auf 3.165 bis 3.150 US-Dollar.

Keine Gewinnmitnahmen

Auch der leitende globale Anlagestratege Tim Hayes und der Analyst London Stockton rieten in einer Notiz von Ned Davis Research von einem Ausstieg ab. Zwar sei der Goldhandel ein überfüllter Handel mit wenig Spielraum für Fehler, falls sich die Bedingungen für den Goldpreis verschlechtern. Dennoch sei jetzt "nicht der richtige Zeitpunkt", um bei Gold Gewinne mitzunehmen, stattdessen sollte man Gold im Moment eher halten, so die Analysten. Ihrer Meinung nach eigne sich das Metall "für die globale Vermögensallokation, auch ohne den Reiz von Zins- oder Dividendenausschüttungen".

JPMorgan sieht Gold bei 4.000 US-Dollar

Auch bei JPMorgan rechnet man mit einer anhaltenden Goldpreis-Rally. Die Investmentbank überraschte jüngst - allerdings vor der sino-amerikanischen Annäherung - mit einer bullishen Prognose, der zufolge Gold im sogenannten Basisszenario, d.h. unter Annahme eines weiter wachsenden US-amerikanischen und globalen Bruttoinlandsprodukts, bis zum Sommer 2026 auf über 4.000 US-Dollar je Unze steigen könnte.

Redaktion finanzen.net

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