Kardinäle der Kirche - das erhalten sie als Gehalt und Vergünstigungen

19.09.2025 22:41:00

Was verdienen eigentlich Kardinäle im Vatikan - und wie sieht es im Vergleich zu Deutschland aus? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Neben dem Gehalt spielen steuerfreie Extras und ideelle Motive eine große Rolle. Doch auch hier wird gespart.

Gehalt und Vergünstigungen im Vatikan

Kardinäle, die in der römischen Kurie tätig sind, erhalten ein monatliches Gehalt von etwa 4.000 bis 5.500 Euro. Dieses Einkommen wird durch verschiedene steuerfreie Vergünstigungen ergänzt. Dazu zählen subventionierte Wohnungen, Zugang zu günstigen Einkaufsmöglichkeiten und weitere Extras. Diese Zusatzleistungen machen die Position im Vatikan trotz des vergleichsweise moderaten Gehalts attraktiv.

Neben diesen finanziellen Aspekten profitieren Kardinäle im Vatikan von weiteren Vorteilen. So sind beispielsweise medizinische Versorgung, Transport und andere Lebenshaltungskosten oft durch den Vatikan abgedeckt. Diese umfassende Unterstützung ermöglicht es den Kardinälen, sich voll und ganz auf ihre geistlichen und administrativen Aufgaben zu konzentrieren, ohne sich um alltägliche finanzielle Belange sorgen zu müssen.

Gehaltsunterschiede zwischen Vatikan und Deutschland

In Deutschland erhalten Kardinäle ein deutlich höheres Gehalt. Je nach Diözese liegt ihr monatliches Einkommen zwischen 10.000 und 13.800 Euro. Diese Differenz erklärt sich durch die unterschiedlichen Finanzierungsmodelle: Während der Vatikanstaat eigene Einnahmen generiert, werden die Gehälter der deutschen Kardinäle größtenteils durch Staatsleistungen finanziert.

Finanzielle Herausforderungen und Sparmaßnahmen

Trotz der umfangreichen Vermögenswerte steht der Vatikan vor finanziellen Herausforderungen. Im Jahr 2021 wurde ein Haushaltsdefizit von fast 50 Millionen Euro verzeichnet. Als Reaktion darauf kündigte der ehemalige Papst Franziskus Gehaltskürzungen für Kardinäle und andere hohe Beamte an. Diese Maßnahme sollte dazu beitragen, die finanzielle Stabilität des Heiligen Stuhls zu gewährleisten.

Die Gehaltskürzungen betrafen nicht nur die Kardinäle, sondern auch andere Mitarbeiter des Vatikans. So wurden beispielsweise die Gehälter von Präfekten und Sekretären der Dikasterien um acht Prozent reduziert, während Geistliche und Ordensleute in niedrigeren Gehaltsstufen eine Kürzung von drei Prozent hinnehmen mussten, wie ein Online-Beitrag von katholisch.de berichtet. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Bemühungen des Vatikans, trotz finanzieller Engpässe solidarisch und gerecht zu handeln.

Die Motivation hinter dem Dienst

Die Entscheidung, im Vatikan zu arbeiten, ist oft weniger finanziell motiviert als ideell. Viele Mitarbeitende sind tief religiös und sehen ihre Tätigkeit als Beitrag zur Mission der Kirche. Und dennoch bemüht sich der Vatikan um Professionalisierung und Marktanpassung, insbesondere bei Fachkräften in Technik, Kommunikation und Finanzen. Denn auch im Kirchenstaat gilt: Gute Leute wollen fair bezahlt werden.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Andrey TN / Shutterstock.com, el lobo / Shutterstock.com

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