Eutelsat-Aktie nach Hausse mit erneuter Kursexplosion: Nach Milliardenauftrag kommt die Kapitalerhöhung
• Eutelsat nach Milliardenauftrag mit starken Kursgewinnen
• Kapitalerhöhung über 1,35 Milliarden Euro zur Finanzierung von LEO- und IRIS²-Projekten
• Französischer Staat und Großinvestoren sichern Finanzierung
Um fast 15 Prozent sprang die Eutelsat-Aktie am Donnerstag an der EURONEXT in Paris an. Dabei profitierte das Unternehmen von einem Milliardenauftrag des französischen Verteidigungsministeriums. Das Abkommen sieht die priorisierte Nutzung von Satellitenkapazitäten aus der OneWeb LEO-Konstellation von Eutelsat vor, die sich in niedriger Erdumlaufbahn befindet. Darüber hinaus umfasst es die Durchführung zusätzlicher Missionen für die französischen Streitkräfte sowie den Betrieb und die sicherheitstechnische Wartung der Systeme über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Kapitalerhöhung soll Wachstumsstrategie sichern
Am Freitag knüpfte die Eutelsat-Aktie mit deutlicher Dynamik an die positive Vortagesentwicklung an und gewann im Pariser Handel letztlich weitere 30,81 Prozent auf 3,72 Euro.
Dabei gab es abermals Nachrichten von Unternehmensseite: Am Vorabend verkündete der französische Satellitenbetreiber, dass man sich mit frischem Kapital versorgen will. Zu diesem Zweck plant Eutelsat eine Kapitalerhöhung um 1,35 Milliarden Euro, insbesondere um die Finanzierung seines LEO-Ausbaus sicherzustellen. Helfen soll dabei auch der französische Staat, der über die Beteiligungsgesellschaft APE Aktien im Wert von rund 526 Millionen Euro erwerben will, was die Staatsbeteiligung auf 29,99 Prozent steigern würde.
Die Kapitalerhöhung würde zudem von Bharti Space Limited mit 31,4 Millionen Euro, von CMA CGM mit 100,4 Millionen Euro und von FSP mit 57,8 Millionen Euro gezeichnet, heißt es im Rahmen einer Pressemitteilung weiter. Bharti Space Limited, CMA CGM und FSP würden nach der Kapitalerhöhung 18,70 Prozent, 7,81 Prozent und 5,22 Prozent des Eutelsat-Aktienkapitals und der Stimmrechte halten, die Möglichkeit einer öffentlichen Übernahme durch die Beteiligten wurde aber ausgeschlossen. Zudem würden Gespräche mit weiteren interessierten Investoren stattfinden, so Eutelsat weiter.
Geld für LEO und IRIS²
Mit dem frische Kapital will der Satellitenbetreiber eigenen Angaben zufolge die Umsetzung seiner strategischen Vision ermöglichen. In Verbindung mit einem speziellen Schuldenrefinanzierungsplan soll die Kapitalerhöhung die finanzielle Flexibilität des Unternehmens stärken, indem sie den Schuldenabbau beschleunigt und Investitionen in seine bestehenden Kapazitäten im erdnahen Orbit (LEO) und die zukünftige IRIS²-Konstellation unterstützt. Die Verschuld soll nach der Kapitalmaßnahme auf 1,5 Milliarden Euro sinken, zudem sei man gut aufgestellt, um Fremdkapitalmärkte zu erschließen, Exportkredite aufzunehmen und die Laufzeiten der Bankschulden zu verlängern, um den Finanzierungsbedarf seines mittelfristigen Plans vollständig zu decken, betont Eutelsat weiter.
Ambitionierte Geschäftsziele
Im Rahmen der Pressemitteilung bestätigte das Unternehmen zudem seine Wachstums- und Rentabilitätsaussichten, die als "einige der attraktivsten der Branche" bezeichnet wurden. Der Umsatz soll bis Ende des Geschäftsjahres 2028/29 voraussichtlich zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro liegen, vorrangig gestützt auf Erlöse mit LEO. Bei der EBITDA-Marge plant man daneben eine Verbesserung im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich, sodass bis zum Geschäftsjahr 2028/29 eine Marge von mindestens 60 Prozent erreicht werden soll.
Redaktion finanzen.net
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