Anleger zwischen Optimismus und Skepsis bei Aktien von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT

21.10.2025 21:59:00

Die Aktien der großen deutschen Rüstungsunternehmen bleiben im Fokus der Anleger. Ein Blick auf die aktuelle Stimmung rund um Rheinmetall, RENK und HENSOLDT.

• Verteidigungsaktien bleiben gefragt, doch Analysten sehen Anzeichen einer Überhitzung
• RENK und Rheinmetall profitieren von robusten Auftragseingängen
• HENSOLDT punktet mit neuer Technologie

Verteidigungswerte im Spannungsfeld

Die Aktien von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT gehören seit Monaten zu den meistdiskutierten Werten an der deutschen Börse. Der andauernde geopolitische Druck, steigende Militärausgaben in Europa und zahlreiche Regierungsaufträge haben die Kurse dieser Titel auf teils historische Höchststände getrieben. Doch während viele Anleger auf weiteres Wachstum hoffen, warnen Analysten zunehmend vor überzogenen Erwartungen.

Rheinmetall: Wachstum durch internationale Expansion

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall bleibt das Schwergewicht im europäischen Verteidigungssektor. Mit einem Rekord-Auftragsbestand und neuen Produktionsstätten in Ungarn und Deutschland positioniert sich das Unternehmen als zentraler Ausrüster der NATO-Staaten. Zudem gewinnt Rheinmetall zunehmend Aufträge im Bereich der Munitionsfertigung und gepanzerten Fahrzeuge.

Trotz dieser positiven Impulse sehen einige Marktbeobachter die Bewertung der Aktie inzwischen als ambitioniert an. Seit Jahresstart ist das Papier via XETRA um mehr als 188 Prozent gestiegen, am heutigen Dienstag stand schlussendlich ein Aufschlag von 1,19 Prozent auf 1.780,50 Euro an der Kurstafel.

RENK überzeugt mit stabiler Nachfrage

RENK, der Hersteller von Antriebs- und Getriebesystemen für Panzer und Marinefahrzeuge, profitiert ebenfalls stark vom Rüstungsboom. Mit einem Auftragsbestand im Milliardenbereich und einer klaren strategischen Ausrichtung auf internationale Märkte gilt RENK als einer der verlässlichsten Wachstumswerte im Verteidigungssektor.

Allerdings sorgt die starke Abhängigkeit von Regierungsaufträgen für Unsicherheit. Sollte sich die politische Lage entspannen, könnte sich das Auftragsvolumen abschwächen. Für die RENK-Aktie ist es seit Beginn des Jahres 2025 bereits um nahezu 268 Prozent hoch gegangen. Nachdem das Papier im frühen Handel zunächst wenig verändert tendierte, sank es letztlich aber um 0,66 Prozent auf 66,51 Euro.

HENSOLDT setzt auf Sensorik und KI-Technologie

Der Sensorik- und Elektronikspezialist HENSOLDT verfolgt eine technologieorientierte Wachstumsstrategie. Das Unternehmen entwickelt hochpräzise Radar- und Überwachungssysteme sowie KI-gestützte Lösungen für Aufklärung und elektronische Verteidigung. Diese Spezialisierung hat HENSOLDT zu einem wichtigen Partner der Bundeswehr und europäischer Verteidigungsprojekte gemacht.

Investoren bewerten den Technologieschub zwar positiv, doch die hohen Investitionskosten und Unsicherheiten im Exportgeschäft dämpfen den Enthusiasmus. Auch für HENSOLDT steht seit Jahresbeginn ein klares Kursplus von fast 187 Prozent zu Buche. Nach anfangs kaum Bewegung verteuerte sich die Aktie im heutigen Geschäft schlussendlich um 0,66 Prozent auf 98,65 Euro.

Zwischen Rüstungsboom und Bewertungssorgen

Kurzfristig dürfte der Sektor weiter von den geopolitischen Spannungen und den massiven Investitionen in Verteidigungsprojekte profitieren. Langfristig hängt die Entwicklung der Aktien jedoch stark von politischen Entscheidungen, Haushaltsentwicklungen und globalen Sicherheitslagen ab.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Tobias Arhelger / Shutterstock.com, Rheinmetall, HENSOLDT

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