Börsenhypes und Gruppendruck: So gefährlich ist FOMO beim Investieren

29.06.2025 09:38:00

Die Furcht, eine Chance zu verpassen, kann Anleger zu riskanten Entscheidungen verleiten. Warum FOMO ein gefährlicher Begleiter beim Investieren ist - und wie man dem Phänomen entgehen kann.

• FOMO an der Börse mögliche Gefahr
• Anleger haben keine rationale Kontrolle mehr
• Langfristiger Plan sinnvoll

Von außen betrachtet sieht es oft nach einem goldenen Moment aus: Die Kurse steigen, Krypto-Hypes machen Millionäre über Nacht, Influencer berichten von satten Gewinnen. Wer jetzt nicht einsteigt, verpasst vielleicht die Gelegenheit seines Lebens - oder?

Dieses Gefühl, das viele aus sozialen Netzwerken oder dem eigenen Umfeld kennen, hat einen Namen: FOMO - "Fear of Missing Out". Was ursprünglich ein popkultureller Begriff für die Angst war, etwas zu verpassen, hat längst Einzug in die Welt der Finanzen gehalten. FOMO treibt Menschen dazu, vorschnell Geld zu investieren - oft ohne fundierte Strategie und mit überhöhten Erwartungen.

Was steckt hinter FOMO beim Investieren?

FOMO beim Investieren beschreibt das Verhalten, in eine Anlageform zu springen, weil andere damit scheinbar Erfolg haben - nicht, weil man selbst überzeugt ist oder langfristig plant. Besonders in Phasen starker Kursanstiege kann dieser Effekt auftreten. Anleger fürchten, eine Chance zu verpassen, wenn sie jetzt nicht handeln. Diese emotionale Reaktion basiert jedoch selten auf rationaler Analyse, sondern auf Gruppendruck, Hype und medialer Überpräsenz.

Ein klassisches Beispiel: Bitcoin im Jahr 2021. Als der Kurs innerhalb weniger Monate explodierte, stiegen viele Privatanleger ein - oft zu Höchstkursen. Das Ergebnis: Verluste, sobald die Euphorie abklang und die Preise wieder fielen. ZWar haben sich die Bitcoin-Kurse seitdem wieder erholt, wer aber auf kurzfristige Gewinne aus war, hat wohl mit Verlust verkauft.

Die Risiken der FOMO-Falle

Der größte Nachteil von FOMO-Investitionen ist der Verlust der rationalen Kontrolle. Anleger setzen plötzlich auf riskante Produkte, missachten ihre eigene Risikobereitschaft und Anlageziele. Oft fehlt eine Diversifikation, und Timing-Fehler - etwa der Einstieg auf dem Höhepunkt eines Hypes - können teuer werden.

Zudem wird bei FOMO-Investitionen meist nur auf das kurzfristige Potenzial geschaut, nicht aber auf die Fundamentaldaten oder langfristige Trends. Die Folge: Volatilität wird unterschätzt, Verluste werden ausgeblendet - bis es zu spät ist.

Wie man FOMO beim Investieren vermeidet

Die wichtigste Gegenstrategie: einen klaren, langfristigen Plan entwickeln. Wer sich seiner Ziele, Risikobereitschaft und finanziellen Möglichkeiten bewusst ist, lässt sich weniger leicht von kurzfristigen Trends verleiten. Automatisiertes Investieren über ETF-Sparpläne kann helfen, Timing-Risiken zu reduzieren und emotionale Überreaktionen zu vermeiden.

Auch eine gesunde Distanz zu Hypes - etwa durch weniger Konsum von Social-Media-Finanzinhalten - kann helfen, den eigenen Kurs beizubehalten. Statt "Was könnte ich verpassen?" sollte die Frage lauten: "Passt das zu meinem Plan?"

FOMO ist ein weit verbreitetes Phänomen - und ein gefährlicher Ratgeber an der Börse. Wer sich von der Angst, etwas zu verpassen, treiben lässt, läuft Gefahr, Geld zu verlieren und wichtige Grundsätze der Geldanlage zu ignorieren. Besser ist es, in Ruhe zu analysieren, langfristig zu denken - und auch mal bewusst eine Gelegenheit vorbeiziehen zu lassen. Denn an der Börse gilt: Chancen können immer wieder kommen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Jirsak / Shutterstock, David Gyung / Shutterstock.com, Lightspring / Shutterstock.com

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