Netflix-Aktie wird heute deutlich günstiger: Was der Mega-Aktiensplit für Aktionäre bedeutet
• Netflix 10:1-Aktiensplit heute wirksam
• Aktie optisch günstiger
• Kommt es zur Kursrally?
Einer der spektakulärsten Aktiensplits des Jahres tritt heute in Kraft: Mit Handelsbeginn am heutigen Montag wird die Aktie des Streaming-Giganten Netflix an der NASDAQ auf splitbereinigter Basis gehandelt. Konkret haben Anleger, die am Stichtag, dem 10. November, Aktien besaßen, neun zusätzliche Papiere je gehaltenem Anteilsschein ins Depot gebucht bekommen. Damit wirkt sich der 10:1 Aktiensplit auch auf den Kurs der Netflix-Aktie aus, die am Freitag noch bei 1.112,17 US-Dollar geschlossen hatte und damit zu den teuersten Tech-Werten im NASDAQ gehörte. Für die Marktkapitalisierung bedeutet der Split keine Veränderung; sie liegt weiterhin bei etwa 471,26 Milliarden US-Dollar.
Aktiensplit soll Aktie breiter zugänglich machen
Ende Oktober hatte Netflix die Kapitalmaßnahme angekündigt. Der Schritt soll die Aktie breiter zugänglich machen - insbesondere für Mitarbeiter mit Aktienoptionen und Kleinanleger, denen der hohe Stückpreis bislang den Einstieg erschwert hatte.
Beobachter hatten bereits seit geraumer Zeit mit einem Aktiensplit gerechnet, schließlich hat die Netflix-Aktie in den letzten drei Jahren weit über 300 Prozent zugelegt. Nach starken Quartalszahlen im April hatte der Kurswert die 1.000-Dollar-Schwelle überschritten, die als eine Art magische Grenze - insbesondere für Kleinanleger - gilt.
Auch Amazon, Alphabet und NVIDIA haben ihre Aktien in der Vergangenheit bereits gesplittet, nachdem die Kurswerte als besonders hoch eingestuft worden waren. Durch Splits sinkt der Stückpreis, was den Handel mit kleineren Beträgen erleichtert und das Papier in Indexfonds sowie bei Privatanlegern attraktiver machen kann. Analysten sehen den Schritt positiv im Hinblick auf Mitarbeiterbindung und psychologische Effekte, betonen jedoch, dass der Split keinerlei Auswirkungen auf die Fundamentaldaten hat. Umsatz, Gewinn und Abonnentenzahlen bleiben unverändert - nur die Stückzahl der ausgegebenen Aktien steigt.
Was Anleger wissen müssen
Für Anleger bedeutet der heutige Tag in erster Linie eine technische Umstellung. Limit- und Stop-Orders wurden von den meisten Brokern automatisch angepasst, dennoch sollten Investoren ihre Depotpositionen prüfen. Auch Derivate und Optionen auf die Netflix-Aktie wurden umgerechnet. Strike-Preise und Kontraktgrößen passen sich an das neue Verhältnis an. Steuerlich bleibt der Split in der Regel neutral, da keine Veräußerung im rechtlichen Sinn stattfindet.
Kommt es nun zur Aktienrally?
Historisch betrachtet ist es bereits der dritte Split in der Geschichte von Netflix: 2004 hatte das Unternehmen die Aktien erstmals im Verhältnis 2:1 geteilt, 2015 folgte ein 7:1-Split. Damals markierte die Maßnahme den Beginn einer jahrelangen Kursrally, die Netflix an die Spitze der Streaming-Branche brachte.
Ob sich dieses Muster wiederholt, bleibt abzuwarten, entsprechend gespannt beobachten Anleger aber die aktuellen Kursentwicklungen am heutigen Handelstag.
Auch wenn der Split kurzfristig für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt, sehen Marktbeobachter die langfristige Kursentwicklung weiterhin vor allem von den operativen Ergebnissen abhängig. Entscheidend bleiben die Entwicklung der Werbeeinnahmen, die Profitabilität des werbefinanzierten Tarifs und das internationale Wachstum.
Redaktion finanzen.net
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