Vorsicht beim Goldkauf: So identifiziert man Fälschungen

Gold steht für Stabilität - aber nur, wenn es echt ist. Wie also lässt sich Falschgold erkennen? Welche Tricks wenden Betrüger an? Und worauf sollte man beim Kauf unbedingt achten? Ein Überblick.
Werte in diesem Artikel
• Echt oder nicht - selbst testen
• Täuschend echte Fälschungen
• Augen auf beim Kauf

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Gold gilt als krisensichere Anlageklasse und erfreut sich daher besonders bei sicherheitsbewussten Anlegern großer Beliebtheit. Laut Statista befanden sich Anfang 2024 rund 9.034 Tonnen Gold im Besitz deutscher Privathaushalte - ein Schatz im Wert von über 840 Milliarden Euro. Doch was bringt all der Reichtum, wenn sich im Safe letztlich nur wertlose Imitate befinden?
Echtheitsmerkmale erkennen: Worauf man achten sollte
Um sicherzugehen, dass es sich beim gekauften Stück wirklich um echtes Gold handelt, lassen sich einige einfache Tests auch Zuhause durchführen. Ein erster Hinweis kann der Magnettest sein: Gold ist nicht magnetisch. Wird das Stück also von einem Magneten angezogen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung.
Ein weiterer einfacher Test ist die Dichtemessung - zum Beispiel mit einem Glas Wasser. Dabei wird geprüft, wie viel Wasser das Goldstück verdrängt. Reines Gold ist sehr schwer für sein Volumen und hat eine typische Dichte von etwa 19,3 Gramm pro Kubikzentimeter. Weicht der berechnete Wert deutlich ab, könnte es sich um ein anderes Metall handeln, das nur vergoldet ist.
Auch wenn einfache Tests einen ersten Eindruck vermitteln können, empfiehlt es sich in Zweifelsfällen, einen vertrauenswürdigen Edelmetallhändler aufzusuchen. Professionelle Händler verfügen über präzise Prüfgeräte wie Ultraschall-, Röntgen- oder Leitfähigkeitsmessgeräte, mit denen sich die Echtheit eines Goldstücks zweifelsfrei feststellen lässt - ohne es zu beschädigen.
Häufige Methoden von Fälschern
Fälscher greifen zu immer raffinierteren Methoden, um ahnungslose Käufer zu täuschen. Besonders verbreitet sind Goldstücke mit einem Kern aus günstigen Metallen wie Wolfram, Messing oder Kupfer. Wolfram ist dabei besonders tückisch, weil es eine nahezu identische Dichte wie Gold besitzt. Wird ein solcher Kern mit einer dünnen Goldschicht überzogen, entstehen Barren oder Münzen, die in Gewicht und Größe täuschend echt wirken. Solche Fälschungen lassen sich nur schwer erkennen und erfordern professionelle Prüfverfahren wie Röntgen, Ultraschall oder eine präzise Dichtemessung.
Ein weiteres beliebtes Täuschungsmittel ist die Verpackung. Kleine Goldbarren werden häufig in versiegelten Blisterverpackungen verkauft, die mit angeblichen Prüfzertifikaten, Seriennummern und Herstellerlogos versehen sind. Fälscher nutzen diesen Umstand gezielt aus: Die Verpackung wirkt seriös, doch der Inhalt kann gefälscht sein. Da viele Käufer die Hülle aus Sorge vor Wertverlust nicht öffnen, bleibt der Betrug oft unentdeckt.
Auch Anlagemünzen sind von Fälschungen betroffen. Der Krugerrand, das Maple Leaf oder die Wiener Philharmoniker gehören zu den am häufigsten kopierten Motiven. Die Imitate stimmen meist in Gewicht und Durchmesser mit dem Original überein, doch bei genauerer Betrachtung zeigen sich Unterschiede im Farbton, im Glanz oder in der Detailtiefe der Prägung. Für Laien sind solche Merkmale ohne Vergleichsstück oder Erfahrung kaum zu erkennen.
Sicher kaufen: So schützt man sich vor Betrug
Der sicherste Schutz vor Fälschungen beginnt bereits beim Kauf. Wer Gold zu ungewöhnlich günstigen Preisen angeboten bekommt, sollte besonders wachsam sein. Echte Barren und Münzen werden selten unter dem aktuellen Tageskurs verkauft - größere Abweichungen sind meist ein Warnsignal.
Auch beim Kauf über Auktionshäuser oder Plattformen wie eBay ist Vorsicht geboten. Zwar tummeln sich dort seriöse Verkäufer, doch auch professionelle Fälscher nutzen solche Marktplätze, um ihre Ware zu streuen - oft mit gefälschten Zertifikaten und professionell gestalteten Produktbildern.
Besonders kritisch sind Online-Aktions- und Verkaufsplattformen, die mit aggressivem Marketing oder zeitlich begrenzten Angeboten werben. Hier wird häufig mit psychologischem Druck gearbeitet, um spontane Kaufentscheidungen zu fördern. Eine umfassende Prüfung der Anbieter - etwa durch Bewertungen, Impressum und Rückgaberechte - ist hier unerlässlich.
Stiftung Warentest rät in einem ausführlichen Beitrag dazu, Gold ausschließlich bei renommierten Händlern zu kaufen - insbesondere bei Banken, Sparkassen oder etablierten Edelmetallhäusern. In ihrer Analyse betonen die Verbraucherschützer, dass private Angebote - etwa auf Online-Marktplätzen - mit hohen Risiken verbunden sind. Gerade bei vermeintlichen Schnäppchen bestehe eine große Gefahr, auf Fälschungen hereinzufallen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf zertifizierte Händler mit nachvollziehbaren Lieferketten und klaren Rückgaberegelungen setzen.
Redaktion finanzen.net
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