Michael Burry wettet gegen KI-Euphorie: Aktien von NVIDIA und Palantir geshortet

Michael Burry, der legendäre Investor hinter Scion Asset Management, stellt sich einmal mehr gegen den Markt und hat massive Wetten gegen zwei der prominentesten KI-Unternehmen platziert.
Werte in diesem Artikel
• Michael Burry legt Puts auf NVIDIA und Palantir offen
• Burry Ende Oktober mit kryptischer Blasen-Warnung
• Palantir-CEO reagiert verärgert
Starinvestor Michael Burry, der einst die US-Immobilienblase voraussah und damit Milliardengewinne erzielte, sorgt erneut mit Leerverkäufen für Aufsehen. Wie am Montag aus aktuellen Einreichungen bei der US-Börsenaufsicht SEC bekannt wurde, ist der durch den Film "The Big Short" bekannte Investor massive Wetten gegen zwei der größten Profiteure des KI-Booms eingegangen - und setzt auf fallende Kurse bei den Aktien von NVIDIA und Palantir.
Burrys neue Short-Wetten
Wie aus dem jüngst bei der SEC eingereichten 13F-Formular hervorgeht, hält Burrys Hedgefonds Scion Asset Management Put-Optionen auf Palantir im nominalen Gegenwert von 912,1 Millionen US-Dollar sowie weitere Put-Optionen auf NVDIA im Umfang von 186,58 Millionen US-Dollar. Zusammengenommen machen diese Positionen rund 80 Prozent des gemeldeten Portfolios aus - und deuten damit auf eine äußerst pessimistische Einschätzung des aktuellen KI-Hypes hin.
Der Aktienkurs von NVIDIA hat an der US-Börse NASDAQ seit Jahresbeginn bereits um 40,06 Prozent zugelegt, für die Papiere von Palantir ging es 2025 bislang sogar um satte 131,46 Prozent aufwärts (Stand: Schlusskurse vom 6. November 2025). Mit Put-Optionen spekuliert Burry nun darauf, dass die Aktien der beiden KI-Profiteure in den kommenden Monaten deutlich fallen werden.
Burry sieht Blase bei Künstlicher Intelligenz
Burry ist seit Jahren bekannt für seine konträren Ansichten. Schon mehrfach warnte er in der Vergangenheit vor spekulativen Übertreibungen an den Finanzmärkten. Nun richtet sich sein Blick auf den KI-Sektor, der in den letzten Jahren eine beispiellose Rally erlebt hat. NVIDIA gilt dabei als Platzhirsch und größter Gewinner der KI-Revolution, denn das US-Unternehmen ist der führende Hersteller von Grafikprozessoren, die in Rechenzentren weltweit für maschinelles Lernen und generative KI eingesetzt werden. Seit Beginn des KI-Booms hat sich der Kurs der NVIDIA-Aktie daher auch vervielfacht.
Auch Palantir, ursprünglich bekannt für Datenanalyse-Software für Geheimdienste, profitiert massiv vom KI-Trend. Das Unternehmen positioniert sich inzwischen als Plattformanbieter für künstliche Intelligenz im industriellen und staatlichen Umfeld. Der Palantir-Aktienkurs hat sich dank des KI-Hypes in den letzten Jahren ebenfalls vervielfacht - und genau diese Kursentwicklung bei den beiden Werten scheint Burry skeptisch zu machen.
In einem inzwischen gelöschten Beitrag auf der Kurznachrichtenplattform X schrieb Burry laut "Yahoo Finance" erst Ende Oktober, dass "wir manchmal Blasen sehen", ohne näher darauf einzugehen, auf welchen Sektor oder welche Werte sich diese Aussage bezieht. "Manchmal kann man etwas dagegen tun. Manchmal ist der einzige erfolgversprechende Zug, nicht mitzuspielen", so Burry in dem Beitrag weiter. Mit seinen Short-Wetten gegen NVIDIA und Palantir hat sich der Investor nun offenbar dazu entschieden, in diesem Fall mitzuspielen.
Palantir-CEO schießt zurück: "Diese Wette ist völlig verrückt"
Palantir-Chef Alex Karp reagierte in einem Interview mit "CNBC" indes mit deutlicher Verärgerung auf die milliardenschweren Put-Wetten, die Michael Burry über seinen Hedgefonds gegen Palantir und NVIDIA vorgenommen hat. Dabei bezeichnete er Burrys Vorgehen als "total verrückt" und erklärte, dass es "super seltsam" sei, gerade gegen jene zwei Unternehmen zu wetten, "die den ganzen Gewinn machen". Karp warf dem Short-Investor vor, mit dieser Entscheidung nicht etwa Palantir und NVIDIA zu shorten, sondern eigentlich gezielt gegen den KI-Boom zu wetten. "Ich halte dieses Verhalten für ungeheuerlich und werde herumtanzen, wenn bewiesen wurde, dass es falsch ist", so der CEO weiter.
"Bei den Leerverkäufen ist die Sache sehr komplex... ehrlich gesagt glaube ich, dass hier Marktmanipulation im Spiel ist", ergänzte Karp laut "CNBC". "Wir haben die besten Ergebnisse erzielt, die jemals jemand gesehen hat. Es ist nicht einmal sicher, ob er [Burry; Anm. d. Red.] das nicht tut, um aus seiner Position herauszukommen. Diese Leute behaupten, ethisch zu handeln, aber in Wirklichkeit spekulieren sie auf fallende Kurse eines der großartigsten Geschäfte der Welt", wetterte der Unternehmenschef.
Tatsächlich hat Palantir erst Anfang November seine Bilanz für das dritte Quartal 2025 vorgelegt und konnte dabei einen kräftigen Umsatz- und Gewinnsprung vermelden, der die Erwartungen übertraf. Der Konzern hob außerdem den Umsatzausblick für das Gesamtjahr an. Auch NVIDIA hat in den letzten Quartalen Rekordgewinne erzielt, die Zahlenvorlage für das jüngst abgeschlossene Quartal steht hier aber erst am 19. November an.
Immer mehr skeptische Stimmen zu KI-Boom - Status der Burry-Wette unbekannt
Tatsächlich ist allerdings unklar, ob Scion Asset Management die im SEC-Formular gemeldeten Positionen auch aktuell noch hält. Da 13F-Meldungen stets den Stand zum Ende eines Quartals - in diesem Fall zum 30. September - widerspiegeln, könnte Burry seine Wetten bereits verändert oder teilweise geschlossen haben.
Unabhängig von ihrem Ausgang sind Burrys Short-Wetten gegen Palantir und NVIDIA jedoch ein Symbol für den wachsenden Zweifel an der Nachhaltigkeit des KI-Booms. Nach Jahren des grenzenlosen Optimismus beginnen immer mehr Analysten, die Bewertungen der großen Tech-Aktien zu hinterfragen. Burry fungiert dabei - wie schon so oft - als warnende Stimme in einem euphorischen Markt.
Redaktion finanzen.net
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