BYD-Aktie findet keine Käufer: Was den Kurs des Anteilsscheins anhaltend belastet
• BYD-Aktie bleibt ohne Käufer
• Analysten warnen vor erstem Gewinnrückgang seit Jahren
• Expansion nach Europa mit neuem Werk in Ungarn könnte mittelfristig Chancen eröffnen
In den letzten sechs Monaten hat die BYD-Aktie in Hongkong rund elf Prozent an Wert verloren. Zwar liegt der Anteilsschein seit Jahresstart immer noch rund 18 Prozent im Plus, die Tendenz scheint aber eindeutig: Das Anlegervertrauen scheint zumindest angeschlagen.
BYD-Aktie: Produktionsdrosselung drückt den Kurs
Hauptgrund für die anhaltende Kursschwäche bei dem chinesischen Elektroautobauer sind Berichte über eine signifikante Drosselung der Produktion und gesenkte Absatzziele für das laufende Jahr. Die Auslastungssituation in China zeigt aktuell keine Anzeichen einer Verbesserung, was das Marktvertrauen spürbar belastet. Analysten sprechen sogar vom ersten Gewinnrückgang seit Jahren, was die mittelfristigen Perspektiven des Unternehmens eintrübt. Diese Entwicklung kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da der gesamte Elektrofahrzeugmarkt in China unter Druck steht und der Wettbewerb durch lokale wie internationale Hersteller zunimmt.
Europastrategie als möglicher Wachstumstreiber
Ein Hoffnungsschimmer für BYD ist die geplante Expansion nach Europa. Das Unternehmen beabsichtigt, Ende 2025 die Produktion in einem neuen Werk in Ungarn aufzunehmen. Dieser strategische Schritt soll nicht nur helfen, Zölle beim Export nach Europa zu vermeiden, sondern auch die Lieferzeiten deutlich verkürzen. Die bislang geringen Verkaufszahlen in Europa könnten dadurch mittelfristig ansteigen. Allerdings bleibt abzuwarten, wie schnell der Kapazitätsaufbau gelingt und ob BYD tatsächlich nennenswerte Marktanteile in Europa erobern kann, wo etablierte Hersteller und strenge Regulierungen zusätzliche Hürden darstellen.
Am Freitag finden Anleger aber keinen Grund, die BYD-Aktie ins Depot zu holen. In Hongkong ging es schlussendlich 0,73 Prozent auf 95,75 HKD abwärts.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: Robert Way / Shutterstock.com, BYD, Philip Lange / Shutterstock.com