Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffett zieht sich zurück - und beschleunigt seine Milliarden-Spenden
• Warren Buffett zieht sich zurück
• Führungswechsel zu Greg Abel
• Spendentempo für Familienstiftungen steigt
Warren Buffett, einer der weltweit bekanntesten Investoren, kündigt sein schrittweises "Zurückziehen" aus dem operativen Geschäft von Berkshire Hathaway an. In einem Brief an Aktionäre vom 10. November 2025 erklärte der 95-Jährige, dass er künftig keine jährlichen Briefe mehr verfassen und auch nicht mehr bei den Aktionärstreffen sprechen werde. Gleichzeitig plant er, das Tempo seiner Spenden an Familienstiftungen deutlich zu erhöhen.
Übergabe der Leitung von Berkshire Hathaway an Greg Abel
Buffett hatte bereits auf der diesjährigen Hauptversammlung überraschend angekündigt, die Leitung von Berkshire Hathaway an seinen langjährigen Stellvertreter Greg Abel zu übergeben. Abel übernimmt damit auch die Verantwortung über das Barvermögen des Unternehmens von rund 382 Milliarden US-Dollar, das in den letzten Jahren stetig gewachsen ist, da Buffett auf große Übernahmen und Aktienrückkäufe verzichtet hatte. Laut Buffett fühle er sich "im Allgemeinen gut", wolle jedoch das Tempo seiner Spenden "beschleunigen", solange er noch lebe.
Buffett betont in seinem Brief, dass gute Investmentideen zwar selten seien, aber nicht völlig ausblieben: "Gelegentlich habe ich eine nützliche Idee oder erhalte ein Angebot, das wir sonst nicht bekommen hätten. Wegen der Größe von Berkshire und der aktuellen Marktlage sind gute Ideen selten - aber nicht null."
Spenden an Familienstiftungen sollen beschleunigt werden
Der Investor plant großzügige Spenden an vier Familienstiftungen zu übergeben, wie aus seinem Brief hervorgeht. Dabei werden 1,5 Millionen Aktien der Klasse B an die Susan Thompson Buffett Foundation, benannt nach seiner verstorbenen Frau, gehen. Jeweils 400.000 Aktien erhalten die Stiftungen seiner Kinder - die Sherwood Foundation, die Howard G. Buffett Foundation und die NoVo Foundation. Buffett begründet dies mit der Reife seiner Kinder: "Alle drei Kinder haben heute die Reife, den Verstand, die Energie und die Instinkte, um ein großes Vermögen zu verteilen", so Buffett in seinem Brief.
Darüber hinaus plant Buffett, einen "bedeutenden" Teil seiner A-Aktien zu behalten, bis die Aktionäre Greg Abel genauso vertrauen wie ihm und seinem langjährigen Partner Charlie Munger. Er betont: "Meine Kinder stehen bereits zu 100% hinter Greg, ebenso wie der Aufsichtsrat von Berkshire."
Warren Buffetts Vertrauen in die nächste Generation
Buffett stärkt zugleich das Vertrauen in Abel, der bereits als potenzieller Nachfolger seit Jahren erfolgreich operiert. "Ich kann mir keinen CEO, keinen Unternehmensberater, keinen Akademiker, kein Regierungsmitglied - niemanden - vorstellen, dem ich lieber Ihre und meine Ersparnisse anvertrauen würde als Greg", schreibt Buffett wörtlich in seinem Brief. Damit ist der vollständige Führungswechsel bei Berkshire Hathaway zum Jahresende praktisch besiegelt.
So reagiert die Berkshire Hathaway-Aktie auf Warren Buffetts Brief
Im NYSE-Handel verlor die A-Aktie am Montag letztlich 0,51 Prozent auf 744.500,00 US-Dollar, während die B-Aktie 0,42 Prozent verlor auf 496,98 US-Dollar. Im nachbörslichen Handel zeigten sich die A-Titel dann nahezu unverändert bei 744.481,00 US-Dollar, während die B-Papiere vorbörslich am Dienstag einen kleinen Aufschlag von 0,27 Prozent auf 498,33 US-Dollar verbuchen.
Redaktion finanzen.net
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