Pannenstatistik 2024: Wer bleibt häufiger liegen - Verbrenner oder E-Autos?
E-Autos gegen Verbrenner: Wer hat die Nase vorn?
Die ADAC Pannenstatistik 2024 zeigt: Elektroautos bleiben seltener liegen als Verbrenner. Im Jahr 2024 kamen E-Autos auf etwa 3,8 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge, Verbrenner dagegen auf 9,4. Besonders bei jüngeren Fahrzeugen mit Erstzulassung 2021 ist der Unterschied deutlich: 2,8 Pannen bei E-Autos gegenüber 6,4 bei Verbrennern.
Ein Grund dafür ist der einfachere Aufbau von Elektromotoren, die weniger verschleißanfällige Bauteile enthalten. Während bei Verbrennern Motorprobleme häufiger auftreten, kämpfen E-Autos vor allem mit 12-Volt-Batterien - diese sind bei beiden Antriebsarten die häufigste Pannenursache.
Insgesamt sprechen die aktuellen Daten für eine höhere Zuverlässigkeit von Elektroautos, auch wenn die langfristige Entwicklung noch abzuwarten ist.
Typische Schwachstellen: Wo liegen die größten Unterschiede?
Bei beiden Antriebsarten bleibt die Starterbatterie die häufigste Pannenursache. Besonders ärgerlich ist dabei, dass ein Ausfall der 12-Volt-Batterie oft schon ausreicht, um das komplette Fahrzeug fahrunfähig zu machen - egal ob klassischer Verbrenner oder modernes Elektroauto.
Während Verbrenner neben Batterieproblemen häufig auch mit motorbedingten Defekten kämpfen, sind diese bei Elektroautos deutlich seltener. Der Elektromotor hat keine Kolben, Turbolader oder Abgasstränge, was die Zahl der möglichen Fehlerquellen verringert. Auch aufwendige Wartungsarbeiten wie Ölwechsel oder Zündkerzenwechsel entfallen.
Dafür treten bei Elektroautos andere Schwächen auf: Probleme mit Software oder Bordelektronik können vereinzelt zum Liegenbleiben führen. Bisher sind diese Vorfälle aber noch deutlich seltener als die klassischen Motorprobleme bei Verbrennern.
Ein Vorteil moderner E-Fahrzeuge zeigt sich auch bei den Schließsystemen. Viele Modelle lassen sich per App oder Hersteller-Server öffnen, was Pannen durch verlorene oder eingeschlossene Fahrzeugschlüssel reduziert. Bei Verbrennern, bei denen diese Technik noch nicht flächendeckend verbreitet ist, bleibt dieses Risiko höher.
Insgesamt profitieren Elektroautos aktuell von ihrer einfacheren Technik. Sie haben weniger anfällige Bauteile und sind deshalb in vielen Bereichen robuster - auch wenn sich mögliche neue Schwachstellen, etwa in der Elektronik, erst über die nächsten Jahre klarer zeigen werden.
Blick in die Zukunft: Welche Antriebsart wird zuverlässiger?
Bei Elektroautos ist in den kommenden Jahren mit weiteren Verbesserungen zu rechnen. Hersteller lernen schnell, und viele Kinderkrankheiten, etwa bei Starterbatterien oder Software, dürften sich zunehmend reduzieren. Der Elektromotor selbst bleibt durch seinen einfachen Aufbau auch langfristig ein Vorteil gegenüber dem komplexeren Verbrennungsmotor.
Verbrenner profitieren zwar von jahrzehntelanger Entwicklung und gelten als ausgereift, bleiben jedoch aufgrund vieler mechanischer Bauteile wartungsintensiver und anfälliger für klassische Defekte. Einige Modelle, etwa von der VW-Tochter Audi oder BMW, zeigen zwar, dass hohe Zuverlässigkeit möglich ist, dennoch bleibt das technische Risiko höher als bei Elektroautos.
Insgesamt spricht vieles dafür, dass Elektrofahrzeuge ihren aktuellen Zuverlässigkeitsvorteil weiter ausbauen könnten. Neue Technologien wie leistungsfähigere Akkus oder verbesserte Softwareupdates dürften diesen Trend zusätzlich verstärken. Eine endgültige Bewertung bleibt allerdings offen, da Langzeiterfahrungen bei E-Autos bislang fehlen.
Redaktion finanzen.net
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