Allianz Global Investors Ausblick 2026: Welche Regionen sich für Aktienanleger lohnen

22.12.2025 03:30:00

Allianz Global Investors hat seinen Ausblick für 2026 veröffentlicht. Der Vermögensverwalter analysiert darin die Aussichten für verschiedene Aktienmärkte weltweit.

• Allianz Global Investors sieht Europa dank geringerer Konzentrationsrisiken besser positioniert als die USA
• Europäische Aktien seien sektorübergreifend attraktiver bewertet als viele US-Pendants
• Chinas Aktienmarkt bietet trotz Unsicherheiten Chancen durch günstige Bewertungen und starke Innovation

Europa vor den USA

Laut dem Ausblick 2026 von Allianz Global Investors bietet Europa derzeit eine günstigere Marktstruktur als die USA - vor allem wegen der geringeren Konzentrationsrisiken. Während in den USA wenige Mega-Cap-Aktien die großen Indizes dominieren, finden Anleger in Europa ein breiteres und diversifizierteres Spektrum an Investitionsmöglichkeiten. Zudem seien europäische Aktien sektorübergreifend attraktiver bewertet als viele US-Pendants.

Europa befinde sich in einer Phase der Transformation. Im Zuge geopolitischer Verschiebungen strebe die Region nach mehr strategischer Autonomie und setze auf eine expansivere Fiskalpolitik. Insbesondere in Deutschland wirkten umfangreiche Ausgabenprogramme als Konjunkturimpuls - nicht nur für Verteidigung, sondern auch für die industrielle Basis und Infrastruktur. Die Geldpolitik bleibe ebenfalls unterstützend: Bei kontrollierter Inflation sei von der Europäischen Zentralbank und der Bank of England weiterhin ein lockerer Kurs zu erwarten.

USA: Hohe Bewertungen, hohe Konzentration

Mit Blick auf die USA mahnt Allianz Global Investors zur Vorsicht. Die Aktienbewertungen seien hoch, die Marktkonzentration befinde sich nahe Rekordniveaus. Angesichts anhaltender Zolleffekte und einer voraussichtlich steigenden Inflation bestehe die Gefahr einer Stagflation - also einer Kombination aus schwachem Wachstum und steigenden Preisen.

Ein selektiver Anlageansatz sei daher erforderlich, so der Vermögensverwalter. Der Fokus solle auf Unternehmen liegen, die ihre Prämien durch Fundamentaldaten rechtfertigen könnten. Zwar biete der KI-Bereich weiterhin Chancen und dominiere die Nachrichtenlage an den Börsen, doch auch hier sei Selektivität geboten. Die langfristigen Stärken der USA blieben bestehen, aber das aktuelle Aktienumfeld verlange Umsicht.

Indien und China: Unterschätzte Märkte

In Asien hebt Allianz Global Investors zwei Märkte besonders hervor: Indien und China. Indien profitiere von einer äußerst günstigen demografischen Entwicklung und einer boomenden digitalen Infrastruktur. Der Aktienmarkt sei hochliquide und diversifiziert, mit über 200 Titeln mit einer Marktkapitalisierung von mehr als fünf Milliarden US-Dollar. Die Bewertungen lägen unter globalen Vergleichswerten. Zudem profitiere das Land von sogenannten "China + 1"-Strategien, bei denen Unternehmen ihre Lieferketten diversifizieren.

China wiederum präsentiere sich als konträre Chance. Zwar belasteten Kapitalabflüsse und regulatorische Unsicherheiten den Markt, doch die Regierung reagiere mit gezielten Stimulusmaßnahmen wie Zinssenkungen und staatlich unterstützten ETF-Käufen. Der chinesische Aktienmarkt sei tief, attraktiv bewertet und von ausländischen Investoren untergewichtet. Die Innovationskraft des Landes - insbesondere im KI-Bereich - werde nach Einschätzung von Allianz Global Investors unterschätzt. Lokale chinesische Aktien hätten sich zuletzt positiv entwickelt, wenngleich mit erhöhter Volatilität zu rechnen sei.

Insgesamt bilden Europa, Indien und China aus Sicht des Vermögensverwalters ein überzeugendes Rahmenwerk für die Aktienallokation. Während die USA mit Bewertungs- und politikbedingtem Gegenwind kämpften, böten diese drei Regionen diversifizierte und zukunftsorientierte Anlagemöglichkeiten.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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