Alphabet-Aktie im Fokus: Wie KI-Alternativen Google unter Druck setzen

08.05.2025 22:08:00

Google hat lange die Internetsuche dominiert, doch mit dem rasanten Aufstieg von KI droht der Tech-Riese seine Dominanz zu verlieren.

• KI-Revolution gefährdet Googles Dominanz in der Internetsuche
• Wachsende Konkurrenz durch Chatbots
• Risiko eines "Kodak-Moments"?

Mit einer Aussage in einem Prozess, in dem es um eine Wettbewerbsklage der US-Regierung gegen Google geht, sorgte der bei Apple für das Dienstleistungsgeschäft zuständige Eddy Cue für Turbulenzen bei der Alphabet-Aktie.

Apple will KI integrieren

Cue sagte unter anderem, dass Apple in Zukunft auch die neue KI-Suche zusätzlich zu Google in seinen Web-Browser Safari integrieren wolle. So erklärte er laut Saxo Bank, dass der iKonzern Google zwar immer noch als Standard in Safari haben wolle, aber mit Perplexity AI Gespräche über die Integration seiner Dienste geführt habe. Er gehe davon aus, dass KI-Suchanbieter wie OpenAI, Perplexity AI und Anthropic PBC letztendlich Standard-Suchmaschinen wie Google von Alphabet ersetzen werden.

Eine Veränderung im Nutzerverhalten sei bereits zu beobachten. So berichtete Cue davon, dass es im April erstmals einen Rückgang bei der klassischen Web-Suche in Safari gegeben habe. Als Grund nannte er, dass Nutzer stattdessen Software mit Künstlicher Intelligenz befragten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg aus dem Gerichtssaal.

Alphabet-Aktie im Fokus

Die Alphabet-Aktie ging daraufhin am Mittwoch mit einem Minus von 7,51 Prozent bei 152,80 US-Dollar aus dem US-Handel an der NASDAQ. Die Apple-Aktie schloss daneben um 1,14 Prozent tiefer bei 196,25 US-Dollar. Am Donnerstag ging es dann jedoch wieder nach oben: So legte die Alphabet-Aktie letztlich wieder um 1,93 Prozent auf 155,75 US-Dollar zu, während die Apple-Aktie um 0,63 Prozent auf 197,49 US-Dollar anzog.

Sorge um Marktdominanz

Mit seiner Aussage traf Cue wohl einen Nerv bei Anlegern. Während Google auch selbst daran arbeitet, Antworten auf Suchanfragen mit KI-Zusammenfassungen zu ergänzen und mit Gemini direkt mit ChatGPT und anderen KI-Chatbots konkurriert, stehe laut dpa-AFX schon länger die Frage im Raum, ob das Unternehmen seine Dominanz bei der Web-Suche durch KI-Chatsysteme verlieren könnte. Bisher konnte das Unternehmen sein Suchmaschinengeschäft kontinuierlich steigern, doch nach Cues Aussage dürften sich nun viele Anleger in ihrer Sorge bestätigt sehen.

Vergleich mit Kodak

Laut Saxo Bank scheint "Alphabets einst vertretbare Position bei der Suche […] nun an mehreren Fronten verwundbar zu sein: rechtlich, technologisch und verhaltensbezogen", da mit der Kartellrechtsklage des DOJ, Apples möglichen künftigen neuen Partnerschaften mit konkurrierenden KI-Suchdiensten, der Integration von OpenAI in iOS und macOS und den sich schnell ändernden Nutzergewohnheiten mehrere Faktoren zusammenkommen.

"Ähnlich wie Kodak, das die Digitalkamera kommen sah, es aber versäumte, sein Geschäftsmodell rechtzeitig anzupassen, sieht Google die KI-Suche kommen - hat aber noch nicht gezeigt, wie es sie in großem Umfang monetarisieren kann", warnt die Chef-Anlagestrategin der Saxo Bank Charu Chanana in einem Beitrag. Zwar sei Google innovativ, doch es gebe "auch einen starken Anreiz, das Anzeigenmodell zu schützen", was das Dilemma des Unternehmens widerspiegele.

Für Anleger könnte die für den 20. und 21. Mai angesetzte Entwicklerkonferenz Google I/O interessant werden. Laut Chanana biete sich hier für Alphabet die Chance, "die Geschichte neu zu gestalten".

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: JPstock / Shutterstock.com, Naypong / Shutterstock.com

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