Rivian-Aktie in Gefahr? Analyst sieht 20 Prozent Abwärtspotenzial beim Autohersteller

04.11.2025 23:35:00

Die schwierige Phase des US-Elektroautobauers Rivian nimmt kein Ende. Ein Analyst warnt nun vor einbrechenden Kursen. Die Gründe dafür sind vielseitig.

• Mizuho-Analyst Vijay Rakesh erwartet weiteren Kursrückgang von über 20 Prozent
• Rivian senkt Absatzprognose für 2025 auf maximal 43.500 Fahrzeuge
• Entlassungen, schwache Nachfrage und politischer Gegenwind belasten

Analyst warnt vor deutlichem Rückschlag

Wie aus einem Bericht von MarketWatch hervorgeht, sieht Mizuho-Analyst Vijay Rakesh ein erhebliches Abwärtspotenzial bei der Rivian-Aktie. Der Kurs könnte um mehr als 20 Prozent nachgeben, da sich die Umsatz- und Absatzperspektiven des Unternehmens zunehmend eintrüben. Die Produktionsprognosen wurden gesenkt, während der Markt für Elektrofahrzeuge insgesamt an Dynamik verliert.

Zuletzt kosteten Rivian-Anteilsscheine an der NASDAQ 13,19 US-Dollar und liegen damit seit Jahresbeginn leicht im Minus. Laut TipRanks bewerten derzeit 22 Analysten die Aktie, davon sieben mit "Kaufen", zehn mit "Halten" und fünf mit "Verkaufen". Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 13,69 US-Dollar - also nur leicht über dem aktuellen Kursniveau (Stand: 3. November 2025).

Prognosesenkung schürt Zweifel am Wachstum

In einer offiziellen Mitteilung rechnet Rivian im laufenden Jahr nur noch mit 41.500 bis 43.500 ausgelieferten Fahrzeugen. Das entspricht einem Rückgang von rund 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat das Unternehmen seine Erwartungen bereits mehrfach nach unten korrigiert. Noch zu Jahresbeginn hatte Rivian zwischen 46.000 und 51.000 Auslieferungen in Aussicht gestellt.

Begründet wird die Kürzung mit veränderten Rahmenbedingungen: Neue Zölle, wechselnde Handelspolitik unter der Trump-Regierung und eine abnehmende Konsumbereitschaft bei E-Autos. Parallel dazu investiert Rivian weiter massiv in neue Modelle wie den R2-SUV sowie in den Ausbau seiner Werke in Illinois und Georgia. Laut MarketWatch sorgt diese Diskrepanz zwischen hohen Kosten und nachlassendem Absatz für zunehmende Skepsis am Markt.

Kostendruck zwingt Rivian zum Sparen

Auch auf der Kostenseite steht das Unternehmen unter Druck: Nach Informationen von CNBC will Rivian rund 600 Stellen abbauen, was etwa 4,5 Prozent der Belegschaft entspricht. Betroffen sind vor allem Bereiche wie Marketing, Vertrieb und Fahrzeugbetrieb. CEO RJ Scaringe erklärte die Entscheidung als notwendig, um den Betrieb effizienter aufzustellen und das Unternehmen auf langfristige Profitabilität vorzubereiten.

Im dritten Quartal lieferte Rivian laut CNBC zwar 13.201 Fahrzeuge aus, ein Anstieg um gut 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Doch die Verluste bleiben hoch: Im zweiten Quartal belief sich das Minus auf rund 1,1 Milliarden US-Dollar. Analysten sehen die Entlassungen als Signal, dass Rivian Kosten senken muss, um die ambitionierten Produktionsziele künftig erreichen zu können.

Einschätzungen bleiben gemischt

Ein Blick auf die Finanzdaten zeigt ein widersprüchliches Bild. Laut Zacks Equity Research dürfte Rivian im dritten Quartal 2025 einen Umsatz von rund 1,46 Milliarden US-Dollar erzielt haben - ein Plus von über 60 Prozent im Jahresvergleich. Vor allem die Software- und Servicesparte profitierte von einer Kooperation mit Volkswagen, die zusätzliche Erlöse einbrachte.

Trotz dieser Fortschritte bleibt das Unternehmen tief in den roten Zahlen. Die Analystenmeinungen gehen indes auseinander: Einige sehen in Rivians neuen Modellen und Partnerschaften langfristige Chancen, andere fürchten eine zu hohe Kapitalabhängigkeit und zu wenig Nachfrage.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com, David Becker/Getty Images

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