Die Satoshi-Frage: Analysten finden Hinweise auf Jack Dorsey als Bitcoin-Gründer
• Twitter- und Block-Mitgründer Dorsey soll auch die Kryptowährung Bitcoin erfunden haben
• Hinweise für Dorsey-Nakamoto-Theorie
• Auswirkungen einer Bestätigung der Theorie auf den Kryptomarkt
Jack Dorsey, der am besten für den Kurznachrichtendienst Twitter und das Fintech-Unternehmen Block bekannt ist, steht momentan im Mittelpunkt einer stark diskutierten Theorie. Denn Dorsey soll angeblich eine Geheimidentität besitzen: die des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto. Nakamotos Person ist nach wie vor ein Rätsel und lässt viel Spielraum für diverse Theorien.
Kann Dorsey die Kryptowährung Bitcoin erfunden haben?
Die Theorie, dass Dorsey der geheimnisvolle Nakamoto sei, wird von einigen Experten untersucht, da es angeblich zahlreiche Hinweise dafür gibt, dass Dorsey alles, was Nakamoto gemacht hat, auch hätte machen können.
Dorsey ist bekanntermaßen ein großer Verfechter von Kryptowährungen. Der Krypto-Analyst Seán Murray hat einige Indizien gefunden, die die Dorsey-Nakamoto-Theorie stützen sollen. Er postete die Indizien Anfang August 2025 auf X (ehemals Twitter):
THE NEWEST WHY JACK DORSEY IS SATOSHI NAKAMOTO
- Seán Murray (@financeguy74) August 2, 2025
C++ for Bitcoin source code
Now confirmed Jack coded in C++ as far back as mid-90s
C in the White Paper
Now confirmed Jack coded in C as far back as mid-90s.
Satoshi pseudonym
"Satoshi" was the first tweet Jack's best friend…
Als Dorsey Mitte November 2025 gefragt wurde, ob er Satoshi sei, erwiderte dieser lediglich, dass diese Frage keine Rolle spiele, berichtet MarketWatch. Dies veranlasste ein Team des Finanzunternehmens Baird dazu, Nachforschungen zu betreiben. Auch sie haben dabei die Aussagen von Murray auf X aus dem August untermauert.
Die Baird-Experten haben laut MarketWatch genau wie Murray herausgefunden, dass der erste Post von Satoshi in dem BitcoinTalk Forum an Dorseys Geburtstag erfolgte. Sie fanden außerdem Hinweise zu Dorseys Aktivitäten in der Cypherpunk-Szene. Laut Murray stellten Inhalte, zur digitalen Sicherheit und Privatsphäre, die Dorsey damals veröffentlichte, eine unmittelbare Verbindung zu Persönlichkeiten wie Adam Back und Hal Finney her, die später eine zentrale Rolle bei Bitcoin spielen sollten.
Außerdem soll Jack Dorsey, so Murray und die Baird-Analysten, bereits in den 1990er Jahren die Programmiersprache verwendet haben, die später in dem Quellcode des Bitcoins zum Einsatz kam. Ein weiteres Indiz von Baird ist eine alte Bitcoin-Adresse, die eine kurze Sequenz enthält, die "jD2m" lautet. Diese soll Berichten zufolge eine Anspielung auf Dorseys damaligen Wohnort sein, die Mint Playa in San Francisco. Murray hat ein ähnliches Indiz gefunden. Er bezieht sich auf eine Bitcoin-Adresse aus dem Jahr 2009, welche wie folgt lautet: "1JaKriNjceGmggKYQkURmatQv6LXyvUiAB". Das erste Wort dieser Adresse zeigt den Namen Jack in der Schreibweise, die Dorsey zu dieser Zeit benutzt hat. Diesen Hinweis, der Satoshi mit einer IP-Adresse in Kalifornien in Verbindung bringt, zu einer Zeit, in der Dorsey dort gelebt hat, konnte das Team von Baird auch erhärten.
Das Team des Finanzunternehmens Baird wies zudem noch darauf hin, dass Satoshi eine Million Bitcoins besitzen soll, die er angeblich nicht bewegt hat. Daraus folgert Baird, dass, wenn Dorsey Satoshi wäre, er das Geld nicht brauchen würde, da sich sein Vermögen laut Forbes auf 4,7 Milliarden US-Dollar beliefe. Die eine Million Bitcoins wären aktuell ungefähr 87 Milliarden US-Dollar wert.
Murray bringt in seinem Post außerdem noch den Aspekt der Sprache auf. Satoshi verwendet hin und wieder die britische Schreibweise. Dorsey hat im Jahr 2009 zugegeben, dass er öfters die Spracheinstellungen auf seinem Handy änderte. So könnte es dazu gekommen sein, dass die Einstellungen das Geschriebene automatisch in die britische Schreibweise änderten. Außerdem war Dorseys Firma Block das erste börsennotierte Unternehmen, das Bitcoin verkauft hat, so Murray weiter.
Was passiert, wenn Dorsey wirklich Satoshi Nakamoto ist?
Sollte sich die Dorsey-Nakamoto-Theorie als wahr herausstellen, hätte dies laut einem Bericht von The Cryptonomist mehrere bedeutende Auswirkungen. Einerseits würde sich die Bestätigung der Theorie auf den institutionellen Kapitalzufluss und die Art und Weise, wie Bitcoin in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird auswirken. Andererseits würden Bedenken bezüglich der Sicherheit und Autonomie gegenüber großen Tech-Konzernen auftauchen. Somit würden sich echte Beweise stark auf den Krypto-Markt auswirken, so The Cryptonomist weiter.
Redaktion finanzen.net
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