Massiver Kurssprung der Opendoor-Aktie: Was den Titel antreibt
• Meme-Aktie Opendoor springt kräftig nach oben
• Kurstreiber sind Fed-Zinssenkungshoffnungen und Personal-Thematiken
• Warnsignal: Unternehmen prognostiziert Umsatzrückgang
Die an der NASDAQ gelistete Aktie von Opendoor Technologies verzeichnete letztlich einen spektakulären Kurssprung von 78,75 Prozent auf 10,48 US-Dollar. Innerhalb eines Monats konnte der Anteilschein zuletzt sogar um 92,76 Prozent zulegen.
Dieser Anstieg erfolgte unter anderem im Kontext einer breiteren Tech-Rally, wobei Opendoor besonders profitierte. Wie AOL berichtet, waren Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell beim Jackson Hole Symposium der Hauptauslöser, die Hoffnungen auf bevorstehende Zinssenkungen der US-Notenbank schürten. Da das Geschäftsmodell von Opendoor als digitaler Immobilienhändler stark zinssensitiv ist, reagierte die Aktie überdurchschnittlich stark auf diese Nachricht.
Neuer CEO treibt an
Hinzu kommt, dass Opendoor in einem strategischen Schritt zur Umwandlung in eine KI-gestützte Immobilienplattform Kaz Nejatian, den Chief Operating Officer von Shopify, zum neuen CEO ernannt hat. Nejatian, eine erfahrene Führungskraft in den Bereichen Produkt und KI, soll das Wachstum des Unternehmens beschleunigen und die Rentabilität steigern, wie es in der Pressemitteilung heißt. Um die "Gründer-DNA" wiederzubeleben, gaben die Mitbegründer Keith Rabois und Eric Wu bekannt, dass sie in den Vorstand zurückkehren, wobei Rabois die Rolle des Vorsitzenden übernimmt. Zur Unterstützung dieser Neuausrichtung investieren Khosla Ventures und Wu 40 Millionen US-Dollar in das Unternehmen.
Extreme Volatilität signalisiert erhöhtes Risiko
Besonders bemerkenswert ist die außergewöhnlich hohe Volatilität des Titels: Mit seinen kräftigen Tagesschwankung gehört Opendoor derzeit zu den volatilsten Titeln am Markt. Laut StockInvest wird die Aktie aktuell als "Very High Risk" eingestuft, was auf das spekulative Momentum und die unsichere Geschäftsentwicklung zurückzuführen ist.
Gemischte Signale aus den Quartalszahlen
Die jüngsten Geschäftszahlen von Opendoor für das zweite Quartal 2025 zeigen ein differenziertes Bild. Einerseits konnte das Unternehmen den Umsatz auf 1,6 Milliarden US-Dollar steigern, was einem Wachstum von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sogar 36 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Zudem reduzierte sich der Nettoverlust deutlich auf 29 Millionen US-Dollar, nachdem er im Vorjahresquartal noch bei 92 Millionen US-Dollar gelegen hatte.
Wie StockTitan berichtet, trübt jedoch der Ausblick für das dritte Quartal das Bild: Das Management rechnet mit einem Umsatzrückgang auf 800 bis 875 Millionen US-Dollar und einem negativen bereinigten EBITDA zwischen 28 und 21 Millionen US-Dollar.
Delisting-Gefahr gebannt
Ein positiver Nebeneffekt der Kursrally: Opendoor konnte durch die deutliche Kurserholung die Compliance-Anforderungen der NASDAQ erfüllen, die einen Mindestkurs von 1,00 USD über zwölf Handelstage vorschreiben. Die für den 27. August 2025 angesetzte außerordentliche Hauptversammlung, auf der über einen möglichen Reverse Stock Split abgestimmt werden sollte, wurde daraufhin abgesagt. Diese Kapitalmaßnahme ist nun nicht mehr erforderlich, was von Anlegern als positives Signal gewertet wurde.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: Opendoor, Around the World Photos / Shutterstock.com