Zollstreit im Blick: DAX büßt stark ein -- US-Börsen schließen uneinheitlich -- SMA Solar: Unerwartet hoher Quartalsverlust -- NXP, DroneShield, Rheinmetall, RENK, HENSOLDT, Trump Media im Fokus
AstraZeneca plant Milliarden-Investition in USA. Opendoor Technologies vor Quartalszahlen: Kampf um das NASDAQ-Listing beendet? Weißes Haus warnt: Neue Zollbriefe könnten vor dem 1. August folgen. Sartorius bestätigt nach Wachstum im Halbjahr Prognose. Sanofi stärkt Impfstoff-Portfolio mit Übernahme von Vicebio. BYD: Luxusmarke Yangwang soll 2026 nach Europa kommen. Clara Technologies-Aktie wegen extremer Volatilität im Blick.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt blieb am Dienstag weiter auf Schlingerkurs.
Der DAX gab zum Erklingen der Startglocke etwas ab. Im weiteren Verlauf blieb er auf negativem Terrain und baute seine Verluste dabei noch deutlich aus. Letztendlich verabschiedete er sich 1,09 Prozent leichter bei 24.041,90 Punkten aus dem Handel.
Unterdessen zeigte sich auch der TecDAX mit kräftigen Abgaben, nachdem er den Handel zuvor mit einem Abschlag aufgenommen hatte. Schlussendlich waren noch Verluste in Höhe von 1,4 Prozent bei 3.869,57 Zählern zu verzeichnen.
Der DAX war am Dienstag unter Druck geraten. Belastend wirkten unter anderem enttäuschende Geschäftszahlen hiesiger und europäischer Unternehmen. Damit befand sich der Leitindex weiterhin auf Schlingerkurs. Noch am Freitag war er auf fast 24.500 Punkte geklettert - der jüngste Rekord bei 24.639 Punkten blieb in Sichtweite, die Anleger scheuten aber offenbar größere Wetten.
Zusätzlich belastete der sich zuspitzende Handelskonflikt zwischen der EU und den USA das Sentiment. Die entscheidende Frist am 1. August rückt näher: Sollten die laufenden Verhandlungen bis dahin zu keinem Ergebnis führen, droht US-Präsident Trump mit Importzöllen von 30 Prozent auf europäische Produkte. Die EU kündigte bereits Gegenmaßnahmen an. "Das Damoklesschwert Zollstreit schwebt weiter über dem deutschen Aktienmarkt", schrieb Stratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Während sich die Indizes in den USA Stück für Stück nach oben pirschten, herrsche in Frankfurt wegen der entsprechenden Zurückhaltung Sommerpause.
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Anleger an den Aktienmärkten in Europa hielten sich am Dienstag zurück.
Der EURO STOXX 50 wies klare Abschläge aus, nachdem er schon schwächer gestartet ist. Er ging 0,98 Prozent leichter bei 5.290,48 Punkten aus dem Handel.
Die europäischen Börsen tendierten am Dienstag überwiegend in Rot.
Im Mittelpunkt bleibt weiterhin der schwelende Handelskonflikt zwischen der EU und den Vereinigten Staaten. Das von der US-Regierung gesetzte Ultimatum zum 1. August rückt unaufhaltsam näher. Auffällig ist jedoch, dass es im Gegensatz zu den Vormonaten kaum noch öffentliche Stellungnahmen zur Lage gibt. Trotz der drohenden Strafzölle von US-Seite verliert das Thema an Relevanz für die Märkte.
"Der Zollkram schwirrt zwar im Hintergrund herum, aber die Sorgen darüber ziehen die Märkte nicht mehr so herunter wie noch im April", sagte Michael Antonelli von Baird. Grund sei, dass sich die Spanne der möglichen Ergebnisse eingrenze und nun in den Rahmen von Markterwartungen falle.
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Die US-Börsen bewegten sich am Dienstag in unterschiedliche Richtungen.
Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 0,40 Prozent bei X 44.502,28 Punkten.
Beim Techwerteindex NASDAQ Composite gab daneben 0,39 Prozent auf 20.892,68 Zähler nach.
Mit dem näher rückenden Stichtag für die neuen US-Zölle am 1. August wuchs die Nervosität an den US-Börsen.
Neue Impulse gehen von der laufenden Berichtssaison ausgehen. Die Unternehmenszahlen und Prognosen könnten wertvolle Hinweise auf das Konsumverhalten unter dem Einfluss von Inflation und Handelskonflikten liefern.
Gleichzeitig erhöht die US-Regierung den Druck auf ihre Handelspartner. Laut der Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, könnten bis Anfang August weitere Zollankündigungen folgen oder neue Abkommen geschlossen werden. Viele Länder versuchen, bis Monatsende Einigungen zu erzielen - andere, wie die Europäische Union, bereiten sich bereits auf ein Scheitern der Verhandlungen vor.
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Die Börsen in Fernost tendierten am Dienstag in verschiedene Richtungen.
In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei 225 nach dem gestrigen Feiertag nun um 0,11 Prozent nach auf 39.774,92 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland verbuchte der Shanghai Composite indes ein Plus von 0,62 Prozent auf 3.581,86 Zähler.
Der Hang Seng legte in Hongkong unterdessen um 0,54 Prozent zu auf 25.130,03 Einheiten.
An den asiatischen Aktienmärkten herrschte am Dienstag mancherorts Kauflaune. Angesichts der ab dem 1. August drohenden US-Zölle scheinen viele Investoren allerdings in Wartestellung zu gehen. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte betonte, dass dieses Datum eine feste Frist für neue Zollmaßnahmen darstelle. Dennoch bleibt an den Märkten die Hoffnung bestehen, dass bis dahin noch Handelsvereinbarungen erzielt werden könnten.
Der japanische Nikkei-225 reagierte mit einem kleinen Minus auf das Ergebnis der Oberhauswahl am Wochenende. Die Regierungskoalition unter Premierminister Shigeru Ishiba hat dabei ihre Mehrheit eingebüßt. Am Montag ruhte der Handel in Tokio wegen eines Feiertags.
Die Wahlniederlage der Regierungsparteien belastete zusätzlich das ohnehin angespannte Verhältnis zu den USA, schreibt Robert Bergqvist, Chefökonom bei SEB Research, in einem Marktkommentar. "Dies erhöht die politische Instabilität in einer Situation mit angespannten US-Beziehungen weiter", so Bergqvist. Nun seien die politischen Entscheidungsträger in Japan gefordert, ihre Versprechen zu fiskalischen Stimuli einzulösen - und das in einem Umfeld, in dem die Staatsverschuldung laut IWF bis 2025 auf 235 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen dürfte.
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