Darum steigt der Eurokurs zum US-Dollar

13.11.2025 21:04:39

Der Kurs des Euro hat am Donnerstag den jüngsten Widerstand bei 1,16 US-Dollar überwunden.

Mit bis zu 1,1656 US-Dollar erreichte die Gemeinschaftswährung Euro ihren höchsten Stand seit Ende Oktober. Zuletzt wurden im New Yorker Handel 1,1640 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich noch tiefer auf 1,1619 (Mittwoch: 1,1576) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8606 (0,8638) Euro.

Im Fokus der Finanzmärkte stand, dass der längste Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte beendet ist. Präsident Donald Trump setzte mit seiner Unterschrift den zuvor vom Parlament beschlossenen Übergangshaushalt am Morgen in Kraft und beendete damit nach 43 Tagen den sogenannten Shutdown. Das Ende hatte sich bereits abgezeichnet.

"Da der Übergangshaushalt allerdings nur bis zum 30. Januar gilt, ist das Risiko eines neuerlichen Shutdowns Anfang 2026 groß", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen eines erneuten Regierungsstillstandes wären aber geringer." Schließlich seien Auszahlungen von Lebensmittelhilfen, das Landwirtschaftsministerium, das Ministerium für Veteranenangelegenheit und auch militärische Bauprojekte sowie der Kongress selbst bis zum 30. September finanziert.

Noch unklar ist, wann die US-Behörden die Veröffentlichung von Konjunkturdaten wieder aufnehmen. Die Veröffentlichung der Verbraucherpreise für den Oktober könnte sogar ganz ausfallen und der Arbeitsmarktbericht nur teilweise veröffentlicht werden. Die Veröffentlichung anderer ausgefallener Konjunkturdaten dürfte sich hinziehen.

"Die Fed wird daher, für ihre Sitzung am 9./10. Dezember, immer noch keinen vollständigen Datensatz an offiziellen Wirtschaftsstatistiken vorliegen haben", kommentierte Bernd Weidensteiner, Volkswirt bei der Commerzbank. "Die Zinsentscheidung findet damit in einer Phase verringerter 'Sichtbarkeit' statt." An den Finanzmärkten sorgte diese Unsicherheit dafür, dass sich Anleger vom US-Dollar hin zu anderen Währungen wie dem Euro, dem britischen Pfund oder dem Schweizer Franken orientierten.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquelle: istockphoto / Fotogaby, Valeri Potapova / Shutterstock.com, Yingko / Shutterstock.com

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