Apple-Aktie zwar robust: Analysten zeigen sich nach der Keynote aber deutlich ernüchtert
• Analysten senken Ratings nach der Keynote, bemängeln schwache Produktlinie
• Fehlende KI-Innovationen und verschobene Siri-Überarbeitung belasten die Stimmung
• Apple-Aktie hinkt Markt und Techsektor seit Jahresbeginn deutlich hinterher
Die allherbstliche Produktpräsentation des Techriesen Apple wurde mit Spannung erwartet. Die Vorstellung des iPhone Air, des bislang dünnsten Modells des Verkaufsschlagers von Apple, hat aber offenbar keine überzeugenden Kaufargumente geliefert. Auf Wochensicht hatten Anleger Verluste in ihren Depots, denn auch Analysten hatten sich nach der Keynote alles andere als zuversichtlich für den Anteilsschein des NASDAQ-Riesen geäußert.
D.A. Davidson stuft Apple-Aktie ab
So hatte etwa DA Davidson-Analyst Gil Luria für Apple-Aktionäre wenig ermutigende Nachrichten im Gepäck. Er stufte die Apple-Aktie nach der Keynote von "Kaufen" auf "Neutral" ab und setzte ein Kursziel von 250 US-Dollar fest. Apple falle mit einer schwächeren Produktlinie zurück, so der Marktexperte. Es fehlten seiner Ansicht nach kurzfristige Wachstumstreiber. Die Produktlinien iPhone 16, iPhone 17 und iPhone Air seien nicht stark genug, um größere Upgrades zu ermöglichen, während das Vision Pro Headset eher ein Nischenprodukt zu sein scheint, zitiert Investing den Analysten.
Zwar hält er es für möglich, dass Apple im kommenden Jahr ein faltbares iPhone vorstellen werde, doch Luria erwartet hier keine breite Akzeptanz.
Phillip Securities ebenfalls mit Downgrade
Auch bei Phillip Securities bewertet man die Aktie nach dem Großevent in der vergangenen Woche nun weniger optimistisch. Statt eines "Neutral"-Ratings vergab Analystin Helena Wang nun ein "Reduce" für die Apple-Aktie und begründete dies mit einer ihrer Ansicht nach überzogenen Bewertung und kurzfristigen Gegenwinden, die die jüngsten Produkteinführungen überwiegen würden. "Wir bleiben bei unserer vorsichtigen Einschätzung von Apple, da es kurzfristig Gegenwind durch Zölle, erhöhte Investitionsausgaben und keine nennenswerten KI-Innovationen gibt, die bei der anhaltenden Schwäche der Produkte und des chinesischen Marktes helfen könnten", zitiert Investing aus einer Mitteilung der Analystin.
Dabei zeigte sie sich insbesondere von der jüngsten Produktpräsentation wenig überzeugt: Wang sagte, Apple habe zwar mehrere Hardware-Verbesserungen eingeführt, die meisten seien jedoch eher inkrementell als disruptiv. Die mit Spannung erwartete Siri-Überarbeitung sei auf 2026 verschoben worden, wodurch Apple im Bereich KI hinter seinen Konkurrenten zurückbleibe. "Wir sehen weiterhin begrenzte Anzeichen für einen starken Upgrade-Zyklus, insbesondere da Apple im Bereich KI hinter seinen Mitbewerbern zurückbleibt", schrieb Wang.
Apple-Aktie hinkt dem Markt weiter hinterher
Für die Apple-Aktie brachten weder die Keynote noch die darauffolgenden Analystenkommentare die erhoffte Trendwende mit sich. Seit Jahresstart sackte der Anteilsschein an der NASDAQ um 6,5 Prozent ab und performte damit deutlich schlechter als der breite Markt oder andere Techtitel. Zwar war es in den vergangenen drei Monaten zu einer Erholung gekommen, ob dieser Trend nachhaltig sein wird, bleibt aber abzuwarten.
Am Montag gewinnt die Apple-Aktie aber zeitweise 0,75 Prozent auf 235,82 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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