Geldwäschevorwurf HSBC

Britische Großbank HSBC offenbar in Geldwäsche verwickelt

18.07.12 08:04 Uhr

Ein weiterer schwerer Bankenskandal erschüttert Großbritannien: Die britische Großbank HSBC soll über Jahre Geldwäsche unterstützt haben.

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Aus Ländern wie Mexiko, Iran und Saudi-Arabien sollen HSBC-Filialen Milliarden in die USA transferiert und Drogenhändlern sowie Finanzierern des Terrorismus in die Hände gespielt haben, warf der US-Senat der Bank am Dienstag vor. Die Banker in der Londoner Zentrale hätten bei ihrer Aufsicht sträflich versagt.

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   HSBC entschuldigte sich bereits, räumte schwere Fehler ein und zog personelle Konsequenzen. Der Chefaufseher über die Unternehmenskultur ("Head of Compliance"), David Bagley, trat am Dienstag zurück. Er gab seinen Rückzug in einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Senats bekannt. "Trotz bestmöglicher Anstrengungen und Absichten vieler Banker hat HSBC die eigenen Erwartungen und die der Aufsichtsbehörden nicht erfüllt", sagte Bagley.

   Die Nordamerika-Chefin von HSBC, Irene Dorner, sagte ebenfalls vor dem Ausschuss, sie bedauere die Fehler der Bank. Man habe umfassende Schritte unternommen, um die Defizite zu beheben. "Ich möchte ganz klar sagen, dass wir es zutiefst bedauern und uns dafür entschuldigen, dass die HSBC den Erwartungen unserer Regulierer, Kunden, Angestellten und der Öffentlichkeit nicht gerecht geworden sind", sagte die Topmanagerin.

    "Wir haben aus unseren Erfahrungen in den USA gelernt und wenden diese nun auf einer globalen Basis an." Es seien Änderungen in der Unternehmenskultur, der Struktur, den Regeln und beim Personal der Bank vorgenommen worden, um den US-Kontrollstandards zu genügen. Dorner hatte 2010 die Leitung der nordamerikanischen Niederlassungen übernommen.

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    Der Fall HSBC wird in Großbritannien als weiterer Schlag für die Branche gewertet, die für das Land so wichtig ist. Mit Barclays ist eine weitere der vier großen britischen Banken wegen Manipulationen beim Libor-Zinssatz massiv in der Kritik. Die beiden anderen Großbanken, Royal Bank of Scotland und Lloyds Banking Group, mussten in der Finanzkrise teilverstaatlicht werden.

    Die Bank habe "US-Gesetze missachtet" und ihre Filialen in den USA als "Einfallstor für verdächtige Geschäfte in das amerikanische Finanzsystem" genutzt, sagte Senator Carl Levin bei der Ausschuss-Anhörung.

   Die Vorwürfe gegen die Bank sind in einem 340 Seiten langen Bericht eines Senatsausschusses enthalten. Immer wieder sei es in HBSC-Filialen im Ausland möglich gewesen, Konten zu eröffnen, ohne dass diese einer Prüfung unterzogen wurden, hieß es. So seien etwa allein aus Mexiko innerhalb von zwei Jahren sieben Milliarden Dollar in die USA geschleust worden, obwohl US- und mexikanische Behörden wiederholt davor gewarnt hätten, dass es um Geld aus dem Drogenhandel gehe. "Mexiko hat eine Geschichte schwacher Anti-Geldwäsche-Gesetze", sagte Levin. Dennoch habe es keinerlei Überwachungs- oder Kontrollmaßnahmen gegeben.

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   Des weiteren kritisierte der Bericht, HBSC habe zwischen 2001 und 2007 Transaktionen aus dem Nahosten verschleiert und durch das Kontrollsystem der USA geschleust. Das Volumen dieser rund 28 000 verdeckten Überweisungen - davon seien allein 25 000 in den Iran zurückzuverfolgen - belaufe sich auf 19,7 Milliarden Dollar.

 Zudem habe HBSC Geschäfte mit Banken getätigt, die bekannt für ihre Verbindung zu Al Kaida seien. Levin kritisierte aber auch die US-Aufsichtsbehörde OCC, die über "fünf Jahre hinweg die laxen Anti-Geldwäsche-Gesetze toleriert habe".

  WASHINGTON/LONDON (dpa-AFX)

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