BioNTech-Aktie gibt nach: Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb zur Fokussierung auf Krebsforschung
• BioNTech will Abhängigkeit vom Impfstoffgeschäft verringern
• Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb
• Zahlreiche Studien zu neuem Krebspräparat
Das vor allem dank seines Corana-Impfstoffs berühmt gewordene Mainzer Unternehmen BioNTech befindet sich in einem großen Transformationsprozess, denn nach dem Ende der Pandemie verschiebt sich der Fokus nun hin zu innovativer Onkologie.
Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb
Deutlich sichtbar wird dieser Richtungswechsel laut "dts nachrichtenagentur" unter anderem in einer neuen globalen Kooperation mit Bristol Myers Squibb, die das Ziel verfolgt, ein neuartiges Krebsmedikament voranzubringen. BNT327, so die Bezeichnung für den Hoffnungsträger, richtet sich gegen mehr als zehn Krebsarten und zählt bei BioNTech zu den aussichtsreichsten Kandidaten im Bereich der Immuntherapie. Als bispezifische Antikörpertherapie bekämpft BNT327 Krebstumore gleich an zwei Stellen gleichzeitig: Während der erste Wirkstoff das Immunsystem aktiviert, verhindert ein zweiter Wirkstoff, dass der Tumor Blutgefäße ausbildet und sich damit mit Nährstoffen versorgt.
In den kommenden Monaten sollen nun mehr als zehn neue Studien mit je 500 bis 1.000 Patienten weltweit ausgerollt werden, verrieten die Unternehmensgründer Ugur Sahin und Özlem Türeci dem Wirtschaftsmagazin Capital. "Wir sehen hier eine mögliche Standardbehandlung für sehr viele Krebsarten", wird Sahin zitiert.
Auch auf Analystenseite sind die Erwartungen sehr hoch: "Die bispezifische Antikörpertherapie zählt zu den vielversprechendsten Entwicklungen in der Krebsmedizin", erklärte Markus Manns, Analyst bei Union Investment, gegenüber Capital. "Das Präparat könnte das erfolgreichste Krebspräparat der Welt werden", zeigt er sich euphorisch.
Wechsel im Management von BioNTech
Im Zuge der Neuausrichtung nimmt BioNTech zudem eine strategische Veränderung im Management vor. Wie "BörsenNEWS" berichtet, will das Unternehmen mit dem geplanten Rückzug seines bisherigen Strategiechefs anscheinend die Prioritäten in seinem Führungsteam stärker auf den Onkologie-Bereich ausrichten. Hierdurch könnte BioNTech frische Impulse für Partnerschaften und Pipeline-Entwicklungen erhalten.
So reagiert die BioNTech-Aktie
Nachdem die an der NASDAQ gelistete BioNTech-Aktie am Montag 2,19 Prozent verloren hatte, ging es am Dienstag letztlich um weitere 1,16 Prozent abwärts auf 111,48 Dollar.
Redaktion finanzen.net
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