Business beim Sport: Was ist eigentlich "Sweatworking"?
Wenn Netzwerken zum Workout wird
In Zeiten, in denen berufliche Kalender oft randvoll sind, gewinnt ein eher unkonventioneller Trend an Bedeutung: das Sweatworking. Gemeint ist das, was der Begriff bereits andeutet - Netzwerken beim Schwitzen. Das kann im Yogastudio, beim Laufen oder bei einem Bootcamp-Kurs stattfinden. Es geht darum, berufliche Kontakte nicht mehr nur bei Meetings oder auf Konferenzen zu pflegen, sondern dort, wo sich Menschen in Bewegung begegnen.
Erstmals kam das Konzept in den USA auf. Die New York Times berichtete über den neuen Trend, bei dem sich Managerinnen und Gründer beim Sport austauschten, schon 2012. Im selben Jahr griffen dann auch Studios in London die Idee auf, so wurden laut der britischen Zeitung Independent Spinning-Kurse zu Geschäftstreffen, welche anschließend bei einem gemeinschaftlichen Frühstück oder einem Austausch an der Saftbar fortgeführt wurden.
Warum der Austausch im Trainingsanzug besser funktioniert
Zwischen geschäftlichem Small Talk und gemeinsamer Anstrengung liegen Welten und genau darin liegt die Stärke des Formats. Wenn Menschen miteinander Sport treiben, entstehen oft ganz andere Gespräche als im Konferenzraum. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Trainingskleidung Hierarchien relativiert. Der Anzug bleibt im Schrank, die Rollen verschwimmen, das Gespräch wird persönlicher. Laut dem Portal meine-krankenkasse.de kann körperliche Aktivität zudem emotionale Offenheit fördern. Endorphine, also körpereigene Glücksstoffe, helfen dabei, sich im Gespräch leichter zu öffnen. Gleichzeitig steigt die Konzentrationsfähigkeit, ein Aspekt, der das Zuhören und Verstehen verbessert.
Zwischen Fitnesskurs und Flurgespräch
Das Spektrum reicht heute vom After-Work-Yoga über Personal-Trainings zu zweit bis hin zu Laufrunden mit Kolleginnen und Kollegen. Welche Form sich eignet, hängt vom Ziel ab. Wer neue Kontakte knüpfen will, findet in Gruppenkursen einen geeigneten Rahmen. Für intensiveren Austausch sind Formate unter vier Augen besser geeignet, etwa gemeinsame Joggingrunden im Park oder entspannte Fahrradtouren.
Powerplay im Fitnessclub - ganz ohne Bühne
In Brüssel, der europäischen Hauptstadt des Lobbyismus, hat sich Sweatworking in den vergangenen Jahren fast unbemerkt etabliert. Das klassische Empfangsbankett verliert an Bedeutung - dafür gewinnen Orte wie der Club Aspria oder das Fitnessstudio ANIMO. Dort treffen sich heute Menschen, die in Ministerien, Verbänden oder Agenturen arbeiten, nicht nur zum Training, sondern auch zum Austausch. Wie Politico Europe berichtet, entstehen hier Netzwerke fernab von Aktenordnern und offiziellen Briefköpfen. Wer dort trainiert, ist nicht einfach Kundin oder Kunde, sondern Teil eines diskreten, aber einflussreichen Milieus.
Redaktion finanzen.net
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