Trotz Rally: Analyst sieht bei NVIDIA-Aktie noch über 27 Prozent Kurspotenzial
• Trotz Kursrallye weiteres Kurspotenzial laut Bernstein-Analyst
• NVLink-Fusion als strategischer Schritt zur Gewinnung neuer Partner
• Abschaffung der Diffusionsregeln und Expansion in Netzwerke und PCs als zusätzliche Wachstumstreiber
Rund 24 Prozent hat die NVIDIA-Aktie an der NASDAQ in den letzten drei Monaten zulegen können. Allein auf Sicht des letzten Monats liegt das Plus bei mehr als zehn Prozent, was Anlegern seit Jahresbeginn eine Performance von +8,3 Prozent in ihren Depots beschert. Auch am Mittwoch vor dem Feiertag legte der Anteilsschein des Chip-Herstellers um 0,94 Prozent zu und ging bei 145,48 US-Dollar aus dem Handel. Das Minus von zeitweise 1,79 Prozent auf 142,87 US-Dollar am Freitag kann die grundsätzliche positive Anlegerstimmung, die dem KI-Unternehmen derzeit wieder entgegenschlägt, kaum mindern.
Analyst sieht NVIDIA-Aktie weiter unterbewertet
Stacy Rasgon von Bernstein sieht auch auf diesem Kursniveau weiterhin deutliches Potenzial. Der Experte bekräftigte seine Kaufempfehlung für die NVIDIA-Aktie und bestätigte auch das Kursziel: Einen Anstieg bis auf 185 US-Dollar hält der Analyst für möglich. Damit wäre - ausgehend vom aktuellen Kursniveau - noch ein Anstieg um mehr als 27 Prozent möglich.
Wie "Insider Monkey" den Experten zitiert, hält Rasgon insbesondere die Ankündigung zur NVLink-Fusion-Technologie des Unternehmens für vorteilhaft. NVIDIA hatte im Vormonat angekündigt, sein High-Speed-Netzwerk auch für andere Hersteller öffnen zu wollen, für den Experten ein positiver Schritt. Zeitgleich betonte er, dass das Fehlen großer Player wie Intel, AMD und Broadcom jedoch darauf hindeute, dass NVIDIA versuche, ASIC-Anbieter der zweiten Reihe zu fördern. Zwar erlaube der KI-Riese anderen die Nutzung seiner Technologie, dies könnte seiner Einschätzung nach aber als Schritt zu werten sein, Aufträge von Hyperscalern zu gewinnen, die ohnehin eigene ASICs entwickeln würden. Er wies darauf hin, dass anfängliche Partner wie Marvell und MediaTek zweitrangige Anbieter seien, die Marktanteile gewinnen wollen, und dass die Unterstützung dieser Anbieter NVIDIA zugutekommen könnte.
Auch andere positive Effekte ausgemacht
Darüber hinaus sei auch die Abschaffung der Diffusionsregeln als kurzfristig positiv zu werten. Zwar werde darüber diskutiert, diese Regeln durch individuell ausgehandelte bilaterale Vereinbarungen zu ersetzen, insbesondere nach den Ankündigungen im Nahen Osten letzte Woche, doch die sofortige Abschaffung lindere die Bedenken hinsichtlich der Einschränkungen von NVIDIAs Verkäufen in den meisten Teilen der Welt, zitiert "Insider Monkey" den Experten weiter. Rasgon erwartet zudem weitere Innovationen und die Expansion in neue Märkte über das Kernangebot hinaus. Dazu gehöre die Expansion in den Netzwerk- und potenziell auch PC-Bereich, wie beispielsweise die DGX Spark Workstation, betont er.
Unveränderte Bewertung der NVIDIA-Aktie
Vor diesem Hintergrund bleibe man bei Bernstein vom Wachstumspotenzials von NVIDIA überzeugt - auch wenn Rasgon einräumte, dass andere KI-Aktien höhere Renditen versprechen und ein geringeres Abwärtsrisiko aufweisen würden.
Mit dem Kursziel von 185 US-Dollar liegt Bernstein im oberen Bereich der NIVIDIA-Bullen: Truist Securities traut dem KI-Unternehmen sogar einen Sprung auf 210 US-Dollar zu. Durchschnittlich trauen Experten der NVIDIA-Aktie einen Sprung um rund 19 Prozent auf 173,19 US-Dollar zu. Von 40 Analysten, die den Anteilsschein laut TipRanks bewerten, haben 35 eine Kaufempfehlung abgegeben - fünf "Halten"-Ratings steht nur ein "Sell"-Rating gegenüber.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: michelmond / Shutterstock.com, Casimiro PT / Shutterstock.com, Konstantin Savusia / Shutterstock.com