NVIDIA-Aktie bleibt Wachstumstreiber: Setzt sich die Tech-Rally 2026 fort oder platzt die KI-Blase?

Der Tech-Bullenmarkt, angetrieben von NVIDIA und fundamentalen Auftragsreserven, könnte historisch gesehen bis 2026 anhalten. Allerdings droht eine "KI-Blase".
Werte in diesem Artikel
• Historisches Momentum: Bleibt der Bullenmarkt bestehen?
• NVIDIA als Wachstumsträger
• Risiko der KI-Blase
Historische Daten deuten darauf hin, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung noch lange nicht am Ende ist. Doch während der KI-Chiphersteller NVIDIA mit rekordverdächtigen Auftragsbeständen glänzt, warnen Experten vor einer möglichen Überhitzung und dem Platzen der "KI-Blase" in den kommenden Jahren.
Der Blick in die Geschichte: Ein Bullenmarkt mit Langzeitpotenzial
Ryan Detrick, Chef-Marktstratege der Carson Group, wies gegenüber CNBC darauf hin, dass Bullenmärkte historisch betrachtet, sobald sie das dritte Jahr erreicht haben, im Durchschnitt auf eine Dauer von acht Jahren ausgedehnt wurden (basierend auf Daten seit 1950). Da der aktuelle Aufschwung im Tech-Sektor diesen dreijährigen Meilenstein erreicht hat, sehen Analysten eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der Rally bis ins Jahr 2026.
Die beeindruckenden Quartalsberichte der führenden Technologieunternehmen - allen voran NVIDIA - stützen die These, dass das Wachstum fundamental abgesichert sei. Der Tech-Index NASDAQ 100 verzeichnete zum Beispiel seit Ende 2022 eine Rally, die bereits über der Median-Dauer vieler historischer Bullenmärkte liegt, was das anhaltende Momentum unterstreicht.
NVIDIA als Wachstumsmotor mit Auftragsreserven
Der KI-Chiphersteller NVIDIA ist das zentrale Zugpferd des Aufschwungs. Die Nachfrage nach NVIDIAs Datenzentrums-GPUs übersteigt weiterhin das Angebot, wobei die Blackwell-Verkäufe als "phänomenal" beschrieben werden und Cloud-GPUs ausverkauft sind. Die Stärke des Unternehmens zeigt sich im Auftragsbestand von 307 Milliarden US-Dollar für die fünf Quartale bis Ende 2026 - eine Summe, die den Umsatz der letzten vier Quartale deutlich übersteigt. Analysten sehen hierin eine starke Visibilität und erwarten für NVIDIAs Fiskaljahr 2027 einen Gewinnsprung von 58 Prozent. Aus einer Rechnung von Motley Fool geht hervor, dass die Aktie einem zukunftsgerichteten KGV von 23 zudem als günstiger bewertet angesehen wird als der NASDAQ 100 Index (KGV 32), was weiteres Kurspotenzial verspricht.
Extreme Bewertungen und Wettbewerbsdruck schüren Blasen-Angst um Aktien von Broadom, NVIDIA & Co.
Trotz der fundamentalen Stärke warnen Experten vor einer möglichen Überhitzung und dem Platzen der "KI-Blase" in den kommenden Jahren. Historische Korrelationen zeigen, dass Anleger die Adoption und Optimierung neuer Technologien oft überschätzen. Ein wesentlicher Indikator ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV): Führende KI-Titel wie NVIDIA und Broadcom überschritten kürzlich ein KUV von 30, ein Niveau, das in der Vergangenheit bei Mega-Caps in Technologiezyklen (wie vor der Dotcom-Blase) oft zu scharfen Korrekturen führte.
Hinzu kommt der wachsende Wettbewerbsdruck: Viele Top-Kunden von NVIDIA entwickeln zunehmend eigene, günstigere KI-Chips für ihre Rechenzentren. Diese internen Lösungen könnten die anhaltende Knappheit an NVIDIA-GPUs und damit die außergewöhnliche Preissetzungsmacht des Unternehmens - die hohe Gewinnmargen ermöglicht - signifikant reduzieren. Sollten die hochgesteckten Wachstumserwartungen der KI-Marktführer aufgrund dieser Faktoren nicht erfüllt werden, könnte die historische Wahrscheinlichkeit einer Korrektur im Jahr 2026 zum Tragen kommen.
Redaktion finanzen.net
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