Milliarden-Exit

Warum SoftBank trotz KI-Wette alle NVIDIA-Aktien verkauft hat

16.12.25 09:14 Uhr

SoftBank verkauft alle Anteile an NASDAQ-Aktie NVIDIA - Son erklärt die Gründe | finanzen.net

Der SoftBank-Gründer hat sich erstmals ausführlich zum Verkauf der gesamten NVIDIA-Beteiligung geäußert. Der Schritt sei nicht leicht gewesen - doch er habe keine andere Wahl gehabt.

Werte in diesem Artikel

• Son erklärte, er habe "geweint" beim Verkauf der NVIDIA-Aktien
• SoftBank verkaufte im Oktober 32,1 Millionen Aktien für 5,83 Milliarden US-Dollar
• Bereits 2019 hatte SoftBank alle NVIDIA-Anteile verkauft - ein heute teurer Fehler

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Masayoshi Son über den NVIDIA-Aktienverkauf: "Ich habe geweint"

Beim FII Priority Asia Forum in Tokio am 1. Dezember 2025 erklärte Masayoshi Son, er habe "geweint", als er die Entscheidung traf, die NVIDIA-Aktien zu verkaufen. Der SoftBank-Gründer betonte, er hätte keine einzige Aktie abgestoßen, wenn das Unternehmen nicht dringend Kapital für neue KI-Investitionen benötigt hätte.

SoftBank hatte am 11.November 2025 im Rahmen der Quartalszahlen bekannt gegeben, seine gesamte NVIDIA-Beteiligung - 32,1 Millionen Aktien - im Oktober für 5,83 Milliarden US-Dollar verkauft zu haben. Der Erlös fließt in die Finanzierung der wachsenden KI-Ambitionen des japanischen Technologiekonzerns, darunter die Beteiligung an OpenAI und der Bau von Rechenzentren im Rahmen des sogenannten Stargate-Projekts.

OpenAI und das Stargate-Projekt

Son bezeichnete SoftBanks Engagement bei OpenAI als "All-in"-Wette und prognostizierte, dass das Unternehmen hinter ChatGPT eines Tages das wertvollste der Welt werden könnte. SoftBank investiert nach eigenen Angaben 22,5 Milliarden US-Dollar in OpenAI und erhöht damit seine Beteiligung von vier auf elf Prozent. Eine weitere Aufstockung sei möglich, abhängig von der Entwicklung des Unternehmens und künftigen Bewertungsrunden.

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Die Wette hat sich bislang ausgezahlt: Im November 2025 meldete SoftBank einen Quartalsgewinn von 2,5 Billionen Yen (rund 16,6 Milliarden US-Dollar) - mehr als eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Ein wesentlicher Treiber waren Bewertungsgewinne aus der OpenAI-Beteiligung.

Neben OpenAI hat SoftBank weitere KI-bezogene Akquisitionen vorangetrieben. Im März 2025 kündigte das Unternehmen die Übernahme des US-Chipdesigners Ampere Computing für 6,5 Milliarden US-Dollar an, die am 25. November 2025 abgeschlossen wurde. Im Oktober 2025 folgte die Vereinbarung zum Kauf der Robotiksparte von ABB für 5,375 Milliarden US-Dollar.

Kritik an Blasen-Warnungen

Auf dem Forum wies Son auch Bedenken hinsichtlich einer möglichen KI-Blase entschieden zurück. Wer von einer Blase spreche, sei schlicht "nicht klug genug", so der SoftBank-Chef. Er prognostizierte, dass "Super-KI" und KI-gestützte Roboter langfristig mindestens zehn Prozent zum globalen Bruttoinlandsprodukt beitragen würden - mehr als genug, um die Billionen-Dollar-Investitionen in die Technologie zu rechtfertigen.

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Es ist nicht das erste Mal, dass SoftBank eine NVIDIA-Position komplett auflöst. Bereits 2019 hatte der Vision Fund seinen damaligen Anteil von rund 4 Milliarden US-Dollar verkauft. Diese Aktien wären heute mehr als 150 Milliarden US-Dollar wert - ein Umstand, der in Investorenkreisen als warnendes Beispiel gilt.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: TORU YAMANAKA/AFP/Getty Images, Below the Sky / Shutterstock.com

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