Goldpreis: Rückenwind dank Ratingagentur Moody`s
von Jörg Bernhard
Nachdem sie in der vergangenen Woche den stärksten Wochenverlust seit sechs Monaten verzeichnet hatte, profitierte die globale Krisenwährung Gold nun von einer gestiegenen Nachfrage nach sicheren Anlagen. Am Freitag stufte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit der US-Regierung herab und entzog ihr das Spitzenrating Triple-A. Damit vergeben die drei weltweit bedeutendsten Ratingagenturen den USA nicht mehr die Bestnote. Begründet wurde dies mit hohen Haushaltsdefiziten und steigenden Zinskosten. Schwache Inflationsdaten und schlechter als erwartete Wirtschaftsdaten in den USA verstärkten zudem die Erwartungen, dass die Federal Reserve im weiteren Verlauf des Jahres die Zinsen weiter senken könnte. Im Tagesverlauf könnten die Reden diverser US-Notenbanker dem gelben Edelmetall neue Impulse verleihen. Europäische Investoren dürften sich hingegen für die endgültigen Zahlen von der "Inflationsfront" stark interessieren. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll die jährliche Teuerungsrate im April bei 2,2 Prozent liegen.
Am Montagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit erholten Notierungen. Bis 8.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Juni) um 39,10 auf 3.226,30 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Negative Vorzeichen zum Wochenstart
Belastet durch schwache Wirtschaftsdaten aus China, dem weltweit größten Ölverbraucher, tendierte der Ölpreis zum Wochenstart in tiefere Regionen. Die Zahlen zeigten eine Verlangsamung des Wachstums der Industrieproduktion (+6,1 Prozent) und der chinesischen Einzelhandelsumsätze (+5,1 Prozent), was Zweifel an der Stärke der wirtschaftlichen Erholung aufkommen ließ. Die wachsende Skepsis der Akteure an den Ölmärkten war aber auch auf die Herabstufung der Bonität der USA zurückzuführen (siehe oben).
Am Montagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 8.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,53 auf 61,96 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,57 auf 64,84 Dollar zurückfiel.
Redaktion finanzen.net
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