ETF-Sparplan vs. Einmalanlage: Welche Strategie sich wirklich auszahlt
• Sparpläne bieten Flexibilität und ermöglichen regelmäßiges Investieren schon ab 25 Euro
• Der Cost-Average-Effekt glättet Kursschwankungen über die Zeit
• Einmalanlagen nutzen Zinseszinseffekt und Marktentwicklung von Beginn an
Wann der ETF-Sparplan seine Stärken ausspielt
Der ETF-Sparplan bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in die Welt der Geldanlage. Bereits ab Beträgen von 25 Euro monatlich lassen sich Fondsanteile erwerben - ideal für alle, die nicht über größere Summen verfügen, aber trotzdem kontinuierlich Vermögen aufbauen möchten. Die Funktionsweise ist denkbar einfach: In festgelegten Intervallen, meist monatlich, werden automatisch ETF-Anteile gekauft. Sparrate und Rhythmus lassen sich jederzeit anpassen, pausieren oder komplett einstellen.
Ein wichtiger Aspekt beim Sparplan ist der sogenannte Cost-Average-Effekt. Durch die regelmäßigen Käufe zu unterschiedlichen Kursen entsteht über die Zeit ein Durchschnittspreis. Wie aus dem Beitrag von Raisin hervorgeht, können bei fallenden Kursen die Verluste durch den Sparplan geringer ausfallen als bei einer Einmalanlage, da kontinuierlich mehr Anteile zu günstigeren Preisen gekauft werden. Bei steigenden Märkten fällt die Wertsteigerung allerdings ebenfalls geringer aus, da das Kapital erst nach und nach investiert wird.
Besonders praktisch: Die Depotführung ist bei vielen modernen Neobrokern mittlerweile kostenfrei, und auch die Ausführung von Sparplänen erfolgt häufig ohne Gebühren. Das macht den Sparplan zu einer flexiblen Lösung für regelmäßiges Investieren aus dem laufenden Gehalt.
Die Einmalanlage nutzt Zeit und Zinseszins optimal
Wer über eine größere Summe verfügt - etwa ab 1.000 Euro -, für die keine kurzfristige Verwendung geplant ist, sollte die Einmalanlage in Betracht ziehen. Der entscheidende Vorteil liegt im Zinseszinseffekt: Das gesamte Kapital arbeitet von Beginn an und profitiert über die komplette Anlagedauer von der Wertentwicklung.
Wie extraETF in einem Rechenbeispiel verdeutlicht, kann sich dieser Unterschied deutlich bemerkbar machen: Bei einer angenommenen jährlichen Rendite von 8 Prozent über 30 Jahre verzehnfacht sich eine Einmalanlage von 10.000 Euro, während ein Sparplan mit derselben Gesamtsumme (verteilt auf monatliche Raten) in diesem Zeitraum nur etwa das Vierfache erreicht. Der Grund liegt darin, dass bei der Einmalanlage sofort der volle Betrag verzinst wird, während beim Sparplan das Kapital erst nach und nach zur Renditeerzielung zur Verfügung steht.
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Bitte lesen Sie den Prospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt des Fonds, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.
Bei der Einmalanlage spielt allerdings der Einstiegszeitpunkt eine wichtigere Rolle als beim Sparplan. Wie justETF erklärt, besteht das Risiko, auf einem Höchststand einzukaufen - die Märkte benötigen dann mindestens einen Zyklus zur Erholung. Wer psychologisch mehr Sicherheit benötigt, kann auch eine größere Summe in mehrere Teilbeträge aufteilen und diese gestaffelt über einige Wochen oder Monate investieren. Wichtig bleibt jedoch: Ein langfristiger Anlagehorizont von mindestens 15 bis 20 Jahren hilft, mögliche Kursschwankungen und auch Markteinbrüche auszusitzen.
Die Gebührenstruktur unterscheidet sich je nach Depotanbieter: Bei klassischen Direktbanken können Einmalanlagen durchaus 5 Euro oder mehr pro Order kosten, während bei günstigen Neobrokern oft nur 1 Euro oder gar keine Gebühren anfallen. Je höher die Anlagesumme, desto mehr relativieren sich diese Kosten.
Wann der ETF-Sparplan seine Stärken ausspielt
Die Frage nach Sparplan oder Einmalanlage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten - sie hängt von der persönlichen Ausgangssituation ab. Wie extraETF betont, richtet sich die beste Anlageform nach dem investierbaren Kapital und der persönlichen Anlagestrategie. Wer regelmäßig einen Teil des Gehalts zur Seite legen kann, ist mit einem Sparplan bestens bedient. Das automatische Investieren erfordert kaum Zeitaufwand und ermöglicht kontinuierlichen Vermögensaufbau ohne größeres Startkapital.
Steht hingegen eine größere Summe zur Verfügung - sei es durch Erbschaft, Bonuszahlung oder angespartes Kapital -, macht die Einmalanlage mehr Sinn. Das Geld kann sofort für die Altersvorsorge oder andere langfristige Ziele arbeiten und von Anfang an den vollen Zinseszinseffekt nutzen.
Beide Ansätze schließen sich nicht aus: Eine Kombination aus Einmalanlage und laufendem Sparplan kann sinnvoll sein, um vorhandenes Kapital sofort zu investieren und gleichzeitig regelmäßig weitere Mittel anzulegen. So profitiert man sowohl vom maximalen Zinseszinseffekt der Einmalanlage als auch von der Risikostreuung durch kontinuierliche Käufe zu verschiedenen Kursen. Wichtig ist in jedem Fall ein langfristiger Anlagehorizont von mindestens 10, besser 15 bis 20 Jahren, um Marktschwankungen aussitzen zu können.
Bei der Auswahl des Depotanbieters sollte auf kostenlose Depotführung und günstige Ausführungsgebühren geachtet werden. Viele moderne Broker bieten heute sowohl für Sparpläne als auch für Einmalanlagen attraktive Konditionen, sodass die Entscheidung primär von der persönlichen finanziellen Situation und nicht von den Gebühren abhängen sollte.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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