Nach EZB-Zinsentscheid: US-Börsen schließen uneinig -- DAX letztendlich in Grün -- Tesla verfehlt Gewinnerwartungen -- D-Wave, Porsche, Amazon, Alphabet, BYD, Deutsche Bank, IBM im Blick
DroneShield-Aktie mit scharfer Korrektur. GFT senkt Jahresprognose. T-Mobile US übertrifft Erwartungen. Nokia blickt nach schwachem Q2 optimistisch auf zweite Jahreshälfte. Amadeus Fire korrigiert Jahresprognose nach unten. DWS mit starkem Gewinn. Roche bestätigt Prognose. Chinesisches Übernahmeangebot für Ceconomy rückt in den Fokus. Honeywell mit Plus bei Umsatz und Gewinn.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt bewegte sich am Donnerstag auf positivem Terrain.
Der DAX notierte zu Beginn im Plus und verbuchte auch weiterhin Aufschläge. Die Gewinne schrumpfen jedoch, sodass zum Handelsschluss noch ein Gewinn von 0,23 Prozent bei 24.295,93 Zählern an der DAX-Tafel in Frankfurt abzulesen war.
Der TecDAX startete ebenfalls höher und notierte anschließend weiter im Plus, wo er 0,73 Prozent fester bei 3.863,13 Einheiten aus dem Handel ging.
Der DAX profitierte am Donnerstag von der positiven Vorgabe der Wall Street, blieb seinem zwei Wochen alten Zwischenhoch bei 24.639 Punkten jedoch noch etwas fern. Bereits am Vortag hatten sich die europäischen Investoren zuversichtlich gezeigt, dass auch die Gespräche zwischen der EU und den USA in einem ähnlich moderaten Abkommen münden könnten wie jenes mit Japan. Die "Financial Times" berichtete am Abend, ein solcher Deal stehe kurz bevor. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz hatte im Vorfeld seines Treffens mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron Hoffnungen auf eine baldige Einigung geweckt. Nach dem Gespräch äußerten sich beide jedoch lediglich entschlossen, bei Bedarf Gegenmaßnahmen zu ergreifen - Merz’ frühere Andeutungen blieben unerwähnt.
Ziel der laufenden Verhandlungen ist es, neue US-Einfuhrzölle in Höhe von 30 Prozent ab dem 1. August zu verhindern. Mit Japan konnte eine Reduzierung auf 15 Prozent erzielt werden. US-Präsident Trump erklärte zuletzt: "Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben."
Im Fokus der Anleger standen zudem der EZB-Zinsentscheid sowie Konjunkturdaten. Die EZB hat den Leitzins wie erwartet nicht angerührt.
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Anleger an den Aktienmärkten in Europa griffen am Donnerstag erneut zu.
Der EURO STOXX 50 präsentierte sich zu Beginn mit einem Zuwachs und notierte nach einem kurzen Ausflug unter die Nulllinie wieder stärker. Schlussendlich ging er 0,2 Prozent im Plus bei 5.355,20 Zählern in den Feierabend.
Angesichts der Vielzahl an Impulsen - von Unternehmensbilanzen über die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bis hin zu neuen Einkaufsmanagerindizes - lag der Fokus der Märkte vor allem auf dem Thema Handelspolitik. Die Hoffnung auf ein Zollabkommen mit den USA stand im Vordergrund.
Medienberichte deuteten darauf hin, dass für die EU ein Importzollsatz von 15 Prozent im Raum steht - analog zur Einigung mit Japan. Nachdem US-Präsident Donald Trump in der Vorwoche noch mit Zöllen von bis zu 30 Prozent gedroht hatte, sorgte dies für spürbare Erleichterung unter Investoren.
Die EZB hat unterdessen keine weitere Zinssenkung vorgenommen und den Leitzins wie erwartet nicht angepasst. Der Einlagensatz war bereits im Juni auf 2,00 Prozent gesenkt worden und liegt damit auf dem aktuellen Inflationsniveau.
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Die US-Börsen bewegten sich am Donnerstag mit einer uneinheitlichen Tendenz.
Der Dow Jones ging bereits tiefer in den Handel und machte auch weiterhin Verluste, bevor er mit einem Abschlag von 0,70 Prozent auf 44.694,09 Punkte schloss.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite eröffnete auf einem neuen Allzeithoch. Im weiteren Handelsverlauf hielt er sich auf positivem Terrain und markierte bei 21.107,83 Punkten einen neuen Rekord. Zum Schlussgong stand noch ein Plus von 0,18 Prozent auf 21.057,96 Zähler an der Kurstafel.
Nach dem jüngsten Rekordlauf spielte sich an der Wall Street am Donnerstag ein freundlicher Handel ab. Auch dem S&P 500 gelang ein neues Rekordhoch.
Die Marktstimmung bleibt von Zuversicht geprägt, dass ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU kurz bevorsteht. Ähnlich wie im Deal mit Japan könnten auch hier US-Importzölle in Höhe von fünfzehn Prozent vereinbart werden. Medienberichte über Fortschritte in den Gesprächen zwischen beiden Seiten nähren diesen Optimismus. Laut Analysten der Deutschen Bank könnte das mögliche Abkommen sogar günstiger ausfallen als ursprünglich erwartet - dies entspreche ihrem "bullischen Basisfall".
Gleichzeitig gibt es aber auch skeptische Stimmen: Denn einem Insider zufolge haben die EU-Mitgliedstaaten bereits ein Paket mit Vergeltungszöllen auf US-Waren gebilligt, das Anfang August greifen könnte, falls keine Einigung erzielt wird. Die Hoffnungen der Märkte stehen somit auf wackeligem Fundament.
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Die Börsen in Fernost zeigten sich am Donnerstag stärker.
In Tokio gewann der Leitindex Nikkei 225 letztlich um 1,59 Prozent auf 41.826,34 Punkte.
Der Shanghai Composite notierte unterdessen 0,65 Prozent höher bei 3.605,73 Zählern.
In Hongkong ging es ebenfalls aufwärts: Der Hang Seng schloss um 0,51 Prozent stärker bei 25.667,18 Zählern.
Die positive Stimmung an den asiatischen Aktienmärkten setzte sich am Donnerstag fort, gestützt durch das kürzlich geschlossene Handelsabkommen zwischen den USA und Japan. Die Marktteilnehmer hoffen nun auf weitere Vereinbarungen mit anderen US-Handelspartnern, bevor die aktuelle Zollfrist am 1. August endet. Die Einigung mit Japan - die einen US-Importzoll von 15 Prozent beinhaltet - könnte dabei als Modell für künftige Deals dienen. Medienberichte spekulieren bereits über ein mögliches Abkommen zwischen den USA und der EU, auch wenn aus Europa eher skeptische Töne zu hören sind. Laut NAB-Analyst Tapas Strickland trägt das US-japanische Handelsabkommen zur Stärkung der Risikobereitschaft an den Märkten bei.
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