Mit diesen Tricks kann man Autos im Sommer kühlen
Wie heiß es im Auto wirklich wird
Bereits bei gemäßigten Außentemperaturen kann sich der Innenraum eines Fahrzeugs gefährlich aufheizen. Daten des Statistikportals Statista aus dem Jahr 2019 zeigen: Bei 20 Grad Außentemperatur erreicht ein Auto nach 60 Minuten in direkter Sonne etwa 46 Grad. Steigt die Außentemperatur auf 30 Grad, liegt die Innenraumtemperatur nach einer Stunde bereits bei 56 Grad - 46 Grad werden dann schon nach 30 Minuten überschritten.
Der ADAC stellte in eigenen Tests sogar Spitzenwerte von bis zu 60 Grad im Fahrzeuginneren fest. Besonders bedenklich sind dabei die Temperaturen von Oberflächen wie Lenkrad und Armaturenbrett: Diese können sich auf über 70 Grad erhitzen - eine direkte Verbrennungsgefahr, vor allem für Kinder.
Der unterschätzte Schlüsseltrick
Was viele Autofahrer nicht wissen: In zahlreichen modernen Fahrzeugen lässt sich der Innenraum bereits vor dem Einsteigen lüften - ganz einfach über den Autoschlüssel. Laut einem Bericht von Futurezone verfügen viele Modelle über eine Funktion, mit der sich per Knopfdruck alle Fenster gleichzeitig öffnen lassen. Dafür genügt es, die Öffnen-Taste der Fernbedienung einige Sekunden lang gedrückt zu halten, bis sich die Fenster vollständig absenken.
Diese simple Maßnahme sorgt dafür, dass die aufgeheizte Luft schneller entweichen kann - besonders praktisch, wenn das Auto zuvor längere Zeit in der Sonne stand. Der kurze Lüftungsvorgang senkt nicht nur die Hitzebelastung beim Einsteigen, sondern spart auch Zeit, da die Türen nicht einzeln geöffnet oder die Fenster manuell heruntergekurbelt werden müssen.
Welche Hilfsmittel wirklich helfen
Um der extremen Hitze im Auto vorzubeugen, hat der ADAC verschiedene Sonnenschutzmaßnahmen getestet - mit teils deutlichen Unterschieden in der Wirkung. Den besten Effekt erzielte dabei eine sogenannte Halbgarage: Eine Abdeckplane, die das gesamte Fahrzeug umhüllt, senkte die Innenraumtemperatur im Vergleich zu einem ungeschützten Auto um rund 10 Grad.
Ebenfalls wirksam ist eine reflektierende Sonnenschutzfolie, die außen auf die Windschutzscheibe gelegt wird. Sie reduzierte die Temperatur um bis zu 8 Grad. Deutlich geringer fiel der Effekt bei einer Sonnenblende im Innenraum aus: Diese brachte nur etwa 4 Grad Unterschied - vorausgesetzt, sie passte exakt zur Scheibengröße.
Tönungsfolien für Seiten- und Heckscheiben konnten die Lufttemperatur im Innenraum zwar nur minimal senken, sorgten aber laut ADAC für spürbar kühlere Oberflächen. Auf der Rückbank wurden beispielsweise bis zu 9 Grad weniger gemessen - ein nicht zu unterschätzender Unterschied, vor allem für mitreisende Kinder.
Abkühlen ohne Klimaanlage
Auch ohne Klimaanlage lässt sich die Hitze im Auto spürbar reduzieren. Laut Verivox hilft vor allem eines: das Fahrzeug im Schatten zu parken. Zusätzlich können Thermoabdeckungen für Front- und Heckscheibe den Temperaturanstieg deutlich bremsen.
Während der Fahrt sorgt clever genutzter Fahrtwind - etwa durch geöffnete hintere Fenster - für Kühlung. Hilfreich sind auch kleine Gadgets wie USB-Ventilatoren, Sitzauflagen mit Kühlfunktion oder isolierte Getränkehalter. Wer auf leichte Kleidung im Zwiebellook setzt, regelmäßig Pausen einlegt und genug trinkt, kommt auch ohne Klimaanlage besser durch heiße Tage.
Schon bei der Fahrzeugwahl an Hitze denken
Bereits die äußere Gestaltung eines Autos kann darüber entscheiden, wie stark es sich im Sommer aufheizt. Laut ADAC bleiben Fahrzeuge mit heller Lackierung spürbar kühler - im Test war ein weißes Auto im Innenraum rund 5 Grad kühler als ein schwarzes Modell.
Auch die Größe der Glasflächen spielt eine Rolle: Wie Verivox erklärt, fördern große Fenster und Panoramadächer den Treibhauseffekt und verstärken so die Aufheizung. Wer eher auf kompakte Fensterflächen setzt, ist an heißen Tagen klar im Vorteil.
Wichtige Hinweise für heiße Tage
Hohe Temperaturen im Auto sind nicht nur unangenehm, sondern können lebensgefährlich werden. Der ADAC warnt eindringlich davor, Kinder, Tiere oder elektronische Geräte im abgestellten Fahrzeug zurückzulassen - selbst bei vermeintlich mildem Wetter. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollten stark aufgeheizte Flächen wie Lenkrad oder Kindersitze möglichst abgedeckt werden.
Redaktion finanzen.net
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