Goldpreis: Relative Stärke trotz starker US-Konjunkturdaten

06.11.2025 08:09:55

Trotz stärker als erwarteter US-Konjunkturindikatoren zeigt sich der Goldpreis im frühen Donnerstagshandel relativ stabil.

von Jörg Bernhard

Laut dem ADP-Arbeitsmarktbericht haben US-Privatunternehmen im Oktober 42.000 neue Stellen geschaffen und damit die Analystenerwartungen von 25.000 (Quelle: TradingEconomics) übertroffen. Außerdem deuteten die ebenfalls veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes auf ein stärker als prognostiziertes Wirtschaftswachstum hin. Beide Konjunkturindikatoren könnten die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen dämpfen. Laut dem FedWatch-Tool der CME sehen Marktteilnehmer derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 63 Prozent, dass am 10. Dezember eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte erfolgen wird. Vor der Ende Oktober abgehaltenen Fed-Sitzung fiel der Wert mit über 90 Prozent deutlich höher aus. Leicht gefragt war die Krisenwährung Gold aber auch aufgrund der Tatsache, dass der anhaltende Haushaltsstreit im Kongress (Shutdown) mittlerweile zur längsten Regierungsschließung in der US-Geschichte geführt hat. Neben dem volkswirtschaftlichen Schaden sorgt auch das Ausfallen "offizieller" Konjunkturdaten für eine starke Verunsicherung an den Märkten - und Unsicherheit stellt normalerweise einen "guten Nährboden" für Gold dar.

Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 6,20 auf 3.99,10 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Anhaltende Unsicherheit

Der Plan der OPEC+-Staaten, im ersten Quartal 2026 auf weitere Produktionssteigerungen zu verzichten, hat die Sorgen über ein Überangebot zwar gemildert, die weitere Entwicklung der Nachfrage stellt aber weiterhin einen Unsicherheitsfaktor dar. Nach Angaben von J.P. Morgan ist die weltweite Ölnachfrage seit Jahresbeginn bis zum 4. November um 850.000 Barrel pro Tag gestiegen - weniger als die zuvor prognostizierten 900.000 Barrel pro Tag. Der gestrige EIA-Wochenbericht lieferte ein zweigeteiltes Bild, während bei Rohöl das Lagerplus mit 5,2 Mio. Barrel um ein Vielfaches höher als erwartet ausgefallen war, gab es bei den gelagerten Benzinmengen einen stärker als erwarteten Rückgang (minus 4,7 Mio. Barrel) zu vermelden.

Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,33 auf 59,93 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,31 auf 63,83 Dollar anzog.


Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Pics-xl / Shutterstock.com

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