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ETF-Sparplan: Vom Grundprinzip zur langfristigen Strategie

Monat für Monat automatisch investieren, statt auf den perfekten Einstiegszeitpunkt zu warten – ETF-Sparpläne haben sich in den letzten Jahren zum bevorzugten Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau entwickelt. Die Mechanik dahinter ist ebenso simpel wie wirkungsvoll.

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Was einen ETF-Sparplan vom klassischen Einmalinvestment unterscheidet

Ein ETF-Sparplan funktioniert nach einem klaren Prinzip: Du legst einen festen Betrag fest, der in regelmäßigen Intervallen – meist monatlich – automatisch in einen oder mehrere Exchange Traded Funds (ETFs) investiert wird. Anders als beim Kauf einzelner Aktien erwirbst du damit Anteile an einem Indexfonds, der einen ganzen Korb von Wertpapieren abbildet.

Die Besonderheit liegt in der Automatisierung und der damit verbundenen Disziplin. Während Einzelinvestments oft von Emotionen, Marktstimmungen oder dem Versuch geprägt sind, den optimalen Einstiegszeitpunkt zu finden, folgt ein Sparplan einer sturen Logik: Der festgelegte Betrag wird investiert – unabhängig davon, ob die Kurse gerade steigen oder fallen.

ETF-Sparpläne haben in Deutschland in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Laut Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) stieg die Anzahl der ETF-Sparpläne allein zwischen 2020 und 2023 um über 80 Prozent. Diese Entwicklung reflektiert einen grundlegenden Wandel im Anlageverhalten deutscher Privatanleger.

Der Cost-Average-Effekt: Mathematik statt Markt-Timing

Das zentrale Argument für die Sparplan-Systematik ist der sogenannte Cost-Average-Effekt, im Deutschen auch als Durchschnittskosteneffekt bekannt. Die Mechanik ist simpel: Bei gleichbleibendem Sparbetrag erwirbst du bei niedrigen Kursen automatisch mehr Anteile und bei hohen Kursen entsprechend weniger.

Ein konkretes Beispiel: Angenommen, du investierst monatlich 200 Euro in einen ETF. Im Januar steht der Anteilspreis bei 50 Euro – du erhältst 4 Anteile. Im Februar fällt der Kurs auf 40 Euro – für deine 200 Euro bekommst du nun 5 Anteile. Im März steigt der Preis auf 66,67 Euro – du erwirbst 3 Anteile. Nach drei Monaten hast du 12 Anteile für insgesamt 600 Euro gekauft, was einem durchschnittlichen Einstiegspreis von 50 Euro entspricht – obwohl der arithmetische Mittelwert der drei Kurse bei 52,22 Euro lag.

Studien zeigen allerdings, dass der Cost-Average-Effekt in stark steigenden Märkten einem Einmalinvestment unterlegen sein kann. Eine Analyse von Vanguard aus dem Jahr 2012 ergab, dass in etwa zwei Dritteln der untersuchten Zeiträume ein sofortiges Einmalinvestment höhere Renditen erzielte als eine gestaffelte Anlage über 12 Monate. Der entscheidende Vorteil des Sparplans liegt weniger in der mathematischen Überlegenheit als vielmehr in der psychologischen Komponente und der Zugänglichkeit für Anleger ohne großes Startkapital.

Die Architektur eines ETF-Sparplans: Grundsatzentscheidungen vor dem Start

Bevor du einen ETF-Sparplan einrichtest, stehen mehrere strukturelle Entscheidungen an, die den langfristigen Erfolg maßgeblich beeinflussen können.

Sparrate und Liquidität: Die Festlegung des monatlichen Betrags sollte sich an deiner finanziellen Situation orientieren. Finanzexperten empfehlen üblicherweise, zunächst einen Notgroschen von drei bis sechs Monatsgehältern aufzubauen, bevor größere Summen in Wertpapiere fließen. Die Sparrate sollte so gewählt sein, dass sie auch in finanziell angespannteren Monaten aufrechterhalten werden kann, ohne dass du gezwungen bist, Anteile vorzeitig und möglicherweise mit Verlust zu verkaufen.

Anlagehorizont: ETF-Sparpläne entfalten ihre Wirkung vor allem über längere Zeiträume. Historische Daten des MSCI World Index zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit von Verlusten mit zunehmender Haltedauer deutlich sinkt. Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren und mehr lag die Verlustwahrscheinlichkeit in der Vergangenheit nahe null – wobei vergangene Entwicklungen keine Garantie für die Zukunft darstellen.

Index-Auswahl: Von Welt-ETFs bis zu thematischen Ansätzen

Die Wahl des zugrundeliegenden Index stellt eine der wichtigsten Weichenstellungen dar. Grundsätzlich lassen sich mehrere Kategorien unterscheiden:

Weltweite Indizes: ETFs auf den MSCI World oder den FTSE All-World bilden die Wertentwicklung von mehreren tausend Unternehmen aus Industrieländern bzw. Industrie- und Schwellenländern ab. Sie bieten eine breite geografische und sektorale Streuung. Der MSCI World umfasst beispielsweise rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrienationen, wobei US-amerikanische Firmen mit etwa 70 Prozent deutlich überwiegen.

Regionale Fokussierung: ETFs auf europäische Indizes wie den STOXX Europe 600 oder Schwellenländer-Indizes wie den MSCI Emerging Markets setzen geografische Akzente. Diese höhere Konzentration geht mit spezifischen Risiken einher – etwa politischen Unwägbarkeiten in Emerging Markets oder der Abhängigkeit Europas von einzelnen Wirtschaftssektoren.

Thematische und Sektor-ETFs: Technologie, Nachhaltigkeit, Gesundheit oder erneuerbare Energien – thematische ETFs konzentrieren sich auf bestimmte Megatrends oder Branchen. Diese Spezialisierung kann zu höheren Renditechancen führen, erhöht aber gleichzeitig das Konzentrationsrisiko erheblich. Ein ETF auf den NASDAQ-100 etwa ist stark von der Entwicklung weniger Tech-Giganten abhängig.

Das Konzept der Diversifikation – also der Risikostreuung – spielt bei der Index-Auswahl eine zentrale Rolle. Eine einzelne Aktie unterliegt dem unternehmensspezifischen Risiko vollständig. Ein breit gestreuter Welt-ETF reduziert dieses Risiko durch die Abbildung hunderter oder tausender Einzeltitel, kann aber das allgemeine Marktrisiko nicht eliminieren.

Depot-Wahl: Kostenstrukturen als Renditefaktor

Die Auswahl des Brokers oder der Bank beeinflusst die Nettorendite deines Sparplans direkt. Drei Kostenblöcke sind dabei relevant:

Depotgebühren: Viele Direktbanken und Online-Broker bieten mittlerweile kostenlose Depotführung an. Filialbanken verlangen häufig noch jährliche Gebühren, die bei kleineren Depotvolumina prozentual stark ins Gewicht fallen können.

Orderkosten für Sparpläne: Hier zeigen sich erhebliche Unterschiede. Während einige Broker bestimmte ETFs komplett kostenfrei im Sparplan anbieten, verlangen andere zwischen 0,20 und 1,50 Euro pro Ausführung oder prozentuale Gebühren. Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro und 1,50 Euro Ordergebühr gehen bereits 1,5 Prozent für Transaktionskosten verloren – Jahr für Jahr.

ETF-interne Kosten: Die Total Expense Ratio (TER) gibt an, welche laufenden Kosten der ETF selbst verursacht. Diese werden automatisch vom Fondsvermögen abgezogen und schmälern die Rendite. Breit gestreute Welt-ETFs weisen typischerweise eine TER zwischen 0,10 und 0,50 Prozent auf. Bei thematischen oder exotischeren ETFs können die Kosten deutlich höher liegen.

Ein Vergleich lohnt sich: Bei einem 30-jährigen Sparplan mit 200 Euro monatlicher Rate und angenommenen 6 Prozent jährlicher Rendite macht ein Kostenunterschied von 0,5 Prozentpunkten bei der Gesamtkostenquote einen Unterschied von über 15.000 Euro im Endvermögen aus.

Replikationsmethode und Ertragsverwendung: Technische Details mit praktischer Relevanz

Bei der ETF-Auswahl stößt du auf zwei technische Unterscheidungen, die Auswirkungen auf Risiko und steuerliche Behandlung haben können:

Physische vs. synthetische Replikation: Physisch replizierende ETFs kaufen die im Index enthaltenen Wertpapiere tatsächlich. Synthetische ETFs nutzen hingegen Tauschgeschäfte (Swaps) mit Partnerbanken, um die Index-Performance nachzubilden. Während physische Replikation transparenter und für viele Anleger intuitiver ist, können synthetische ETFs bei schwer zugänglichen Märkten Kostenvorteile bieten. Das Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs ist in der EU durch Regulierung auf 10 Prozent des Fondsvermögens begrenzt.

Thesaurierung vs. Ausschüttung: Thesaurierende ETFs legen Dividenden und Zinserträge automatisch wieder an, ausschüttende ETFs zahlen sie an die Anleger aus. Für den langfristigen Vermögensaufbau via Sparplan bietet die Thesaurierung den Vorteil des automatischen Zinseszinseffekts. Ausschüttende ETFs können hingegen für Anleger interessant sein, die bereits ein regelmäßiges passives Einkommen aus ihrem Portfolio generieren möchten.

In Deutschland unterliegen beide Varianten seit 2018 derselben steuerlichen Behandlung, sodass die Entscheidung primär von deiner Anlagestrategie abhängt.

Sparplan-Einrichtung: Der technische Prozess

Die praktische Umsetzung eines ETF-Sparplans erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Depot eröffnen: Nach Auswahl des Anbieters erfolgt die Legitimation meist per Video-Ident oder Post-Ident-Verfahren. Die Depoteröffnung dauert typischerweise wenige Tage.
  2. ETF auswählen: Über die Suchfunktion des Brokers kannst du ETFs anhand ihrer ISIN (International Securities Identification Number) oder des Namens finden. Die meisten Plattformen zeigen an, welche ETFs sparplanfähig sind.
  3. Sparplan konfigurieren: Du legst die Höhe der Sparrate, den Ausführungstermin (z.B. 1. oder 15. des Monats) und die Zahlungsweise fest. Die meisten Broker bieten die Lastschrift vom Referenzkonto an.
  4. Verrechnungskonto verknüpfen: Das Konto, von dem die Sparraten abgebucht werden, muss hinterlegt und verifiziert sein.

Die meisten Anbieter ermöglichen nachträgliche Anpassungen der Sparrate oder auch das pausieren des Sparplans ohne Kündigungsfristen.

Portfolio-Management: Der schmale Grat zwischen Kontrolle und Überoptimierung

Ein ETF-Sparplan erfordert deutlich weniger aktive Verwaltung als ein Portfolio aus Einzelaktien – dennoch sind gelegentliche Überprüfungen sinnvoll.

Monitoring ohne Mikromanagement: Ein quartalsweiser oder halbjährlicher Blick auf die Entwicklung reicht in der Regel aus. Tägliches Verfolgen von Kursschwankungen führt häufig zu emotionalen Reaktionen, die der langfristigen Strategie zuwiderlaufen können. Studien zur Behavioral Finance zeigen, dass zu häufiges Checken des Depots die Wahrscheinlichkeit für kontraproduktive Handelsentscheidungen erhöht.

Anpassung der Sparrate: Bei Gehaltserhöhungen oder veränderten Lebensumständen kann eine Anpassung der monatlichen Rate sinnvoll sein. Viele Anleger wählen einen festen Prozentsatz ihres Nettoeinkommens – etwa 10 bis 20 Prozent – der dann mit steigendem Gehalt automatisch mitwächst.

Rebalancing: Wenn du mehrere ETFs besparst, können sich die ursprünglichen Gewichtungen im Zeitverlauf verschieben. Ein ETF mit starker Performance nimmt einen größeren Portfolioanteil ein, was zu ungewollten Konzentrationen führen kann. Ein jährliches Rebalancing – also die Wiederherstellung der Zielgewichtung – kann diesem Effekt entgegenwirken. Dies lässt sich entweder durch anteilige Verkäufe und Käufe oder durch temporäre Anpassung der Sparraten erreichen.

Die Risikoseite: Was schiefgehen kann

ETF-Sparpläne gelten zwar als vergleichsweise risikoarme Form des Aktieninvestments, sind aber keineswegs risikofrei.

Marktrisiko: Der offensichtlichste Risikofaktor ist die allgemeine Marktentwicklung. Ein ETF auf den MSCI World verlor während der Finanzkrise 2008 etwa 50 Prozent seines Wertes. Auch wenn sich der Index langfristig erholte – Anleger, die in dieser Phase verkaufen mussten, realisierten Verluste. Das unterstreicht die Bedeutung eines ausreichend langen Anlagehorizonts.

Liquiditätsrisiko: Im Gegensatz zu Tagesgeld oder Festgeld ist dein Kapital in ETFs nicht zu einem festen Zeitpunkt zu einem garantierten Wert verfügbar. Für kurzfristige Sparziele – etwa den Autokauf in zwei Jahren – sind ETF-Sparpläne daher ungeeignet. Die Faustregel lautet: Nur Geld investieren, das mindestens 10 bis 15 Jahre nicht benötigt wird.

Anbieterrisiko: ETFs sind als Sondervermögen von der Insolvenz des Fondsanbieters geschützt. Bei synthetischen ETFs besteht jedoch ein begrenztes Kontrahentenrisiko bezüglich des Swap-Partners. Das Risiko einer Broker-Insolvenz betrifft die Verfügbarkeit des Depots, nicht aber das Eigentum an den Wertpapieren selbst – diese bleiben rechtlich im Besitz des Anlegers.

Kein Renditeversprechen: Anders als bei verzinsten Sparformen gibt es bei ETFs keine Garantie auf Wertzuwachs. Die historische durchschnittliche Rendite des MSCI World von etwa 7 bis 8 Prozent pro Jahr (vor Inflation) ist keine Prognose für die Zukunft. Längere Phasen stagnierender oder fallender Kurse sind möglich und in der Börsengeschichte bereits aufgetreten.

Fondsvolumen und Tracking Difference: Qualitätsmerkmale bei der ETF-Auswahl

Neben Kosten und Index-Wahl gibt es weitere Kriterien, die bei der ETF-Auswahl eine Rolle spielen können:

Fondsvolumen: ETFs mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 100 Millionen Euro gelten als etabliert. Ein zu geringes Volumen kann zur Schließung des Fonds führen – in diesem Fall werden die Anteile zum aktuellen Wert ausgezahlt, was aber steuerliche und praktische Unannehmlichkeiten mit sich bringen kann.

Tracking Difference: Diese Kennzahl gibt an, wie genau ein ETF seinen Index tatsächlich abbildet. Selbst bei identischer TER können sich ETFs in ihrer tatsächlichen Performance unterscheiden – etwa durch unterschiedliches Management von Dividenden oder Wertpapierleihe. Eine geringe Tracking Difference deutet auf effizientes Fondsmanagement hin.

Replikationsqualität: Bei physisch replizierenden ETFs ist relevant, ob vollständige oder Sampling-Replikation verwendet wird. Bei Indizes mit sehr vielen Titeln kaufen ETFs oft nur eine repräsentative Auswahl, was zu leichten Abweichungen führen kann.

Steuerliche Aspekte: Vorabpauschale und Freibeträge

Seit 2018 gilt für ETFs das Investmentsteuergesetz, das einige Besonderheiten mit sich bringt:

Vorabpauschale: Auch thesaurierende ETFs unterliegen einer jährlichen Besteuerung, selbst wenn keine Ausschüttung erfolgt. Die Vorabpauschale wird auf Basis des Basiszinses berechnet und im Januar des Folgejahres fällig. Bei niedrigen Zinsen – wie in den Jahren 2021 und 2022 – fiel sie faktisch auf null. Mit steigenden Zinsen gewinnt sie wieder an Bedeutung.

Sparer-Pauschbetrag: Kapitalerträge bis 1.000 Euro pro Person (2.000 Euro für Verheiratete) bleiben steuerfrei. Ein Freistellungsauftrag beim Broker stellt sicher, dass dieser Betrag nicht automatisch versteuert wird.

Teilfreistellung: Aktien-ETFs profitieren von einer Teilfreistellung von 30 Prozent – das heißt, nur 70 Prozent der Erträge werden versteuert. Dies soll die Vorbelastung auf Unternehmensebene ausgleichen.

Die steuerliche Behandlung kann sich ändern und sollte bei größeren Vermögen mit einem Steuerberater besprochen werden.

Der Zinseszinseffekt: Warum Zeit der wichtigste Faktor ist

Die langfristige Wirkung eines ETF-Sparplans entfaltet sich vor allem durch den Zinseszinseffekt – also die Tatsache, dass Erträge ihrerseits wieder Erträge generieren.

Eine Modellrechnung: Angenommen, du sparst 30 Jahre lang monatlich 300 Euro in einen thesaurierenden ETF mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7 Prozent. Nach 30 Jahren hättest du insgesamt 108.000 Euro eingezahlt. Das Endkapital läge bei etwa 366.000 Euro – der Zinseszinseffekt hätte also rund 258.000 Euro zusätzlich generiert.

Würdest du dieselbe Summe erst nach 15 Jahren beginnen zu sparen und dann die Rate verdoppeln, um den zeitlichen Rückstand aufzuholen, läge das Endkapital trotz identischer Einzahlungssumme nur bei etwa 227.000 Euro. Diese Rechnung illustriert, warum ein früher Beginn – selbst mit kleineren Beträgen – einem späteren Start mit höheren Raten oft überlegen ist.

Diese Beispielrechnungen basieren auf konstanten Renditen, die in der Realität nicht existieren. Tatsächliche Entwicklungen unterliegen Schwankungen und können deutlich abweichen.

Alternative Strategien: Wann andere Ansätze sinnvoller sein könnten

ETF-Sparpläne sind nicht für jede Situation und jedes Anlageziel die optimale Lösung.

Einmalanlage bei vorhandenem Kapital: Wenn du über eine größere Summe verfügst und einen langen Anlagehorizont hast, zeigen historische Daten, dass eine sofortige Einmalanlage in etwa zwei Dritteln der Fälle einer gestaffelten Anlage überlegen war. Der Sparplan ist primär für den kontinuierlichen Vermögensaufbau aus dem laufenden Einkommen konzipiert.

Kurzfristige Sparziele: Für Zeiträume unter fünf Jahren sind Tagesgeld, Festgeld oder Geldmarkt-ETFs oft die passendere Wahl, da hier das Kapitalerhalt-Prinzip und die jederzeitige Verfügbarkeit im Vordergrund stehen.

Aktive Strategien: Anleger mit dem Wissen, der Zeit und der Risikobereitschaft können auch aktive Ansätze verfolgen – etwa Stock-Picking oder taktische Asset-Allokation. Diese erfordern jedoch deutlich mehr Aufwand und bergen das Risiko systematischer Fehlentscheidungen.

ETF-Sparpläne in verschiedenen Lebensphasen

Die konkrete Ausgestaltung eines Sparplans kann sich je nach Lebensphase unterscheiden:

Berufseinsteiger: Mit langem Anlagehorizont und typischerweise höherer Risikokapazität können jüngere Anleger stärker auf wachstumsorientierte, volatile Investments setzen. Ein global gestreuter Aktien-ETF mit hohem Aktienanteil bildet oft die Basis.

Familiengründung: Mit steigenden finanziellen Verpflichtungen und möglicherweise reduziertem verfügbaren Einkommen kann die Sparrate angepasst werden müssen. Gleichzeitig gewinnt der Aufbau eines Sicherheitspolsters an Bedeutung.

Späte Berufsjahre: Mit näher rückendem Renteneintritt sinkt der Anlagehorizont. Viele Anleger reduzieren dann schrittweise den Aktienanteil zugunsten stabilerer Anlageklassen – ein Prozess, der als „Gleitpfad“ bezeichnet wird.

Diese Überlegungen sind individuell und hängen stark von der persönlichen Situation, der Risikotragfähigkeit und den konkreten Zielen ab.

Fazit: Systematik schlägt Perfektion

ETF-Sparpläne haben sich als praktikables Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau etabliert – nicht weil sie in jeder Marktphase die maximale Rendite erzielen, sondern weil sie eine disziplinierte, kosteneffiziente und für breite Anlegerschichten zugängliche Form des Investierens ermöglichen.

Die wesentlichen Erkenntnisse:

  • Die Automatisierung eines Sparplans kann dabei helfen, emotionale Fehlentscheidungen zu reduzieren und eine kontinuierliche Investitionsdisziplin aufrechtzuerhalten
  • Der Cost-Average-Effekt bietet einen systematischen Ansatz für den Vermögensaufbau, auch wenn er in stark steigenden Märkten einer Einmalanlage unterlegen sein kann
  • Kostenunterschiede zwischen Anbietern und ETFs summieren sich über lange Zeiträume zu erheblichen Beträgen
  • Eine breite Diversifikation über einen Welt-ETF reduziert unternehmensspezifische Risiken, eliminiert aber nicht das allgemeine Marktrisiko
  • Ein Anlagehorizont von mindestens 10 bis 15 Jahren ist für Aktien-ETFs empfehlenswert, da kürzere Zeiträume zu einem höheren Verlustrisiko führen können
  • Regelmäßiges, aber nicht übermäßiges Monitoring des Portfolios hilft, die Balance zwischen Kontrolle und langfristiger Strategie zu wahren

Der entscheidende Vorteil eines ETF-Sparplans liegt weniger in einer garantierten Überrendite als vielmehr in der Konsistenz und Zugänglichkeit. Während das Warten auf den „perfekten Einstiegszeitpunkt“ oft zu Verzögerungen und verpassten Marktphasen führt, ermöglicht die Sparplan-Systematik einen kontinuierlichen Vermögensaufbau unabhängig von der Markttiming-Fähigkeit.

Für Anleger, die bereit sind, kurzfristige Schwankungen auszuhalten und einen langen Atem mitzubringen, stellt der ETF-Sparplan eine der strukturiertesten Möglichkeiten dar, an der langfristigen Entwicklung globaler Kapitalmärkte zu partizipieren – ohne den Anspruch erheben zu müssen, diese vorhersagen zu können.

Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Inhalte dienen ausschließlich allgemeinen Informations-, Bildungs- und Marketingzwecken ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Die Inhalte stellen keine Anlageberatung, Anlagestrategieempfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Die Informationen berücksichtigen nicht die individuellen Anlageziele und finanzielle Situation des Lesers. Jede Anlageentscheidung sollte eigenverantwortlich getroffen und sorgfältig geprüft werden. Vor einer Anlageentscheidung sollte der Rat eines Anlage- und Steuerberaters eingeholt werden. Der Handel mit Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten ist mit hohen Risiken verbunden, bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Die in der Vergangenheit erzielte Performance ist kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Aussagen über zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen basieren grundsätzlich auf Annahmen und Einschätzungen, die sich im Zeitablauf als nicht zutreffend erweisen können. Wir übernehmen keine Haftung für Verluste, die durch die Umsetzung der in diesem Artikel genannten Informationen entstehen.

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