Zu optimistisch? Citi-Investmentchef zeigt sich skeptisch gegenüber Aktienrally
• Citi-Experte Andy Sieg warnt vor zu viel Optimismus
• Keine Grundlage zusätzliche Risiken einzugehen
• Vermögenssparte der Citi wächst dennoch solide
Bei der Citi-Vermögensverwaltung zeigt man sich trotz beeindruckender Quartalszahlen großer Tech-Konzerne wie Meta, Alphabet und Microsoft zurückhaltend bezüglich der jüngsten Rally an den Aktienmärkten.
Zu viel Optimismus am Markt?
Andy Sieg, Leiter der Vermögensverwaltung bei Citi, sieht keine Grundlage für zusätzlichen Risikoaufbau. "Wir sind nach wie vor vorsichtig, was den Einsatz zusätzlicher Risikoanlagen angeht. Unsere Botschaft war nicht, dass Sie Ihr Portfolio auflösen und in Bargeld investieren sollten. Unsere Botschaft lautete: Im Moment herrscht große Unsicherheit. Wir haben weiche Daten gesehen, aber noch nicht viele harte Daten", so Sieg kürzlich auf der Milken Institute Global Conference gegenüber Yahoo Finance. Sieg warnt vor zu viel Optimismus, denn es habe bei den Gewinnen "so viele Korrekturen nach unten gegeben […], wie seit langer, langer Zeit nicht mehr". Sein Team wolle daher auf zusätzliche Informationen warten, bevor es weitere Risikopositionen eingehe. "Wir sind der Meinung, dass der Markt in den nächsten Monaten in einer Handelsspanne bleiben wird, bis einige dieser Dinge deutlicher werden", so Siegel.
Möglich Gründe für Erholung an den Aktienmärkten
Derweil zeigte sich Nuveen Chief Investment Officer Saira Malik etwas zuversichtlicher und nannte auf der Milken Institute Global Conference gegenüber Yahoo Finance zwei Gründe für die Erholung an den Aktienmärkten: "Erstens: Wenn die Märkte schnell fallen, erholen sie sich auch schnell wieder. Die Geschichte hat sich also wiederholt. Und zweitens denke ich, dass der 'Tag der Befreiung' der Höhepunkt des Zollschmerzes war, und wir haben seitdem eine Menge Verhandlungen gesehen, und ich denke, dass die Märkte beginnen, das zu schätzen."
Solide Ergebnisse - Unsicherheit bleibt
Trotz Siegs Zurückhaltung erzielte der Leiter der Vermögensverwaltung bei Citi mit seinem Bereich im ersten Quartal starke Zahlen. Der Umsatz lag bei 2,1 Milliarden US-Dollar, das verwaltete Vermögen stieg dank eines Neugeldzuflusses in Höhe von 16,5 Milliarden US-Dollar auf 595 Milliarden US-Dollar, während die Betriebsausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unverändert blieben.
Dennoch steht die Branche unter Druck. Ein Bericht von BCG zeigt, dass der Großteil des Umsatzwachstums 2024 aus der Marktentwicklung stammte - nicht aus neuen Kundengeldern. Bleiben beide Impulsgeber aus, könnte dies ein doppelter Rückschlag für die Vermögensverwalter sein.
Redaktion finanzen.net
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