Goldman Sachs sieht beim S&P 500 bis 2026 nur begrenztes Aufwärtspotenzial

07.11.2025 17:12:00

Der Jahresendspurt an der Börse ist eröffnet. Zuletzt war die Stimmung eher verhalten. Trotzdem sieht Goldman Sachs weiteres Aufwärtspotenzial für den S&P 500 im Jahr 2026.

• Gewinnprognose für den S&P 500 im Jahr 2026 auf rund 308 US-Dollar je Aktie angehoben
• Bewertungsmodell von Goldman Sachs impliziert ein Kursziel von etwa 6.800 bis 7.000 Punkten
• Auch andere Analysten sehen teilweise deutliches Aufwärtspotenzial

Schwächerer Arbeitsmarkt rückt Zinssenkungen in den Fokus

Die US-Wirtschaft bremst sich zunehmend aus. US-Arbeitsmarktdaten vom August zeigten einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,3 Prozent, während zeitgleich mehr Entlassungen und weniger offene Stellen verzeichnet wurden. Diese Entwicklung werde den Kurs der US-Notenbank beeinflussen, prognostiziert Goldman Sachs in einer offiziellen Mitteilung. Bis Jahresende 2025 erwartet die Bank insgesamt drei Zinssenkungen, zwei davon wurden bereits vollzogen. Im Laufe des Jahres 2026 sollen dann zwei weitere hinzukommen.

Senkungen des Leitzinses gelten historisch als Rückenwind für den Aktienmarkt, da sie Kreditkosten senken und Investitionen erleichtern. Laut Reuters steigt der S&P 500 in Phasen von Zinssenkungen im Durchschnitt stärker, während in Zeiträumen steigender Zinsen eher abnehmende Kursdynamik zu beobachten ist.

Erhöhte Gewinnprognosen und ein Kursziel von rund 7.000 Punkten

Neben der Geldpolitik ist die Gewinnentwicklung der Unternehmen entscheidend für die Börsenbewertung. Aus einer "Weekly Kickstart"-Analyse von Goldman Sachs, über die MarketWatch berichtet, geht hervor, dass die Gewinneinschätzung für den S&P 500 im Jahr 2026 zuletzt auf etwa 308 US-Dollar je Aktie angehoben wurde. Die Erwartung ist damit höher als zuvor angenommen.

Goldman Sachs selbst hatte in einer Analyse Anfang September, über die TheStreet berichtet, für den S&P 500 ein Kursziel von rund 6.600 Punkten bis zum Jahresende 2025 und etwa 6.900 Punkten bis Mitte 2026 genannt. Die zu Jahresbeginn 2026 aktualisierte Gewinnschätzung von rund 308 US-Dollar je Aktie sowie ein Bewertungsniveau nahe dem 22-fachen Gewinn bestätigen diese Größenordnung rechnerisch. Im Verhältnis zur aktuellen Indexbewertung von 6.720,38 Einheiten ergibt sich somit ein moderates, aber weiterhin positives Kurspotenzial (Stand: 06.11.2025).

Jefferies zeigt sich optimistischer

Während Goldman Sachs also einen eher vorsichtigen Anstieg erwartet, ist Jefferies deutlich zuversichtlicher. Laut einer Analyse von Investing.com rechnet das Haus bis Ende 2026 mit einem Indexstand von rund 7.500 Zählern. Begründet wird dies mit weiterhin robustem Gewinnwachstum und zunehmender Profitabilität in Branchen mit starkem Bezug zur Künstlichen Intelligenz.

Jefferies verweist demnach auf eine nach wie vor hohe Kapitalrendite vieler großer US-Technologiewerte sowie auf erwartete Effizienzgewinne durch KI-bezogene Investitionen. Während Goldman Sachs stärker auf Bewertungsdisziplin und makroökonomische Risiken pocht, setzt Jefferies darauf, dass Wachstumstitel in einem weiter steigenden Marktumfeld überdurchschnittliche Renditen erzielen.

Wie es im neuen Jahr weitergehen könnte

Grundsätzlich bleibt der Ausblick für die Jahresendrally und das kommende Jahr positiv, aber eben differenziert. Goldman Sachs sieht vor allem den Effekt niedrigerer Zinsen und steigender Unternehmensgewinne als tragende Faktoren, geht jedoch von einem eher begrenzten Kursanstieg aus. Jefferies hingegen rechnet mit neuem Schwung durch strukturelle Trends wie künstliche Intelligenz.

Für Anleger bedeutet das: Entscheidend dürfte nicht nur die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung sein, sondern vor allem die Frage, wie nachhaltig Unternehmen ihre Wachstums- und Ertragsziele im kommenden Jahr bestätigen können.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Poetra.RH / Shutterstock.com, laviana / Shutterstock.com

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