Deutsche Bank schlägt Alarm: Verluste bei Yen und japanischen Staatsanleihen beunruhigen

21.11.2025 12:45:41

George Saravelos, der Chefdevisenstratege der Deutschen Bank findet die synchronen Verluste von Yen und 30-jährigen japanischen Staatsanleihen (JGB) beunruhigend.

"Der Yen und die 30-jährige Staatsanleihe sind in den vergangenen Wochen um mehr als 5 Prozent gefallen, was umso bemerkenswerter ist, als die globalen Rentenmärkte andernorts eine Rallye verzeichnet haben", schreibt er in einem Kommentar. Ihn erinnere das an entsprechende Episoden eines Verlust an Vertrauen in die heimische Asset-Basis in Großbritannien (2022) und den USA (2025). Besonders besorgniserregend ist aus seiner Sicht, dass sich sowohl der Yen als auch das lange Ende des nominalen JGB-Marktes von jeder Messgröße des fairen Wertes abzukoppeln begännen und die untertägigen Korrelationen beschleunigten.

Der Analyst verweist darauf, dass der japanische Staatsanleihemarkt, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), der größte der Welt sei und gleichzeitig die japanischen Haushalte zu den wohlhabendsten gehörten. "Es ist diese Kombination aus hoher Staatsverschuldung und hohen privaten Ersparnissen, die den heimischen Kapitalmarkt stabil hält. Aber es ist die Stabilität der Inflationserwartungen, die letztendlich das ganze System zusammenhält", schreibt er.

Wenn aber das inländische Vertrauen in das Bekenntnis der Regierung und der Bank of Japan (BoJ) zu niedriger Inflation verloren gehe, verschwänden die Gründe für den Kauf von JGBs, und es komme zu einer Kapitalflucht. "Wir werden in den kommenden Wochen genau auf Anzeichen einer breiteren Kapitalflucht an den japanischen Märkten achten - ein verräterisches Zeichen wäre ein Übergreifen der aktuellen Kursentwicklung auf einen schwächeren Aktienmarkt und eine anhaltende Entkopplung der JGBs von den globalen Rententrends", erläutert Saravelos.

Der Gouverneur der BoJ und die Regierung hätten bisher eine Politik verfolgt, die die jüngsten Bewegungen am japanischen Währungs- und Staatsanleihemarkt zu akzeptieren scheine. "Wir bezweifeln, dass sie so ruhig bleiben können, wenn die aktuelle Kursentwicklung anhält."

DJG/DJN/hab/apo

DOW JONES

Bildquelle: Lisa S. / Shutterstock.com

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