Vor Zoll-Ultimatum: DAX letztlich stabil -- Dow kaum verändert -- EVOTEC senkt Umsatzprognose -- Rheinmetall schafft Jobs -- SMA Solar, Plug Power, Ryanair, Opendoor, Novo Nordisk, Volatus im Fokus
TRATON: Gunnar Kilian legt Aufsichtsratsmandat nieder. Ryanair verdoppelt dank höherer Ticketpreise Quartalsgewinn. Allianz: Neues Joint Venture in Indien mit Jio Financial. Kapitalstruktur-Anpassung bei DroneShield: Hunderttausende Optionen verfallen. Clara Technologies: Kapitalmaßnahme und Übernahme von Hunter Sales. HENSOLDT platziert Schuldscheindarlehen.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt hat die neue Woche - belastet von Gewinnmitnahmen - zurückhaltend begonnen.
Der DAX hat das Geschäft am Montag marginal höher aufgenommen. Nachdem er im Tagesverlauf zwischenzeitlich etwas in die Verlustzone abgerutscht war, zeigte sich der Leitindex wieder nahe der Nulllinie, wo er 0,08 Prozent höher bei 24.307,80 Einheiten in den Feierabend ging.
Unterdessen hielt sich der TecDAX etwas deutlicher unterhalb seinem Vortagesschluss und beendete die Sitzung 0,4 Prozent schwächer bei 3.925,30 Zählern. Er war zuvor mit einem kleinen Plus in den Tag gestartet.
Nach einem schwachen Wochenausklang gab es für den DAX am Montag zunächst keine allzu große Veränderung. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex im frühen Handel noch knapp die Marke von 24.500 Punkten erreicht - der jüngste Rekordstand bei 24.639 Punkten schien in Reichweite. Doch im weiteren Verlauf setzten Gewinnmitnahmen ein, die sich zum Wochenbeginn noch etwas fortsetzten.
Für die anlaufende Berichtssaison in Europa warnte JPMorgan-Stratege Mislav Matejka vor möglichen Enttäuschungen. Als belastende Faktoren nannte er ein insgesamt durchwachsenes operatives Geschäft, den festen Euro sowie anhaltende Unsicherheiten im internationalen Handelsumfeld.
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Die Aktienmärkte Europas zeigten zum Wochenauftakt Schwäche.
Der EURO STOXX 50 gab weiter nach, nachdem er schon zu Handelsbeginn marginal abgegeben hatte. Zum Handelsende war noch ein Minus von 0,3 Prozent bei 5.342,98 Punkten zu verzeichnen.
Zum Wochenauftakt war es zu einem verhaltenen Handel an den Börsen gekommen. Marktteilnehmer richten ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf die Handelsgespräche zwischen der EU und den USA. Zwar überwiegt derzeit noch die Zuversicht, dass vor dem 1. August ein Kompromiss erzielt werden kann. Für Verunsicherung sorgten jedoch Berichte, wonach US-Präsident Donald Trump angeblich Importzölle von 15 bis 20 Prozent auf europäische Waren fordert. Gleichzeitig mehren sich Hinweise auf mögliche europäische Gegenmaßnahmen - diese könnten über einfache Handelsbeschränkungen hinausgehen. "Bisher ist das nur taktisches Geplänkel und wird vom Markt noch nicht wirklich ernstgenommen", so ein Händler. Angesichts der sehr hohen Aktienbewertungen werde man aber noch vorsichtiger. Die Berichtssaison werde der wichtigste Indikator zur Rechtfertigung der Bewertungen sein, hieß es weiter.
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Die US-Börsen haben den Montagshandel uneinheitlich beendet.
Der Dow Jones startete 0,06 Prozent höher bei 44.368,40 Punkten und pendelte im Verlauf mit geringen Ausschlägen um die Nulllinie. Schlussendlich ging es mit einem marginalen Minus von 0,04 Prozent bei 44.323,07 Punkten aus dem Handel.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite stieg zur Startglocke derweil um 0,31 Prozent auf 20.960,33 Einheiten und schloss am Ende mit einem Plus von 0,38 Prozent bei 20.974,17 Zählern.
Die Wall Street startete mit vorsichtigem Optimismus in die bislang intensivste Woche der aktuellen Berichtssaison. Allein 135 Unternehmen aus dem S&P 500 legen in den kommenden Tagen ihre Zahlen für das zweite Quartal vor.
Gleichzeitig blieb der Handelskonflikt ein zentrales Thema für die Märkte. US-Handelsminister Howard Lutnick bekräftigte, dass neue Zölle ab dem 1. August gelten sollen - zeigte sich aber zuversichtlich, dass bis dahin noch ein Abkommen mit der EU möglich sei. Medienberichten zufolge bereiten sich die EU-Staaten jedoch auf eine härtere Gangart vor, was den Anlegeroptimismus etwas dämpft.
"Eine widerstandsfähige zugrundeliegend Konjunktur, solides Gewinnwachstum und Fortschritte bei der Ausarbeitung von Handelsabkommen sollten eine ausreichend starke Kombination sein, um die Bullen am Steuer zu halten, auch wenn die Saisonalität zu dieser Jahreszeit einen gewissen Gegenwind darstellt", erläutert Marktstratege Michael Brown von Pepperstone laut Dow Jones Newswires.
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Die Börsen in Fernost verbuchten zum Wochenauftakt Zuwächse.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 am Freitag zuletzt mit einem Verlust von 0,21 Prozent bei 39.819,11 Punkten. Am Montag ruhte der Handel dort feiertagsbedingt.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite am Montag schlussendlich um 0,72 Prozent auf 3.559,79 Zähler.
Der Hang Seng zeigte sich in Hongkong unterdessen 0,68 Prozent stärker bei 24.994,14 Punkten.
Zwar ging es in Asien zu Wochenbeginn nach oben, dennoch blieb die Handelsstimmung insgesamt verhalten. Für wenig Impulse sorgte die jüngste Zinsentscheidung der chinesischen Zentralbank: Die People's Bank of China (PBoC) beließ die Leitzinsen wie erwartet unverändert - ein Schritt, der nach der Zinssenkung im Mai bereits weitgehend eingepreist war. Damals hatte die Notenbank den einjährigen und den fünfjährigen Loan Prime Rate (LPR) um jeweils 10 Basispunkte gesenkt, um den wirtschaftlichen Folgen des Handelsstreits mit den USA entgegenzuwirken. Aktuell verharrt der einjährige LPR bei 3,0 Prozent, der fünfjährige bei 3,5 Prozent.
Kurzfristig ist laut Einschätzung von Goldman Sachs nicht mit umfassenden Konjunkturmaßnahmen zu rechnen. Zwar wird bis Ende Juli ein Treffen des Politbüros erwartet, bei dem die wirtschaftspolitische Ausrichtung für das zweite Halbjahr beraten werden soll, doch sehen die Analysten keinen akuten Handlungsdruck. Das Bruttoinlandsprodukt sei im ersten Halbjahr stärker gewachsen als das Regierungsziel von "rund 5 Prozent", schrieben die Ökonomen in einem aktuellen Kommentar. Peking dürfte daher vor allem an seiner Linie festhalten, die Binnenkonjunktur zu stärken und gezielt den Export, den Arbeitsmarkt sowie den angeschlagenen Immobiliensektor zu stabilisieren.
In Japan ruhte der Handel zum Wochenstart aufgrund eines Feiertags. Die Märkte können daher erst am Dienstag auf das Ergebnis der Oberhauswahl reagieren. Die Regierungskoalition unter Premierminister Shigeru Ishiba hat ihre Mehrheit verloren - ein Ergebnis, das nach Ansicht von Goldman Sachs auf eine expansivere Fiskalpolitik hindeuten könnte. "Da die Koalition nun weder im Ober- noch im Unterhaus über eine Mehrheit verfügt, wird die Zusammenarbeit mit den Oppositionsparteien bei der Gesetzgebung zunehmend an Bedeutung gewinnen", so die Analysten.
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