Aktien Frankfurt: Uneinheitlich - Dax winkt versöhnlicher Wochenabschluss

26.09.2025 12:03:38

FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Ende einer durchwachsenen Woche hat sich der DAX am Freitag wieder etwas berappelt. Aktien aus der zweiten und dritten Reihe tendierten hingegen etwas schwächer. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex 0,4 Prozent im Plus bei 23.621 Punkten und läuft damit auf eine relativ ausgeglichene Wochenbilanz zu. Er hob sich auch positiv von den US-Börsen ab, die am Vorabend nach aktuellen Konjunkturdaten unter der nachlassenden Hoffnung auf weitere Zinssenkungen gelitten hatten.

Dagegen gab der MDAX mit den mittelgroßen deutschen Unternehmen am Freitagmittag um 0,5 Prozent auf 29.878 Zähler nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent bergauf.

Gespannt wird vor diesem Hintergrund am Freitag auf die in den USA am Nachmittag anstehende Veröffentlichung der Konsumausgaben geblickt, mit denen zeitgleich auch der PCE-Kerndeflator bekanntgegeben wird. Die Helaba rechnet damit, dass das von der Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß weiterhin eine Preisdynamik signalisiert, die klar oberhalb des Zieles liegt. "Vor diesem Hintergrund werden die Zahlen wohl nicht zu einem Forcieren der Zinssenkungserwartungen beitragen", hieß es im Tagesausblick.

Die Dax-Gewinne fußten am Freitag unter anderem auf einem Kursgewinn des Schwergewichts Siemens von zuletzt 2,3 Prozent. Damit erholten sich die Papiere des Technologiekonzerns von ihrem Tief seit Anfang August. Händler verwiesen auf Aussagen in einem Briefing zu den im November erwarteten Zahlen. Aus diesem sei hervorgegangen, dass das vierte Geschäftsquartal besser ausfallen werde als das vergangene Jahresviertel. Außerdem hieß es, dass der Konzern weiterhin darauf hinarbeite, seine Mehrheitsbeteiligung an Siemens Healthineers zu veräußern oder abzuspalten.

In anderen Branchen wie etwa bei Lastwagenbauern jedoch zeigten sich neue Zollsorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump erhöhte Abgaben ankündigt hatte. Die Anteile von Daimler Truck büßten am Dax-Ende 3,5 Prozent ein, jene der VW-Tochter TRATON verloren 2,8 Prozent. Anders als für europäische Autos, deren Import-Abgaben rückwirkend zum 1. August auf 15 Prozent gesenkt wurden, sollen auf große, schwere Lastwagen ab Oktober US-Zölle in Höhe von 25-Prozent verhängt werden.

Auf Einfuhren von Arzneimitteln in die USA wurden sogar Zölle von 100 Prozent angekündigt. "Trump schwingt mal wieder den Zollhammer", schrieb der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Aktien deutscher Pharmakonzerne reagierten darauf aber nicht groß: Die Titel von Bayer lagen nur mit 0,2 Prozent im Minus, Merck KGaA (Merck) fielen um 0,5 Prozent. Die Ankündigung steht im Widerspruch zu den bisherigen Handelsabsprachen zwischen den USA und der EU, die eine Zollobergrenze von 15 Prozent vorsieht.

Wenn auch zuletzt 0,5 Prozent im Minus bei 1.968 Euro liegend, sorgte noch Rheinmetall mit einem knappen Rekordhoch für eine positive Schlagzeile. Gesprächsstoff lieferte hier die Schweizer Großbank UBS, die mit 2.500 Euro ein Kursziel am oberen Ende der Analystenspanne nannte. Damit honoriert Experte Sven Weier eine bessere Berechenbarkeit für das Geschäft des Rüstungskonzerns nach dem Jahr 2030. Die deutschen Budgetpläne bestätigten wohl bis 2040 steigende Investitionen - im Einklang mit den Nato-Zielen./edh/tih/stk

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

Bildquelle: KenDrysdale / Shutterstock.com

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