Börse knickt ein: Neue Zolldrohungen Trumps schickten DAX zum Wochenschluss auf Talfahrt
Der DAX eröffnete mit einem minimalen Gewinn und damit über der runden Marke. Im weiteren Verlauf baute er die Zuschläge zunächst aus, sodass er im Hoch bis auf 24.149,08 Einheiten klettern konnte. Ab dem Mittag ging es dann nach Drohungen Trumps tief ins Minus, bis auf 23.274,85 Zähler. Der DAX konnte die Verluste zwar etwas eingrenzen, beendete den Handelstag dennoch unterhalb der 24.000er-Marke: Letztendlich stand ein Minus von 1,54 Prozent bei 23.629,58 Punkten auf der Kurstafel.
Der Leitindex hat eine Rekordrally hinter sich, die in der Spitze am 21. Mai 2025 auf ein Allzeithoch von 24.152,24 Punkten getragen hatte. An diesem Tag wurde bei 24.122,40 Zählern zudem ein neuer Rekordschlussstand erreicht.
Neues von der Zollfront
Für den Kursrutsch verantwortlich könnten neue Nachrichten von US-Präsident Trump zum Thema Zölle sein. Donald Trump empfiehlt wohl einen Zoll von 50 Prozent auf EU-Importe ab dem 1. Juni.
Marktexperte Andreas Lipkow sprach von einer eiskalten Dusche vor dem Wochenende. Die USA wollten offenbar im Zuge der Zollverhandlungen mit der EU den Druck noch einmal deutlich erhöhen und die Verhandlungsdynamik beschleunigen.
"Gesundes Durchatmen" am Vortag?
Beim DAX sei am Vortag die jüngste Gewinnserie gerissen, wobei dies gerade mal der vierte Verlusttag seit Ostern gewesen sei, betonte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Von daher sollte das als gesundes Durchatmen bezeichnet werden." Die derzeit unterdurchschnittlichen Umsätze am deutschen Aktienmarkt signalisieren dem Experten zufolge, "dass aktuell unterinvestierte Anleger auf einen größeren Rücksetzer warten, um in den Markt einzusteigen".
Konjunkturdaten stützten zunächst
Die kriselnde deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal mit 0,4 Prozent doppelt so stark gewachsen wie zunächst geschätzt. "Das unerwartet deutliche Wachstum ist eine erfreuliche Überraschung. Allerdings handelt es sich aufgrund der Zollquerelen und Vorzieheffekten um einen Einmaleffekt. Im laufenden Quartal dürfte ein geringeres Wachstum ausgewiesen werden", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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